Es sind nur 16 Sekunden, in denen jedoch so einiges geschieht und hinter deren Aufnahme wirklich viel, viel mehr steckt, als man zunächst unbedachterweise meinen mag. Senf trifft auf Ketchup und dann rauschen Gurken, Zwiebeln, Salatblätter, Tomaten und das etwas Deftigere samt Käse vorüber, um sich schließlich zwischen zwei Brötchenhälften in Form eines Burgers und neben einem erfrischenden Bierchen wiederzufinden:
Welch ein Aufwand für das In-Szene-setzen eines Fast-Food-Häppchens! Im Prinzip lässt sich der Gesamtprozess wohl so zusammenfassen, dass um die Szene, die zunächst im Köpfchen gefangen war, alles Equipment aufgebaut und im zeitlichen Zusammenspiel automatisiert so aufeinander abgestimmt wurde, dass benannte Szene eben freigelassen werden konnte.
Angefangen wurde dabei ganz praktisch mit dem visuellen Design-Entwurf im Studio. Giralt legte die Burger-Komponenten auf die verschiedenen Höhenebenen eines Gestells und überführte das ganze Setup dann per SketchUp ins virtuelle Konzept, um den Aufbau vollständig zu entwerfen und weiter zu verfeinern.
Schnell wurde dabei klar: Zeit ist der entscheidende Faktor und dafür musste P.A.T.R.I.C. her. Der Controller basiert auf Arduino-Technik und ermöglicht es dem Regisseur, Aufnahme-Events im Millisekunden-Bereich zu steuern und präzise aufeinander abzustimmen.
Besonders auffällig und beeindruckend ist dann natürlich der Roboterarm, der die Kamera, eine Phantom 4k, reproduzierbar und ganz gezielt in Bewegung versetzt. Und bevor es schließlich an die eigentlichen Aufnahmen ging, musste natürlich getestet werden, was da aufgebaut wurde.
Abschließend Compositing, Farbe plus Musik – fertig waren die 16 Sekunden.
Anzumerken ist dabei, dass der entstandene Aufbau nun natürlich nicht nur für Burger genutzt werden kann, sondern dem Regisseur auch künftig alle Freiheiten für weitere Projekte bietet.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video "Burger Deconstructed in Slow Motion" von Steve Giralt