Forscher von der UC Berkeley haben einen vollständig automatisierten Prozess entwickelt, mit dem Schwarz-Weiß-Aufnahmen realitätsnah nachkoloriert werden können. Richard Zhang, Phillip Isola und Alexei A. Efros stellen das Projekt auf dieser Website vollumfänglich vor, inklusive einer Kurzbeschreibung, des vollständigen Papers, des Demo-Codes zum Selbst-Ausprobieren sowie allerhand Beispielen.
Man habe Folgendes erreicht: Während bisherige Verfahren entweder einen manuellen Eingriff erforderten oder nur ungesättigte Ergebnisse lieferten, sei der vorgestellte Ansatz vollständig automatisiert und führe zu lebhaften bzw. kräftigen und realistischen Kolorierungen.
In einem Test sollten Personen entscheiden, welches von den jeweils gezeigten Bildern das Original-Farbfoto ist und welches generiert wurde. In 20 Prozent der Fälle konnten die generierten Bilder überzeugen und wurden als die „echten“ wahrgenommen. Dieser Wert sei, so die Forscher, bedeutend höher als bei bisherigen Methoden.
Bildquelle: Colorful Image Colorization
Auch die momentanen Herausforderungen werden diskutiert. So gebe es viele gute Resultate, aber eben auch nach wie vor Fehler. Hauptgrund dafür soll das „dataset bias“-Problem sein: Der Algorithmus wurde mit einem Datenbestand von über einer Millionen Farbaufnahmen antrainiert. Bei Fotos, die dieser Art von Bildern ähneln, funktioniert der Code gut. Bei anderen kann es hingegen zu Farbabweichungen kommen.
Klickt euch ruhig mal auf die Seite – die Vorher-nachher-Vergleiche können sich sehen und gerne auch kritisch beäugen lassen. Wie den Ausführungen zu entnehmen ist, wird im Bereich der automatisierten Kolorierung momentan und bereits seit einiger Zeit ziemlich viel geforscht. Was am Ende herauskommt, könnte ein weiteres Photoshop-Feature sein: „Auto-Colorize“ – ein Klick und alles Graue wird realistisch bunt.
Habt ihr euch schon einmal an der nachträglichen Kolorierung versucht?
Euer Jens
Bildquellen Vorschau und Titel: Colorful Image Colorization