AW: Schärfentiefe verändern
Hallo,
man merkt, dass du nie richtig mit einer Fachkamera gearbeitet hast :lol:
.. schrieb der Mann, der im Medienbereich arbeitet, aber dessen Monitore nur auf Print geeicht sind
Ich schrieb ja oben schon, dass ich leider nie das Vergnügen hatte, eine Fachkamera in die Hand zu bekommen. Das höchste meiner Gefühle war, mal eine Hasselblad in der Hand halten zu dürfen. Analog, versteht sich
Bei den verschiedenen Möglichkeiten spielen die optischen Gesetze eine Rolle die du bei Cinema bis auf wenige Ausnahmen außen vor lässt.
Ich gehe erstmal von den Gesetzen aus die ich kenne, nicht von Cinema. Danke für Deine ausführliche Erklärung, ich denke mein Missverständnis lag darin, dass mir die wirklich komplexen Drehungen und Verschiebungen beider Ebenen nicht klar war. Meine erste Vermutung bei Deinem Bild war, dass die Winkel und Positionen der Ebenen zueinander gleich seien, zumindest in den ersten beiden Bildern.
Aber man muss ja irgendwie versuchen, das auf die Mittel zu übertragen, die einem zur Verfügung stehen. Wenn es nur um eine diagonale Schärfenebene geht, funktioniert der o.g. Weg, falsch ist das demnach nicht. Die Verzerrung will wahrscheinlich niemand.
Hier noch ein weiterer Weg. Wenn es darum geht, das ganze zu simulieren, muss man per Post arbeiten.
Dazu dupliziere ich die Szene, die keine Texturen außer evtl. Transparenzen, (deutlich sichtbare) Spiegelungen und Alphamasken enthält. Alle Lichter sind entfernt und die Lichtautomatik ist aus.
Über die lege ich z.B. von oben gesehen ein Material mit s/w/s-Verlauf im Leuchten-Kanal. Die "Weiß-Achse" bestimmt dabei nachher die Fokusebene. Das Bild rendere ich mit der gleichen Ebene wie die Originalszene und benutze es in PS als Maske für einen Gaussian Blur.
Wenn ich mich recht erinnere, sind Vorder- und Hintergrundschärfe von der Fokuseben aus nicht unbedingt symmetrisch. Das muss dann beim Aufbau des Gradienten bedacht werden.
So kann das aussehen. Ich habe nur insofern geschummelt, dass bei der Topansicht der Verlauf zur besseren Sichtbarkeit hier stärker "zusammengedrückt" wurde. Alles andere ist gleich. Unten ist die Kameraansicht zu sehen. Links das ovale Teil hat eine Spiegelfläche, in der sich der Hintergrund wiederholt.
Es gibt eine weitere, ähnliche Technik, die anstatt mit einem Material mit einer linear abfallenden parallelen Beleuchtung arbeitet. Das restliche Prinzip dabei ist ansonsten das gleich. Das ganze ist ein Fake. Aber ein guter Fotograf hat sicher im Auge, wie es aussehen müsste und kann den Verlauf und den Blur in PS entsprechend einstellen.