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Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

Tim_Kim

Aktives Mitglied

AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

Dann will ich auch noch mal, da es anscheinend noch Erklärungsbedarf gibt;-) Fokussieren und Belichtungsmessung sind natürlich zwei unabhängige Vorgänge und sollten getrennt ausgeführt werden.

  1. Fokussieren mit Autofokus auf die Lichtquelle
  2. Umschalten des Autofokus auf manuell
  3. ganz normal fotografieren, Belichtungsmesserung kann automatisch erfolgen, wenn gewollt, die Ergebnisse sind aber in der Regel schlechter, als bei manueller Einstellung
Grundsätzlich kommt beim Anmessen mit Taschenlampe noch ein Aspekt hinzu, der bisher vernachlässigt wurde. Heutige Kameras haben in der Regel im Zentrum (Spot) einen empfindlicheren Sensor verbaut, der gerade bei Aufnahmen in Dunkelheit bessere Fokussierergebnisse erzielt. Es muss also schon mal mit Spotmessung gearbeitet werden und darüber hinaus sollten die verwendeten Objektive eine Offenblende von 2,8 oder größer (größere Öffnung, also 2,0, 1,8 oder noch besser) habe, da der Sensor nur dann zuverlässig misst (2,8 ist in der Regel die Grenze).

Kitobjektive liefern diese Lichtstärke (2,8 in der Regel nicht, was es schwierig macht mit der Taschenlampe einen Fokus auf größere Entfernung (da reichen dann schon 20 Meter mit unter nicht mehr aus) zu bekommen. Natürlich spielt für die Entfernung die Leistung der Taschenlampe (wichtig ist hier die punktuelle Leistung - Lichtkegel) eine große Rolle und auch das Motiv. Da SLR eine Kontrastmessung durchführen, muss im Objekt auch Kontrast vorhanden sein, wenn der nicht da ist, was bei Dunkelheit leider oft so ist, wird es auch schwer mit der Taschenlampe etwas auszurichten). Hier hilft dann nur der Trick, die Taschenlampe zum Objekt zu bringen oder, wenn sich der Strahl sehr fein fokussieren lässt, den Rand des Kegels anzuvisieren.

Eine MagLite mit drei Monozellen reicht schon mal für 100 Meter, unterm Strich sind die Entfernungen auf die man zuverlässig fokussieren kann, allerdings eher gering. Durch die neuen LED-Leuchten hat sich das wieder ein wenig verändert, aber hier sollte man einfach für seine Kamera mehrere Lampen ausprobieren, denn nicht alle Kombinationen harmonieren gleichermaßen.

Und mal sollte sich klar darüber sein, dass es nicht einfach damit getan ist rauszugehen, mit der Taschenlampe draufzuleuchten und ein Foto zu machen. Ach, so, man kann natürlich auch die Taschenlampe zum Ausleuchten nehmen und einfach mehrfach über den Bildbereich schwenken - bei Langzeitbelichtungen gibt es da viele interessante Möglichkeiten;-)

Viel Spaß bei Ausprobieren
 
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Fotografie

studio24

Homo Nikoniensis

AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

Heutige Kameras haben in der Regel im Zentrum (Spot) einen empfindlicheren Sensor verbaut, der gerade bei Aufnahmen in Dunkelheit bessere Fokussierergebnisse erzielt.
Der "empfindlichere" Sensor ist ein Kreuzsensor. Die höherwertigen Modelle haben den nicht nur im Spot, sondern auch an anderen Stellen, kommt also ganz auf das Kameramodell an. Der Kreuzsensor hat nicht direkt mit der Helligkeit zu tun, sondern damit, das er sowohl auf horizontale wie auch auf vertikale Strukturen gleich gut reagiert, womit sich die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Fokus erhöht.

Es muss also schon mal mit Spotmessung gearbeitet werden und darüber hinaus sollten die verwendeten Objektive eine Offenblende von 2,8 oder größer (größere Öffnung, also 2,0, 1,8 oder noch besser) habe, da der Sensor nur dann zuverlässig misst (2,8 ist in der Regel die Grenze).
Dass ein Minimum an Licht da sein muss ist klar. Wenn ausreichend Licht da ist, spielt es keine Rolle, ob mit Blende 2 oder 22. Ist kein ausreichendes Licht da, pumpt der AF und findet keinen Fokuspunkt. I.A. ist dann auch die Auslösung nicht möglich. deshalb ist mir deine Aussage unklar. Kann es sein, dass du jetzt Fokus und Belichtung durcheinander bringst? Aber auch dann verstehe ich nicht, was du meinst.

Da SLR eine Kontrastmessung durchführen....
Nö, die arbeiten mit Phasendifferenzmessung. Kompaktkameras arbeiten mit Kontrastmessung. DSLRs mit Liveview können beides und nutzen Kontrastmessung bei Liveview oder Phasendifferenzmessung bei Suchernutzung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tim_Kim

Aktives Mitglied

AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

Der "empfindlichere" Sensor ist ein Kreuzsensor. Die höherwertigen Modelle haben den nicht nur im Spot, sondern auch an anderen Stellen, kommt also ganz auf das Kameramodell an. Der Kreuzsensor hat nicht direkt mit der Helligkeit zu tun, sondern damit, das er sowohl auf horizontale wie auch auf vertikale Strukturen gleich gut reagiert, womit sich die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Fokus erhöht.

  1. ich meinte einen Doppelkreuzsensor, nicht Kreuzsensor, weshalb ich nicht weiter darauf eingegangen bin - was für ein "minderwertiges" Modell hast du da nur im Auge gehabt ;)
  2. von höherwertigen Modelle war nie die Rede, sondern nur von SLR bzw. in der Übertragung von DSLR
  3. es ging weder um Helligkeit, noch um horizontale oder vertikale Strukturen, sondern ausschließlich um Kontraste - den Kreuzsensor hast so ganz nebenbei du eingeführt und auch ausreichend gut erklärt, obwohl vorher davon noch gar nicht die Rede war
Dass ein Minimum an Licht da sein muss ist klar. Wenn ausreichend Licht da ist, spielt es keine Rolle, ob mit Blende 2 oder 22. Ist kein ausreichendes Licht da, pumpt der AF und findet keinen Fokuspunkt. I.A. ist dann auch die Auslösung nicht möglich. deshalb ist mir deine Aussage unklar. Kann es sein, dass du jetzt Fokus und Belichtung durcheinander bringst? Aber auch dann verstehe ich nicht, was du meinst.
  • Es ging um die Lichtstärke des Objektives. Es sollte schon Offenblende 2,8 oder besser haben, sonst arbeitet der Doppelkreuzsensor nicht wirklich mit guten Ergebnisse. Welche Blende eingestellt wird, spielt für die Fokussierung keine Rolle.
Nö, die arbeiten mit Phasendifferenzmessung. Kompaktkameras arbeiten mit Kontrastmessung. DSLRs mit Liveview können beides und nutzen Kontrastmessung bei Liveview oder Phasendifferenzmessung bei Suchernutzung.
  • Phasendifferenzmessung ist eine Kontrastmessung, bei der es um maximalen Kontrast an Hell-/Dunkelkanten geht. Ich habe nicht über einen Phasendifferenz-AF oder Kontrast-AF gesprochen, sondern über eine Kontrastmessung. Da bei Dunkelheit wenig Kontraste vorhanden sind, kann mit unter selbst die Taschenlampe nicht helfen welche zu schaffen - daher auch der Hinweis auf den Rand des Lichtkegels, weil genau dort Hell-/Dunkelkontraste entstehen.

Grundsätzlich vermeide ich es Wissen weiterzugeben, das anderen beim Verständnis wenig hilft. Wer noch keine Bilder bei Dunkelheit gemacht hat, kann nicht nachempfinden wie sich die verschiedenen Messmethoden und/oder Messfelder im Ergebnis unterscheiden. Zudem sind die Unterschiede bei einzelnen Kameramodellen so groß, dass Details nur mehr verwirren, als helfen.
 
W

w0mb4t

Guest

AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

Und wer die Taschenlampe vergessen hat, aber einen Systemblitz dabei hat, der kann auch das Infrarot Autofokus Hilfslicht zu fokusieren nutzen.

Zwar geht das nicht so weit, wie ne Taschenlampe, aber funktioniert auch.

Gruß Robert
 

Stammix

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AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

Wenn man bei Nachtaufnahmen scharfstellen will sollte man sich auch einfach im klaren sein wo die Hyperfokaldistanz des Objektives liegt. Bei einem Weitwinkel brauch man ja nur ein Objekt das wenige Meter entfernt ist....und alles was dahinter ist ist scharf. Also etwas Kontrastreiches suchen.....darauf per Autofokus scharfstellen.....und vorsichtig das Objektiv auf "M" umschalten. Hat sich bei mir hundertfach bewährt.
 

mashaode

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AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

ich denke trial and error ist auch die beste empfehlung. je nach situation ist die taschenlampe ne gute idee..

was aber wenn das zu fotografierende objekt es nicht merken soll? und es aber doch zu düster ist? ;-)
 

GSGdesigns

Noch nicht viel geschrieben

AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

was aber wenn das zu fotografierende objekt es nicht merken soll? und es aber doch zu düster ist? ;-)

dann hätte man noch die Chance mit einer Infrarotlampe das "Objekt" anzuleuchten und abzufotografieren, aber dazu muss in der Kamera der IR-Sperrfilter entfernt werden und durch ein neutrales Deckglas(Vorsicht: Dicke und Brechungsindex dabei beachten)ersetzt werden...... , aber das ist dann mit sehr viel aufwand/Geld verbunden und gehört dann in einen anderen Bereich....

Vieleicht kennt sich ja mit "Infrarotfotos bei Nacht" jemand genäuer aus?!

Schöne Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:

JP1

Noch nicht viel geschrieben

AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

Die meisten Objektive bilden am schärfsten ab wenn man sie beim manuellen fokussieren "kurz vor" den unendlich Bereich am Objektiv einstellt.
 

JP1

Noch nicht viel geschrieben

AW: Scharfstellen mit Taschenlampenlicht?

Kann man vorher auch mal bei Tageslicht testen, AF abschalten und so lange drehen bis des AF Scharfstellton piepst. Das ist dann bei "Unendlich" kurz vor dem Endanschlag des Objektivdrehrings.
 
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