Du meinst echt das ein Fräskopf breiter ist als ein Schleppmesser?
Nicht selten werden ja sogar mehrere Fräsköpfe gebraucht
Wollen wir nicht Worte spalten, eine Fräse hat nur einen Fräskopf. In diesen werden unterschiedliche Werkzeuge eingespannt. Wenn ein Werkzeugwechselsystem installiert ist werden die Spannzangen mit eingelegten Werkzeugen gewechselt. Aber das sind nur Namen.
Die Dimensionen die dazu kommt ist die Schnitttiefe und die Schnittbreite. Die wird vom CAM kompensiert. Der Schneideplotter fährt immer mittig zur Kontur da die Breite des Messers keine Rolle beim Schnitt spielt. Selbst wenn Du den Schnitt versetzen würdest könntest Du keine Outline mit 1mm breite hinbekommen.
Beim Fräsen wird der Werkzeugweg vom CAM um die Hälfte des Durchmessers versetzt (kompensiert). Das Errechnet das CAM. Ist ein 4mm Fräser in die Fräse gespannt dann wird der Werkzeugweg um 2mm von der Kontur nach innen versetzt um im Endeffekt an der Außenkontur entlang zu fahren, Ecken sind nicht, es sei denn sie werden "ausgespitzt".
Bei einer Gravur wird wie beim Schneidelotter mittig auf der Kontur gefahren. Da das Werkzeug axial rund ist spielt die Schnitttiefe (Z) eine endscheidende Rolle. Die gibt es so beim Plotter nicht. Der schneidet immer minimal unterhalb des Abdeckpapiers, also durch Material und Kleber.
Mit der dritten Koordinate (der Z-Achse) bestimme ich, je nach Werkzeugform, auch die Breite der Gravur/Fräsung. Also bei allen Werkzeugformen außer dem geraden Schaftfräser.
Wenn mit einem V-Nutfräser die oben vom TE angeführte rechte 1 auf der Mittelkontur graviert wird bestimmen der Spitzenwinkel und die Tiefe der Gravur die breite des Buchstabens. Ist der Spitzenwinkel bei 90° ist eine Gravur von 1mm Tiefe auch 1mm breit, der Auffassung war schon der Herr Pythagoras.
Im Anwendungsfall vom Fräsen bestimmt die Kontur das Aussehen der Gravur. Wird nach einer Kontur in der Mitte graviert sind die Enden immer rund und im Durchmesser der effektiven Gravurbreite in Höhe der Werkstückoberfläche. Wenn nach einer Außenkontur graviert wird ist die Gravur eine Schrift-Outline. Da der Werkzeugweg ein Vielfaches der Mittellinie ist dauert die Outline wesentlich länger zu gravieren.
Es gibt also eine Menge unterschiede zwischen Plotter und Fräsung/Gravur.
Und es gibt diese speziellen Einlinienschriften die nur den Pfad in der Mitte haben.
Diese Art von Schriften hat also ihre Daseinsberechtigung.
Man könnte im Illu mit
Pfad verschieben eine Mittellinie erzeugen, aber das geht nur wenn die Schrift eine immer gleich bleibende Flankenbreite hat, also alle Striche gleich breit sind.
Einen Sinn gibt das eher nicht. Solche Gravuren werden nur für reine Beschriftungen verwendet, so das ein Set mit 10 Schriften, wie oben von mir verlinkt, oft ausreicht.
Das eigentliche Schriftbild wird um die Eigenschaft "Strichbreite" reduziert. Man kann auch sicher unter dem Begriff
Einlinienschriften oder Gravurschriften noch viele weitere finden.
Hier hab ich auf die Schnelle noch weitere, anscheinend kostenlose, gefunden.
Auch das sind Truetype-Schriften, also auch sie bestehen immer aus geschlossenen Pfaden. Ein I ist nicht ein Strich mit Anfang und Ende sondern ein Rechteck was so zusammengeschoben ist das nur eine Kontur sichtbar bleibt. Sonst könnte eine Schrift nicht als Schrift installiert werden.
Wenn es "nur mittig einmal durchlaufen soll" ist gezeigte Schrift sowieso ungeeignet, das ginge nur mit einerm "roundet font", vor allem wenn es keine Keilschrift werden soll.
Ja, und wenn ich einen viereckigen Fräser einspanne dann kann ich scharfe Ecken fräsen.
grüße
ralf