Schriftart gegen Lesestörung

Der niederländische Designer Christian Boer, der selbst an einer Lesestörung leidet, entwickelte nun eine Schriftart, die das Lesen vereinfachen soll.

⌙  Bildquelle: dyslexiefont.com

Angeblich leidet jeder 10. Deutsche an Legasthenie, einer Lese- und Rechtschreibstörung.  Legastheniker haben Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen in geschriebene Sprache und umgedreht. Sie sehen Wörter als Buchstabensalat, gespiegelt oder gedreht. Aus "u" wird ein "n", aus einem "p" ein "q" und so weiter. Oft können sie nur wenige Buchstaben auf einen Blick erkennen. Die Anzahl varriert.

Die Lösung in Boers neuer Schriftart: Jeder Buchstabe sieht einzigartig aus. (siehe Bild)

Natürlich gibt es auch genug Kritiker, die diese Lösung nicht unterstützen. Auf dem Facebookaccount der Legasthenie-Schrift jedoch schwärmen Nutzer von dem Font und erkundigen sich bereits, ob diese Schriftart auch für Ebook-Reader verfügbar ist.

Die Schriftart Dyslexie-Font ist für Privatpersonen kostenlos. Unternehmen und Schulen müssen dafür zahlen.

» Weitere Informationen findet ihr hier:

Buchstaben-Chaos - Schriftart soll Legasthenie besiegen

Wie ist eure Einschätzung dazu? Glaubt ihr, dass eine solche Schriftart wirklich helfen kann? Oder sollte lieber die frühkindliche Erkennung und Therapie vorangebracht werden?

Eure Jenny

 

[Dragon65]

Ok, ich kann das jetzt nicht nachvollziehen, ob die Schrift etwas bringt, aber WENN sie wirkt und einer Schreib-/Leseschwäche entgegenwirkt, dann finde ich das sehr gut.

 

[Gomjabar]

Wenn es den Betroffenen hilft, ist das doch eine tolle Sache. Nach den Ursachen kann ja trotzdem weiter geforscht werden.

 

[Stille_Wasser]

Da würde ich auch gern mal die Meinung von betroffenen Menschen lesen. Mir gefällt diese Schrift zwar, aber ich bin keineLegasthenikerin.Sollte diese Schrift aber von Betroffenen besser erkannt werden, würde mich das interessieren, da mein Kind Grundschullehrerin wird und sie dann auf solches Wissen zurückgreifen könnte.

 

[Naila]

Hallo stille_wasser, schau mal hier https://www.facebook.com/pages/Dyslexie-Font/696370640396026?fref=tsdas ist die Facebookseite, dort sind einige Meinungen von Betroffenen geschrieben.

 

[truckinggrizzly]

JENNNYYY,das war aber mal eine unglückliche Wortwahl.Allen echt Betroffenen gemein ist eine vererbte Abweichung im Genom. Ursachenbekämpfung hieße also Zwangssterilisation. Sicher meintest du etwas wie "Oder sollte die frühkindliche Erkennung und Therapie vorangebracht werden?"Das Lesenlernen bei Therapeuten mithilfe verformter Buchstaben wird doch schon bei Nichtlesern erfolgreich angewandt. Bei Lesern müsste - um die gleichen Effekte zu erzielen - fast schon eine Gehirnwäsche durchgeführt werden. Doch meine Tochter liest pyramidale Schriften etwas flüssiger als klassische.Ich bin mir sicher das eine solche Schrift - als Standard für den Kinder- und Schulbuchdruck vorausgesetzt - den Niedergang der Lese- und Schreibqualität nicht bremsen wird. Dazu ist der Stempel "Legasthenie" viel zu schnell auf der Schulakte und somit differenziertes Fördern nicht mehr möglich.Den wirklich Betroffenen wird der intensive Umgang mit dieser Schrift Linderung verschaffen.Meine Frage wäre: Sind wir (die Gesellschaft) bereit Opfer zu bringen um solche Schriften flächendeckend einzusetzen?Dennoch Danke für den Beitrag, diese Schrift werde ich soweit möglich in meinem Alltag nutzen.Michael

 

[Stille_Wasser]

Mach ich. Danke! ...

 

[Stille_Wasser]

Im mit verlinkten Bildartikel wird ein Wissenschaftler zitiert, der - ich hab mir die genaue Zahl nicht gemerkt - 14 oder 40 verschiedene Ursachen für diese Störung ausgemacht haben will... Und der will natürlich je nach Ursache das Problem unterschiedlich angehen. Ob der seriös ist? Ich traue dem nicht so recht...

 

[Naila]

Hallo Michael, tut mir leid, das war wirklich unglücklich formuliert, obwohl ich aufgrund meiner Quelle davon ausging, dass die Ursache "bekämpft" werden könne. Ich hätte mich dazu vielleicht noch intensiver belesen sollen. Ich habe meine Wortwahl korrigiert. Danke für den Hinweis. - Wieder was dazu gelernt

 

[truckinggrizzly]

@Stille_Wasser: Wenn erforscht wird bei welchen (weiteren) Voraussetzungen überhaupt erst und vor allem welche Störungen auftreten ist das Klasse. Natürlich gibt es dann je nach Ausprägung unterschiedliche Therapieansätze. Blöd, das der Experte nicht gewusst hat, das die Pyramidalbuchstaben der niederländischen KiTas meines Wissens vom Münchner BCC im Rahmen einer Studie verteilt wurden und sein Team wahrscheinlich mitentwickelt hat @Naila: Naja, das war auch von mir provokant formuliert. Sicher sind weitere Ursachen für Art und Schwere der Störung verantwortlich. Obiges wäre also nur die Ultima Ratio.Ich habe jetzt im Libre Office unter Xubuntu die Schriften als Vorgabe. Der Laserdruck der heutigen GuteNachtGeschichte stellt mich als Laie zufrieden. mal schauen was die Tochter damit macht. Fett und Kursiv wirkt aber sehr unsauber ohne die eigene Schriftdatei - wie bei den meisten Einfachschriften. Ich nehme da lieber Grau als Schriftfarbe und Schwarz statt fett.In Gimp und PS gehts ohne Glättung gar nicht...

 

[Alice2005]

Es ist nicht nur die Schriftart alleine, die Probleme macht. Es kann auch schon sehr gut mit größeren Zeilen- und Wortabständen geholfen werden. Im Übrigen forscht eine Gruppe im Frauenhofer-Institut in Leipzig gerade, ein Früherkennungssystem zu entwickeln, und zwar für 3-jährige Kinder. Das wäre ein echter Fortschritt zu diesem Thema.

 

[Stille_Wasser]

Ursachenforschung ist natürlich gut und wichtig. Aber wenn Bild etwas bzw. Jemanden vorstellt, kommt das immer ... hm, etwas falsch bei mir an. Diese Zeitung legt mir eigentlich zuviel wert auf die Sensation in der Meldung. Kann sein, das dadurch der Forscher unseriös rüberkommt - bei mir.

 

[Sanvito]

Leider lässt sich die Schriftart nicht herunterladen.