AW: Stativ/Joby
Dein 18-55er ist schon ein Weitwinkel-Zoom. Das 55-200er ist ein Tele-Zoom.
Die 1000D mit dem 55-200er wiegt etwa 800g und ist dann etwa 17-18 cm lang, aber nur, wenn das Objektiv nicht ausgefahren ist, also auf 55 mm steht. Leider konnte ich die Länge in 200mm Stellung nicht herausfinden. Aber schon bei einer Länge von etwa 20 cm hätte das GorillaPod in der Praxis ein Problem das Gewicht stabil zu halten (Hebel). Ich kenne das GorillaPod-SLR-Zoom (max. 3 kg laut Internetseite - grins) nicht, aber ich würde der Kombination nicht trauen.Außerdem bist Du in der Höhe festgelegt. Du hast in der Praxis selten die Möglichkeit das Ding irgendwo festzuklemmen. 800 g, also etwa 1 kg ist nicht viel Gewicht, aber trotzdem wäre ich vorsichtig mit übertriebener Leichtbauweise. Und ich hätte einfach Angst um meine Kamera bzw. das Objektiv.
Da ich überwiegend Tiere fotografiere habe ich wahrscheinlich ganz andere Ansprüche, deshalb würde ich Dir den Rat geben:
Laß Dir Zeit. Gehe in mehrere Fotogeschäfte und schau Dir dort die Stative an. Sowohl beim MM-Markt als auch bei den meisten "normalen" Fotogeschäften findest Du eher Stative in der leichteren und auch unteren Preisklasse. Nimm Deine Kamera mit, laß Dir im Geschäft das 55-200er oder ein entsprechendes (Gewicht, Länge) draufschrauben und probier die Stative aus und zwar mit ausgefahrenem Objektiv.
Fahr die Beine in voller Länge aus, laß die Mittelsäule drin. Kannst Du halbwegs bequem durch den Sucher schauen?
Eine ausgefahrene Mittelsäule macht das Ding instabil.
Kommst Du mit den Schnellverschlüssen der ausfahrbaren Beine zurecht (Denk an kalte Winter, eingewickte Finger...)?
Stell das Stativ auf, warte einen Moment und drück auf den Auslöser. Hast Du das Gefühl, daß durch diesen Druck das Stativ schwingt? - schlecht.
Schnippe mit dem Finger gegen ein Stativbein - schwingt das Stativ? - schlecht.
Dann nimm Dir die Stativköpfe vor, das Verbindungsstück zwischen Stativ und Kamera. Es gibt verschiedene Modelle und Bauarten. Bei manchen Stativen ist schon so ein Ding dabei - aber das muß nicht unbedingt ein Kaufgrund sein.
Kommst Du zurecht mit dem Einstellen des Stativs, also Anvisieren des Motivs und Fixieren des Stativkopfes?
Wenn Du den Kopf festschraubst, passt dann alles oder mußt Du nachregulieren, weil das Kamera-Objektivgewicht die Einstellung verändert? Dann wäre der Kopf zu klein.
Kannst Du Kamera und Objektiv auch im Hochformat gut einstellen?
Mußt Du für Hochformat extra am Stativ oder Kopf rumbauen?
Wenn Du ein Motiv hoch am Himmel, z.B. Mond, Flugzeug, oder eines tief am Boden (Insekt, Blume), wie schaut es dann aus. Rutscht die Einstellung weg?, Mußt Du nachregulieren?
Wenn Du etwas tief am Boden fotografieren willst, z.B. eine Rose von unten - geht das mit dem Stativ?
Das und noch viel mehr sind Überlegungen vor dem Stativkauf. Schau Dir verschiedene Modelle und Kombinationen an. Dann erst einmal nach Hause gehen und ein paar Tage warten. Dann Die in Frage kommenden Stative/Köpfe im Internet anschauen und Pro und Contra abwägen. Und dann irgendwann einmal kaufen.
Ein Einbeinstativ ist eine Idee und unter guten Lichtverhältnissen sinnvoll. Ich verwende mein Dreibein als Einbein indem ich einfach nur eines der drei Beine ausfahre. Ein Problem ist allerdings, daß Du das Ding standig festhalten mußt. Für Langzeitbelichtungen schaut es da schlecht aus ;-(
Es gibt übrigens so einen schlauen Spruch:
Stative brauchen Gewicht, das schwerste Stativ ist immer das beste (... das beste Stativ bringt einem nix wenn man es daheim gelassen hat, weil es einem zu schwer war und das schlechteste Stativ ist besser als gar keines).