Theater-Fotografie

Zaralunda · 21.05.2011

Hallo zusammen,
Ich hatte die Gelegenheit das Kindertheater meiner Tochter zu fotografieren und war vor eine echte Herausforderung gestellt. Kein Tageslicht, Bühne rot beleuchtet, Kinder machen Akrobatik. ächz!!! Habe es so gelöst, dass ich die Bilder unterbelichtet habe, um etwas schnellere Belichtungszeiten zu erhalten, sodass nicht alles in Bewegungsunschärfte sinkt. Iso400, Stativ und Blende 1.4, gelang ganz gut.

Verunsichert hat mich die Aussage im Fotogeschäft, dass Unterbelichten ja nicht nötig seie, da ich im AWB bzw. RAW fotografiere. Hmmm... ich habe lange nicht fotografiert und tatsächlich auf analog gelernt und noch keine grosse Erfahrung mit digital. Klar ist mir, dass ich ja alles am PC bearbeiten kann, aber mit der Unterbelichtung konnte ich die Kamera überlisten. Ist mein Gedanke tatsächlich so falsch? Zudem habe ich nachher getestet; wenn ich eine schwarze Fläche im AWB aufnehme, wird sie grau, braucht also meiner meinung nach eine manuelle Unterbelichtung, ausser ich mache das Bild eben nicht mit AWB sondern manuellem Weissabgleich.

Freue mich über Input zu diesem Thema betreffend Unterbelichtung und Theaterfotographie (welche Tipps hättet ihr da noch)

Sargas · 21.05.2011

AW: Theater-Fotografie

Ok... Ich tippe jetzt mal auf ein 50mm Objektiv.

Den automatischen Weißabgleich lass mal beiseite, das hat mit der Unterbelichtung ja nix zu tun. Ansonsten hätt ich das eigentlich genauso gemacht.Bilder etwas unterbelichtet für ne schnellere Zeit und dann im RAW Konverter (weiß jetzt nicht welches Programm du da nutzt) aufgehellt.

Den Weißabgleich kannst du auch im RAW Konverter anpassen. Dass die Kamera bei roter Beleuchtung Mist macht is verständlich. Manuell hält ja nur bis die Beleuchtung wechselt. Wobei die Lichtstimmung auf der Bühne ja bleiben sollte. Ich würds mal mit der Voreinstellung Kunstlicht versuchen, aber keine Garantie, dass es funtkioniert.

Was vllt bei spärlicher Beleuchtung hilft ist die Kamera auf Spotmessung oder Selektivmessung stellen.

FotoRossi · 22.05.2011

AW: Theater-Fotografie

du hast Recht, Theater-Fotografie ist echt eine Herausforderung.
Mein Tip: nimm die lichtstärksten Objektive die du hast, verwende eine Kamera mit hochempfindlichem Chip und geringsmöglichem Rauschen, und geh möglichst nah ans Objekt ran.
Dann bringst du auch im Auto-Modus gute Ergebnisse! Im Raw Format solltes du natürlich bleiben, dann lässt sich mit nachbearbeitung auch noch was machen

tt · 22.05.2011

AW: Theater-Fotografie

Kannst du mal ein Beispielbild einstellen. Das bei Blende 1,4 die Schärfe stimmt kann ich mir nicht recht vorstellen. Ich habe selber ein 50/1,4 das bei 1,4 doch recht weich ist. !,8 oder 2 wäre da schon sinnvoller. Wenn man in Raw fotografiert und mit der ISO hoch muß ist es sinnvoller ein klein wenig über zu belichten. Im Raw-Konverter kann man dann etwas abdunkeln und eliminiert damit etwas das Rauschen. Den Weißabgleich kannst du auf Auto lassen oder Kunstlicht. Im Raw-Konverter kannst du den Weißabgleich dann anpassen, bis dir das Bild gefällt. Das muß nicht immer der richtige Weißabgleich sein. Manchmal ist ein selbst eingestellter bei farbiger Beleuchtung besser.
Schreib noch mal was zu den Belichtungszeiten die du verwendet hast.

Gruß Thomas

NiKoCh · 22.05.2011

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1.4 und etwas weich ? das würde ich mal überprüfen lassen. hab auch die komplette serie von nikon (noch af-d) und bin äusserst zufrieden, auch bei offener blende.

excelfreak · 22.05.2011

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Also mein Canon EF 50 mm /1.4 ist bei Offenblende schon recht weich - etwas abblenden hilft da umgemein - ab 2.0 wirds gut. Dazu kommt, daß die Schärfeebene so klein ist, daß bei sich bewegenden Kindern auf der Bühne das Fokussieren echt ein Glücksspiel ist.

Mein Lieblingsobjektiv für solche Fälle ist immer noch das Canon 85 mm f/1.8 - abgeblendet auf f/2.5 und ISO auf 800. Ich hab diese Woche einen Chorauftritt fotografiert, da musste ich indoor teilweise auf ISO 3200 um passable Zeiten zu bekommen - dabei bewegt der Chor eigentlich nur den Mund...

Dabei ist korrekte Belichtung (nicht Unterbelichtung) sehr wichtig, denn mit jedem Aufhellen der Tiefen später im post processing verstärkt man auch das Rauschen.

Cheers
excelfreak

Zaralunda · 22.05.2011

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ja, die tiefenschärfe war auch eine echte herausforderung. ich habe zwei objektive benutzt. das canon 24-70mm 2.8f und das canon 50mm 1.4f. Mit dem 50er musste ich sowieso genügend abstand halten, dass der bildausschnitt stimmte. mit dem 24-70 ging ich auf die bühne, bei diesen szenen war aber auch das licht etwas heller.
beim ersten durchgang hatte ich auch bilder mit 1600iso oder 3200. aber da ist das rauschen so hoch, das gefällt mir gar nicht. beim zweiten durchgang hatte ich konsequent auf 400iso eingestellt. die belichtungszeiten waren dann z.b. 50mm, 1.4f und 1/80.

würde gerne ein bild reinstellen und euer feedback hören. wie mache ich das, bin neu hier. bei grafik einfügen muss ich eine webseite angeben. die bilder habe ich aber nur auf meiner Harddisk. danke.

tt · 22.05.2011

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NiKoCh schrieb:
1.4 und etwas weich ? das würde ich mal überprüfen lassen. hab auch die komplette serie von nikon (noch af-d) und bin äusserst zufrieden, auch bei offener blende.

Schau mal hier: Nikkor AF 50mm f/1.4 D - Review / Lab Test Report - Analysis

Für Portraits kann 1,4 als Stilmittel ganz net sein, aber scharf ist das 50/1,4 erst ab etwa 1,8

Gruß Thomas

FrankHe56 · 22.05.2011

AW: Theater-Fotografie

Deine Idee mit dem Unterbelichten für kürzere Zeiten ist völlig richtig. Im Raw-Format kannst Du es mindestens mit 1, vielleicht sogar mit 2 Blendenwerten versuchen (Raw-Format vorausgesetzt).
Das die Dynamik darunter leidet ist zwar klar und auch das Bildrauschen wird sich erhöhen, aber besser, als gar keine Bilder.
Allerdings ist es meistens besser, zuerst die ISO höher einzustellen und erst wenn das nicht mehr geht, eine Unterbelichtung zu erzwingen.

Zaralunda · 23.05.2011

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Bis zu welchem Isowert lohnt es sich dann zu gehen?

FrankHe56 · 23.05.2011

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Ich kenne die 60D nicht. Hat aber wohl einen zu meiner 7D vergleichbaren Sensor und Prozessor.
Bei mir sind die Ergebnisse bis ISO 3200 bei Eventfotografie noch voll brauchbar. Und selbst mit 6400 oder 12800 (müßte die 60D eigentlich auch können) kann ich nach einem Entrauschen in CameraRaw tolle Fotos bis ca. Din A5 drucken. Du darfst nicht den Bildschirmeindruck bei 100% mit dem tatsächlichen Druckergebnis vergleichen, daß ja selbst bei 20 x 30 cm längst keine 100% darstellt.
Nur wenn das noch nicht reicht greife ich zum Unterbelichten-Trick (der noch aus Analog-Zeiten stammt und ein Anschließendes Puschen beim Entwickeln verlangte).
Die Bilder wirken dann ziemlich flau, können aber immer noch besser als verwackelte Fotos sein.

Zaralunda · 23.05.2011

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Vielen Dank für den Tipp. Kann ich das Rauschen im Elements 9 auch so gut entfernen oder bräuchte es dazu das Cs?

FrankHe56 · 23.05.2011

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Keine Ahnung.
Ich selber mache es mit Lightroom 3, das dieselbe Engine benutzt wie das aktuelle CameraRaw.
Soweit ich weiß wird diese Engine auch von Elements 9 genutzt, hat da vielleicht ein paar Einschränkungen. Ob die Rauschentfernung damit genausogut klappt, mußt Du ausprobieren, natürlich im Raw-Format.

Zaralunda · 27.05.2011

AW: Theater-Fotografie

so bin jetzt am bearbeiten der Bilder und werde dann hoffentlich bald hier Feedback geben können. Habe die verschiedensten Varianten mit der Isozahl und Belichtung ausprobiert.

Jetzt schon vielen Dank für die Tipps.