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Transparentes Objekt vor weißem Hintergrund

O

ollo

Guest

Hallo zusammen,


ich habe ein Problem, mit dem ich schon seit Monaten beschäftigt bin und einfach nicht weiter komme.


Ich arbeite für eine Firma die Modellbauautos verkauft, somit gibt es bei uns „Karosserien“ die nicht lackiert sind, sprich transparent. Diese Fotografiere ich vor weißen Hintergrund.

Natürlich hätte ich gerne dann einen „Tonwertkorrektur-weißen“ Hintergrund, aber dann verschwindet leider die Karosserie.


Genau da liegt mein Problem, ich würde gerne die Dunklen stellen der Karosserie verstärken, nur weiß ich leider nicht wie. Ich habe es schon mit sämtlichen Füllmethoden ausprobiert, aber nichts klappt. Ich habe auch schon versucht, das Problem Fototechnisch zu lösen. Sprich mit höher Belichtungszeit, höhere Blende und selbst HDR Fotos bringen nicht das gewünschte Resultat.


Den einzigen Weg den ich gefunden habe ist es die Karosserie freizustellen, aber das würde leider zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Hier ist eins der besagten Bilder:



Ich hoffe das ihr mir helfen könnt. Habt schonmal vielen vielen dank im voraus. :)


Beste Grüße,

Ollo
 

Photoshop

aaarghh

Kann PCs einschalten

Vor einem dunklen oder sogar schwarzen Hintergrund würden sich die Modelle vielleicht stärker abheben, allein schon durch die besser sichtbaren Reflexionen. Das siehst Du schon daran, dass der Hintergrund nicht wirklich weiß ist (auf dem Bild, die Realität kann anders sein).

Oder ist Weiß eine Vorgabe vom Chef?
 

pixelmaker

jeden Tag neu hier

Hallo,

wenn Du transparentes Material fotografierst dann siehst Du dieses Material nur durch die Spiegelungen und Schatten. Der transparente Kunststoff ist etwas grau von der Farbe.
Erstmal hilft eine ordentliche Ausleuchtung bei der Aufnahme. Aber gerade die von Monika vorgeschlagenen Boxen taugen nicht, sie bringen ein zu weiches und gleichmässiges Licht.
Was Du brauchst sind viele spitze Lichtquellen, die eben an den Biegungen des Kunststoffs leichte Spiegelungen erzeugen. Ich fotografiere oft Objekte aus poliertem Acrylglas, ich setze dazu zwei Blitze für die Grundhelligkeit ein und habe einen Sack voll kleiner LED Leuchten mit denen ich nur Spiegelungen an den Kanten erzeuge.
Wenn genug Spiegelungen und Schatten im transparenten Material entstehen kann auch der Hintergrund auf weiß gesetzt werden.

grüße
 

Andre_S

unverblümt

Den einzigen Weg den ich gefunden habe ist es die Karosserie freizustellen, aber das würde leider zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
Das Bild ist recht knifflig schnell freizustellen. Vorab ne Hilfsebene wie die hier drüber
freistellthu30.jpg

Strg+Alt+Shift+E und dann erst das Schellauswahlwerkzeug nutzen.
Bei aktiver Auswahl dann eine Grada-Einstellebene anlegen.
 
D

derwerner

Guest

Wie Pixelmaker schon angedeutet hat: Licht ist alles! Fotografieren bedeutet: "Mit Licht malen" (sonst hieße es ja "Fotoshoppieren").
 

steinmannn

Aktives Mitglied

Das Problem liegt in der Aufnahme. Transparenzen kann man nicht fotografieren, zu mindest nicht ohne Trickse. Hierfür gibt es zwei bzw. 3 Möglichkeiten:
1. Die Kontur hervorheben
2. Mit Glanzlichter Oberfläche darstellen
3. Mit 2 Polarisationsfiltern die Kunststoffeigenschaft der polarisierten Reflexion nutzen

Zu 1.
- Stelle Modelle auf eine weiße Unterlage oder eine Milchgalsscheibe (darunter weißes
Papier)
- Nimm einen Diffusor im Gegenlicht und setze die Lichtquelle dahinter
- Kamera auf Stativ und nun links und rechts eine schwarze Pappe so setzen, dass der Rand gerade noch im Sucher ist und dann die Pappe aus dem Bild bewegen, aber nicht zu viel. Sh, Abbildungen:

Aufbau mit Milchglas und schwazem Untergrund:


Mit der Stärke der HG-Beleuchtung wird das HG-Weiß gesteuert
Glasbild auf Milchglas, links oben blinkt noch etwas von sw Pappe ins Bild:


Zu 2.
Um Glanzlichter zu erhalten muss die Lichtquelle (hier großer Diffusor etwa 20x größer als Objekt) außerhalb der Pfeile der ersten Abbildung liegen.


Zu 3.
Kreuzpolarisation (Blitztechnik), Foto ohne Spitzlichter:
- Vor der Lichtquelle wird Filterfolie gesetzt
- Kunststoff polarisiert und reflektiert Licht, damit kann der Belichtungawinkel jetzt fast beliebig gewählt werden (d.h. so wie du im Moment ausgeleuchtest)
- Auf dem Kameraobjektiv ein zweiter Pol-Filter, aber 90° zum Ersten verdreht

Nachbearbeitung, ohne Bildbeispiel nur Raten, der Vorschlag von Andre_S sieht gut aus
 
Zuletzt bearbeitet:

siku50

Nicht mehr ganz neu hier

Vielleicht eine Möglichkeit die Modelle einfach in einer angenehmen Farbe lackieren.
Um dann zu Fotografieren.
 

phogra

Noch nicht viel geschrieben

Das Problem liegt in der Aufnahme. Transparenzen kann man nicht fotografieren, zu mindest nicht ohne Trickse. Hierfür gibt es zwei bzw. 3 Möglichkeiten:
1. Die Kontur hervorheben
2. Mit Glanzlichter Oberfläche darstellen
3. Mit 2 Polarisationsfiltern die Kunststoffeigenschaft der polarisierten Reflexion nutzen

Zu 1.
- Stelle Modelle auf eine weiße Unterlage oder eine Milchgalsscheibe (darunter weißes
Papier)
- Nimm einen Diffusor im Gegenlicht und setze die Lichtquelle dahinter
- Kamera auf Stativ und nun links und rechts eine schwarze Pappe so setzen, dass der Rand gerade noch im Sucher ist und dann die Pappe aus dem Bild bewegen, aber nicht zu viel. Sh, Abbildungen:

Aufbau mit Milchglas und schwazem Untergrund:


Mit der Stärke der HG-Beleuchtung wird das HG-Weiß gesteuert
Glasbild auf Milchglas, links oben blinkt noch etwas von sw Pappe ins Bild:


Zu 2.
Um Glanzlichter zu erhalten muss die Lichtquelle (hier großer Diffusor etwa 20x größer als Objekt) außerhalb der Pfeile der ersten Abbildung liegen.


Zu 3.
Kreuzpolarisation (Blitztechnik), Foto ohne Spitzlichter:
- Vor der Lichtquelle wird Filterfolie gesetzt
- Kunststoff polarisiert und reflektiert Licht, damit kann der Belichtungawinkel jetzt fast beliebig gewählt werden (d.h. so wie du im Moment ausgeleuchtest)
- Auf dem Kameraobjektiv ein zweiter Pol-Filter, aber 90° zum Ersten verdreht

Nachbearbeitung, ohne Bildbeispiel nur Raten, der Vorschlag von Andre_S sieht gut aus

Nikcht nur kreuzpolarisiertes icht, sondern mal mit Bipalarisiertem Licht arbeiten.
Polfilterfolie vor die Lichtquelle, und dann mit circularpolfiler vor dem Objektiv Reflexe verstärken oder auch weg"drehen"

Danach Photoshop mit Ebenen und Einstgellebenen da bekommst du die dunklen Bereiche sehr viel konraastreicher. Schon mal versucht die Konturen mit einem grauen Filzer auf der Karosserie Folie nachzuziehen?? bevor du fotogafierst?
 

herbiemaus

blinkt nur im Kreisel, und zwar nach links ...

Im Prinzip ganz einfach:

Entscheidend ist es, das Objekt vom weißen Hintergrund zu trennen – und zwar räumlich und, noch viel wichtiger, beleuchtungsmäßig.

Ich habe zur Verdeutlichung mal einen kleinen dreckigen Aufbau in einer Studioecke gemacht. Statt Automodell habe ich mich aus der Gelben Tonne bedient: Erdbeerschale, Bläschenfolie und Joghurtdeckel. Die sind im Grunde sogar noch fieser zu fotografieren, weil hochtransparent im Gegensatz zu dem eher etwas opaken Automodell.

Glasplatte (kein Milchglas!!!), weiße Platte für den Hintergrund (HG) (hier Hartfaser aus dem Baumarkt, auf alle Fälle aber absolut strukturlos und sauber), beliebige Lampe (hier zufällig zur Hand Elinchrom, ich habe mit dem Einstellicht fotografiert, ist aber wurscht, Du könntest im Grunde auch Dein Nachttischlämpchen nehmen). Abstand Objekt/Hintergrund hier gut ein Meter, lieber eher mehr. Licht nur auf den HG und den abgebildeten Bereich möglichst gleichmäßig ausleuchten (sonst gibt es einen Verlauf so wie bei mir). Guter Platz für die Lampe ist unter der Glasplatte, ich war aber zu faul, mir ein Bodenstativ 'rauszukramen.

Um noch mehr Zeichnung 'rauszukitzeln, kannst Du auf dem HG entsprechende Neger anbringen, das sind schwarze Kartonstücke, mit Tesa so nah wie möglich am Objekt (Sucherkontrolle) anbringen. Ein Beispiel ist abgebildet, der Effekt ist ganz gut an der Oberkante der Schale zu erkennen, dasselbe sollte natürlich auch rechts, links und unten gemacht werden. Auf dem fertigen Bild werden diese Neger – auf der gleichmäßig weißen Fläche ganz einfach – in Photoshop entfernt (Stempel, Auswahl, wie auch immer). Polfilter, wie hier verschiedentlich empfohlen, sind bei Kunststoff eher ungeeignet, weil meist buntschillernd wie eine Pfütze mit Öl. Auch dafür ein Beispiel.

Schließlich und endlich: Farbige Flächen wie hier der Parkettboden unbedingt mit schwarzem Karton oder Moltonstoff abdecken, sonst haut diese Farbe, gerade bei opaken Objekten, gerne durch.

Natürlich kann man das Ganze mit zusätzlichen Lichtquellen ergänzen, bei den Automodellen am besten kleinere Softlights, wenn nur eines zur Verfügung steht empfehle ich als ersten Versuch von vorne oben zwischen Kamera und Objek,t so grob 45 Grad zum Objekt geneigt. Bei mehreren Leuchten würde es natürlich mit dem Nachttischlämpchen wg. Farbtemperaturdifferenz nicht mehr klappen, es sei denn, Graustufenwiedergabe würde ausreichen.

Ersatzweise könntest Du auch versuchen, das reflektierte Licht vom HG mit ein paar Spiegelkacheln aus dem Baumarkt einzufangen und auf dein Objekt zu geben. Und für das ganz große Kino könnte man von unten auf der Glasplatte mit einem nonpermanenten Edding einzelne Konturen verstärken oder mit zugeschnittenen grauen Folienstreifen bestimmte Bereiche betonen.

Einfach mal ausprobieren und Ergebnisse einstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:

steinmannn

Aktives Mitglied

Bei diesem Bild wird man den HG nicht reinweiß erhalten ohne ein ausbrennen der Plastik.
Der HG müsste weiß geblitzt werden, am Besten mit 2 Köpfen. Damit die Kanten / Formen sichtbar werden MUSS mit Abschatter, je links und rechts (wie oben beschrieben) evtl. zwei weitere oben und unten, die Kantenzeichnung erzeugt werden. Eigentlich ist die Lichtquelle (Blitz, Lampe, Sonne) egal, wichtig sind die Abschatter.
Die Glasscheibe ist ok, aber die Fußbodenstruktur ist sichtbar und ohne SW-Umwandlung bringt der Fußboden Farbnuancen ins Objekt.
Der Aufnahme- und Ausleuchtungswinkel sollten so gewählt werden, dass die Glasscheibenkante nicht sichtbar wird.

Wenn die die Lichtquelle polarisiertes Licht aussendet, dann kann mit einem zweiten Pol-Filter auf der Kamera das Spannungsschillern vermieden werde.
 
Zuletzt bearbeitet:

patrick_l

Hat es drauf

- Ebene duplizieren und den Mischmodus auf Multiplizieren
- Mit Strg/Cmd+Shift+Alt+E eine auf eine Ebene reduzierte Kopie anlegen
- Mischmodus der Ebene auf Ineinanderkopieren
- Reduzierte Ebenenkopie mit Strg/Cmd+J duplizieren
- Mit gedrückter Alt-Taste neue Ebene erstellen
- Ebene mit 50% Grau füllen und den Mischmodus auf Ineinanderkopieren
- Mit dem Abwedler-Werkzeug 'Lichter" aufhellen, Tiefen abdunkeln
- Alle Ebenen markieren und mit Strg/Cmd+G gruppieren
- Ebenenmaske zur Gruppe hinzufügen
- Schwarze Bauteile und Schrauben maskieren



Wenn du häufig Bilder unter diesen Bedingungen anpassen musst/möchtest, einfach die ersten sechs Schritte als Aktion aufzeichnen. Du musst dann lediglich auf der Dodge&Burn Ebene etwas nacharbeiten. Arbeitsaufwand der oben aufgeführten Schritte, circa 5 Minten. Jetzt auch nur fix zusammengeschustert. Mit etwas mehr Zeitaufwand sicher besser wird.

Liebe Grüße, Patrick
 
Zuletzt bearbeitet:
O

ollo

Guest

Hallo zusammen,



erst mal einen fetten Dank an jeden für euch der Tips für mich geschrieben hat :)

Sind viele super Ansätze dabei, ich denke aber, dass ich das versuche mit Licht und Reflektionen zu Lösen. Schwarze Platten habe ich schon zu genüge im Studio, weil ich öfters auch Aluminium Fotografieren muss, daher passen die Vorschläge ganz gut.

Und Gebrauchsanweisungen habe ich ja jetzt zur genüge wie ich das machen kann. :-D

Ich werde dann in der nächsten Zeit mal was rum probieren und hier noch mal die Ergebnisse Posten :)


Vielen vielen lieben dank nochmal an alle.
 

herbiemaus

blinkt nur im Kreisel, und zwar nach links ...

Vor Zerlegung meines kleinen Aufbaus und anlässlich diverser Bedenken hier wegen Ausfressen des Objekts vor dem weissen HG oder dessen ungleichmässiger Ausleuchtung mit nur einer Leuchte usw. habe ich die gleiche Aufnahme nochmal wiederholt und dabei nur die Leuchte (immer noch eine einzige) jetzt doch mal unter der Glasplatte mit den Objekten platziert.

Die Zeichnung habe ich mal nacheinander alternativ in Camera RAW mit Lichter/Tiefen, in PS mit der Gradationskurve, in Bild>Korrekturen>Lichter/Tiefen oder ganz einfach nur in der Tonwertkorrektur geregelt, die Ergebnisse waren jeweils ziemlich vergleichbar.

Darüber hinaus habe ich den Neger, das schwarze Teil an der Bildunterkante und die Glaskante entfernt mit Stempel, Auswahl und Löschen oder Radiergummi – ganz nach Belieben – und dann den danach schon ziemlich weissen HG ganz schnell und problemlos mit dem Schnellauswahlwerkzeug ausgewählt. Lediglich an drei oder vier Stellen der Bläschenfolie habe ich im Maskiermodus mit ein paar Pinseltupfern die Maske ergänzt und dann mit „Fläche füllen“ den weissen HG eingezogen. Fertig in vielleicht zwei Minuten:



Wenn man das Ganze noch knackiger haben will: Ebene kopieren (Strg J) und auf Modus „multiplizieren“ stellen (siehe zweites Bild). Das ist aber für meinen Geschmack schon deutlich zu viel des Guten, kann aber ganz einfach mit dem Deckkraft-Regler stufenlos reguliert werden:



Wer also unbedingt den HG knalleweiss haben will – kein Problem. Ich finde allerdings einen leichten Tonwertverlauf wesentlich angenehmer. Der ist ebenso einfach zu erreichen mit einer leicht verlaufenden Ausleuchtung des HG, muss ja nicht so stark sein wie in meinen ersten Bildern. Genau das ist ja das Schöne an dieser Art der Ausleuchtung: Der HG ist völlig getrennt vom Motiv, der könnte genausogut farbig oder gestreift oder gepunktet sein und ein Ausfressen der Lichter ist praktisch unmöglich.
 

virra

lazy lizzard

Habs mal nur in ACR und Topaz DeNoise + Clarity gemacht...
In Acr den Korekturpinsel mit weicher kante und automatischer Maskierung nehmen.
Aufwand - keine 2 Minuten
Oder nur in PS:
Gradationskurve als Korrekturebene aufgezogen, da brutal den Weiß- und Schwarzpunkt neu gesetzt. Neue Ebene als Vereinigung der beiden Ebenen. Gradationsebene hat ausgedient. Obere Ebene auf INEINANDERKOPIEREN gesetzt und mit Hochpassfilter bearbeitet. DIe dunklen Dingse mit Ebenenmaske ausmaskiert. Dauer: auch ca. 2 Minuten, wenns hoch kommt.

VERNÜNFTIG wäre eine Gegenlichtfotografie und nicht Auflicht auf grauem!! Hintergrund. Mehr Mimikri kannste fast nicht fotografieren.
 
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