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Travel Gear

studio24

Homo Nikoniensis

Meine Lebensabschnittpartnerin schickt mich in die Wüste!

In dem Fall ist es wörtlich zu nehmen und sie begleitet mich auch. In der Vorbereitung ist bezüglich des Fotokrempels natürlich die ein oder andere Frage aufgekommen was soll, was muss, was kann....und da jetzt die Reisezeit anbricht ist die ein oder andere Überlegung vielleicht von allgemeinem Interesse für die Auswahl von Travel Gear.

Eins vorweg: Es mangelt mir weder an Reise- noch Fotografieerfahrung, aber die meisten Reisen fanden noch zu analogen Zeiten oder mit kleinem Equipment statt und da habe ich aus praktischen Gründen nur sehr selten eine SLR dabei gehabt. Ich bin jetzt eigentlich so weit, dass nur noch die Auswahl für ein Stativ zu treffen ist.

Schon bei Kurztrips in D kommt es beim Equipment immer zum Spagat zwischen klein - leicht - qualitativ naja und groß - schwer - gut. Da man seinen ganzen Krempel im Auto haben kann ist das allerdings hier nicht wirklich ein Problem. Bei Fernreisen oder langen Fußtouren sieht das schon ganz anders aus, da sollte man sich vorher gründlich überlegen, was mitzunehmen ist. Dazu kommen Einfuhrbeschränkungen und TSA-/Airline-Regularien. Deshalb mal meine Überlegungen hierzu und daraus resultierende Fragen:

Kamera mit Zubehör:
Da ich schon mehrfach beschädigte Koffer und auch Totalverluste des eingecheckten Gepäcks hatte, kommt nur Mitnahme im Handgepäck in Frage. Einführen darf man in Mexico ohne weitere Zollformalitäten nur 1 Kamera.

Die erste Überlegung war, nur Bridgecams mitzunehmen – klein, leicht, kein Glaswechsel, geringer Verlust bei Diebstahl, evtl. GPS integriert – aber ich kann mich mit der Qualität nicht anfreunden. Die einen rauschen mir zu viel, die anderen haben zu wenig Brennweite oder sind zu langsam, haben keinen optischen Sucher, usw. Das könnte man mit 2 oder 3 Kameras ja halbwegs akzeptabel lösen, aber ich kann ja ohne Zollprobleme nur eine mitnehmen.

Daher wird es wohl die D7000 ohne Batteriegriff sein mit 18-200, 28-75/2.8, 10-24, 90/2.8 Macro, 50/1.4 (eins der Gläser immer auf der Kamera), SB-900, Grau- und Polfilter, Akkus, Ladegerät und Kleinkram. Gläser wie das 70-200/2.8 und 80-400 müssen wg. Größe und Gewicht leider zu Hause bleiben. Der ganze Krempel muss natürlich ins Handgepäck, womit ich zur Tasche komme:

Tasche/Rucksack
Ich habe eine Lowepro Slingshot 200 und eine 300 und fand die anfangs auch ganz brauchbar. Touren mit maximaler Bestückung in Mittelgebirgen und selbst im Flachland haben mich jedoch eines Besseren belehrt. Je nach Zuladung stellen sich zumindest bei mir relativ schnell Kreuzschmerzen ein. Deshalb musste was Neues her. Ideal dürfte ein Rucksack sein, der auch als Daypack geeignet ist.

Zunächst dachte ich dabei an Lowepro Fastpack 150AW oder 250AW. Die 150 ist mir zu klein, allerdings liegt die von der Tiefe mit 21cm unter dem Bordgepäckmaß von LH (25cm) und z.B. American Airlines (23cm max) und wäre damit eigentlich optimal. Aber es muss ja auch was rein passen. Die 250AW hat zwar drinnen mehr Platz, ist aber mit einer Tiefe von 25cm schon wieder grenzwertig. Die IATA-Angaben zum Handgepäck sind leider nur Empfehlungen und werden von den Gesellschaften nach Gutsherrenart festgelegt.

Daher musste ein Rucksack mit max. 23cm Tiefe her. Dadurch bin ich Lowepro untreu geworden und beim Tamrac Evolution 8 gelandet. Mit einer Tiefe von 23cm ist er für die meisten Linienflieger als Bordgepäck geeignet, hat eine Stativhalterung, Laptop-Tasche, All-Weather-Cover, kann als Rucksack oder Sling getragen werden und hat ausreichend Platz für das, was ich mitnehmen möchte.

Mit in den Rucksack kommt auch ein Netbook.
Womit ich zur Datensicherung komme:

Statt einer ausreichenden Anzahl SD Cards bevorzuge ich tägliche Datensicherung auf HD/SSD. Da ich in Gegenden unterwegs bin, wo es kein GSM gibt, machen auch Smartphone und Tablet wenig Sinn. Daher soll mit dem Netbook sowohl die Datensicherung wie auch gelegentliche Kommunikation erfolgen, falls mal hoffentlich alle paar Tage ein Access Point verfügbar ist. Ein Netbook hat neben akkuschonendem Stromverbrauch auch den Vorteil, dass es problemlos in den Rucksack passt und das Gewicht nicht wesentlich erhöht. Bilder sollen unterwegs zwar gesichtet und evtl. mit Geodaten versehen, aber nicht bearbeitet werden. Deshalb reicht ein 11.6“ Netbook. Damit zum nächsten Punkt:

Geotagging
Bei der Überlegung zur Kamera kamen Kompakte u.A. auch deshalb zunächst in die nähere Auswahl, weil es doch schon eine Reihe mit built in GPS gibt. Das hat allerdings den Nachteil eines enormen Stromverbrauches. Wenn man Pech hat, hat die Kamera den ganzen Tag nach Satelliten „geschaut“ und wenn man dann fotografieren will ist der Saft zu Ende. Auch GPS-Module auf der DSLR scheiden deshalb und zusätzlich wegen dem Kabelsalat aus. Deshalb habe ich mich nach GPS Taggern umgeschaut und bin aufgrund der Features (Anzahl Streckenpunkte, POI, Empfindlichkeit, etc.) und in Anbetracht von Preis, Größe und Gewicht auf den G-Porter GP-102+ gekommen.

Rauschfreie Bilder und Geotagging machen allerdings keinen Sinn, wenn die Bilder verwackelt sind. Deshalb ein weiterer Punkt, den ich für mich noch nicht beantwortet habe:

Stativ
Zu Hause nutze ich seit 10 Jahren ein Manfrotto 055PROB. Meist mit Manfrotto Kugelkopf 468RC2, seltener auch mit Dreiwege-Kopf 141RC aus der gleichen Schmiede. Gelegentliche Ausflüge mit dem 055 Teil haben mich davon überzeugt, dass es zu Hause besser aufgehoben ist. Für eine längere Tour leider eindeutig zu schwer.

Andererseits fotografiere ich nicht so oft on location mit Stativ, dass ich für ein superleichtes superruhiges supidupi Stativ einen hohen 3stelligen bis 4stelligen Betrag als lohnenswert ansehen würde. Ein „echter“ Panoramakopf mit Nodalpunkt-Adapter ist auch nicht erforderlich. Das Stativ soll während der An-/Abreise in den Koffer passen und während Touren am Rucksack befestigt werden, ohne bleibende Wirbelsäulenschäden zu hinterlassen. Bohnensack oder Gorillapod wären grundsätzlich eine Notlösung, aber nur ihm Schwarzwald, nicht in der Sonorawüste. Dafür sind mir die Kakteen einfach zu stachelig.

Ein Stativ ist immer ein Kompromiss aus optimalem/r Gewicht, Größe, Standfestigkeit, Steiffigkeit, Preis, etc.. Aber was ist ein guter Kompromiss, es gibt ja auch schlechte? Mittlerweile habe ich die Auswahl auf diese beiden reduziert:


Vorteil: Kopf ist RC2-kompatibel, also zu den von mir auch sonst verwendeten QR-Plates 200PL,
40cm Packmaß
Nachteil: Kopf hat keine Panorama-Funktion, max. Höhe 144cm

:
Vorteil: Kopf hat Panorama-Funktion, maximale Höhe 156cm
Nachteil: nicht kompatibel zu Manfrotto RC2, dafür zu Arca-Swiss

Nun möchte ich natürlich nicht je nach Stativ dauernd die Platten wechseln. Daraus ergeben sich weitere Überlegungen.

Da ich vermute, dass ich nicht der Einzige bin, der Fragen zu Arca-Swiss hat, mache ich dazu mal einen separaten Thread auf.

Unabhängig von der QR-Plate....zumindest auf dem Papier verspricht der Rollei-gelabelte China-Dreibeiner 8KG Belastung, der kleine Italiener nur 4KG. Ob das nun Papierwerte sind oder ob diese Werte in der Praxis tatsächlich erreicht werden, ist reine Spekulation. Für eine DX mit den o.g. Gläsern sollten beide reichen, wenn man die Mittelsäule drin lässt und die unteren Beine nicht komplett auszieht.

Gibt es bessere Vorschläge für ein Reisestativ bis ca. 150€ als die von mir präferierten?

Soweit also meine Überlegungen und Auswahlen für mein Travel Gear. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen ebenfalls bei seinen Überlegungen. Sollte ich etwas nicht berücksichtigt haben, bin ich für Hinweise empfänglich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fotografie

apott

Nicht mehr ganz neu hier

Sehr schwere Entscheidung.
Hab jetzt mal einwenig in den einschlägigen Katalogen geblättert und würde dir auf jeden Fall Stative ohne Kopf empfehlen. Du hast ja zwei unterschiedlich Köpfe. Warum die nicht nutzen.
Alternativen als Stativ wären:
Manfrotto 294A4, Packmass 49cm, Höhe 151cm, Gewicht 1,9kg, Traglast 5kg ca 100€
Cullmann Concept One 628, Packmass 48cm, Höhe 157cm, Gewicht 1,9 kg, Traglast 7kg
ca 150€
Das Cullmann gibt es auch als Carbon. Wiegt dann 400g weniger, kostet dafür aber gleich mal das doppelte.
Ich selbst habe lange das Manfrotto 055c genutzt und dann einiges ausprobiert inkl. einem Berlebach. Bin dann schliesslich bei dem GITZO G1348 Carbon gelandet. Die entsprechenden Nachfolger liegen aber deutlich über deiner Preisvorstellung.
 

studio24

Homo Nikoniensis

....Du hast ja zwei unterschiedlich Köpfe. Warum die nicht nutzen....
Danke für deine Hinweise. Der 468RC scheidet aus, weil er zu schwer ist und keine Pano-Möglichkeit bietet, der 141RC aus Gewichts- und Platzgründen.

Natürlich hast du recht, dass ein hochwertiges Carbon-Stativ mit entsprechendem Kopf die optimale Lösung wäre. Allerdings wäre meine Wunschlösung in einem Preisbereich, der in meinem Reisebudget nicht unterzubringen ist.

Es wäre etwas anderes, wenn ich eine Fotoreise mit Urlaubsanteil machen würde oder beruflich für Reiseberichte etc. arbeiten würde. Ich plane allerdings keine Fotoreisen, sondern Urlaubsreisen, bei denen gelegentlich auch fotografiert wird. Deshalb habe ich mich zunächst mal für das o.g. Cullmann entschieden und erste Tests fallen überraschend positiv aus. Ich hatte Schlimmeres befürchtet.

Die 8KG scheinen mir allerdings für den Kopf sehr optimistisch, aber für eine APS-C ohne Batteriegriff mit nicht all zu schweren Gläsern wird es hoffentlich reichen. Feldtest im windigen Norden zwischen Nord- und Ostsee folgt Mitte des Jahres. Wenn es sich da gut anstellt, darf es auch mit nach Übersee. Sonst muss ich doch noch mal neu kalkulieren und werde wohl nach Gitzo schauen.

Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob man das Cullmann wirklich empfehlen kann. Andererseits ist ein halbwegs brauchbares kleines und relativ leichtes Stativ immer noch besser als das stabilste, das wegen Größe und Gewicht zu Hause bleiben muss. Deshalb werde ich es mal mit mit dem Teil probieren.
 
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