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Typografie: Tipp der Woche …

Ich gebe den Kampf gegen „schlechte“ Buchstaben nicht auf! ;-) Heute Morgen wurde ich Opfer eines neuen Falles von Typoterrors in aller Öffentlichkeit. Nachdem die Nibelungenstadt mich mit einem funkelnagelneuen, die volle Breite der Bahnhofshalle ausnutzenden Aluminiumbanner, also mit einer vollen Breitseite, lautstark zum Empfang angeschrien hat,



wobei der Schildermacher nach hinten hinaus, das Problem der Endlichkeit des zur Verfügung stehenden Materials dadurch löste, daß er die Wortabstände einfach immer enger werden ließ damit es dann doch noch passt. Zur Wahl des Fonts selbst sage ich jetzt mal garnix. Auf der Stelle wurde der kleine grüne Fluchthinweis, direkt darüber, nach diesem Handy-Schnappschuß sofort befolgt. ;-)

Wie auch immer, hier der versprochen Tipp:

Matthew Butterick hat seine neues Buch Butterick’s practical typography, das ausschließlich online zur Verfügung steht, veröffentlicht. (für diesen Hinweis bedanke ich mich bei Slanted Blog Magazin via Facebook). Bevor hier jetzt jemand pienst, ja, das ist Englisch und das gibt es nur auf englisch.

Dem Schildermaler aus Worms, nennen wir Ihn nach einer Figur aus dem Niebelungenlied Blödelin, übrigens ein Bruder von Attila dem Hunnenkönig, hätten folgende Teile aus Buttericks Buch geholfen:
„YOU DON’T HAVE TO SHOUT. WE CAN HEAR YOU JUST FINE.“ Das Lesen des Kapitels „Type Composition“, besonders der Abschnitt word-spaces hätte zusätzlich zur besseren Lesbarkeit beitragen können.

Gruss Micha
 
Zuletzt bearbeitet:

Arachnoia

kreativ-chaotisch

Das ist echt der Hammer! Ich fasse es nicht was für unsagbar schlimme Banner/Schilder in der Öffentlichkeit herumhängen... *seufz* Der Link ist klasse, ich werde mich mal genauer mit dem Buch befassen :)
 

grafik_avd

Tier mit Falls-Beutel

"Die Typografie ist einem eindeutigen Zweck verpflichtet, und zwar der schriftlichen Mitteilung. Durch kein Argument und durch keine Überlegung kann die Typografie von dieser Verpflichtung entbunden werden. Das Druckwerk, das nicht gelesen werden kann, wird zu einem sinnlosen Produkt."
Emil Ruder

Mehr kann man wohl nicht dazu sagen. Obwohl es noch lange nicht an die Theaterplakate des Schauspiel Leipzig von 2010/11 heranreicht.

Danke für den Link. Da weiß ich doch, was das nächste mal bei schlechtem Wetter ansteht. :)
 

Garwor

Noch nicht viel geschrieben

Hi!

Ist doch völlig egal! Wenn jemand den Blödsinn bezahlt, hat der Schrift-Verbrecher doch alles richtig gemacht. Da in Amtsstuben aber weder gedacht noch Geschmack entwickelt wird, zählt nur der Preis. Und wer wenig bezahlen besser noch gar nichts bezahlen will, kriegt eben billig.
Und die breite Öffentlichkeit ist doch seit 20, 30 Jahren an kompletten Murks langsam herangeführt worden und merkt doch eh nichts mehr. Und wenn man eine Umfrage auf dem Bahnhof unter den Besuchern vornehmen würde, wieviel das Schild überhaupt gesehen habe, dürfte der überwiegende Teil nicht einmal bemerkt haben, das da was hängt. Und die Mehrheit vom kleinen Rest wüßte nicht, warum jemand daran was auszusetzen hat. Was dann übrig bleibt, sind Fachleute. Und Fachleute sind heutzutage irrelevant, denn die haben Ahnung und das stört.

bis denne

Garwor
 

Cobblepot

Brustimplantate-Betrüger

PSD Beta Team
Tja,
für einen Bauantrag brauche ich einen Architekten.
Für Verträge einen Notar, medizinischen Rat darf nur von Ärzten und Apothekern erteilt werden. Dasselbe gilt für Rechtsberatung.
Alles selbstverständlich nur gegen Gebühr oder Honorar.

Nur: Gestalten und Veröffentlichen darf jeder Alles.

Das hab ich vor langer Zeit im Briefkasten gefunden und unter "Lieblinge" abgelegt:
 

virra

lazy lizzard

… Da in Amtsstuben aber weder gedacht noch Geschmack entwickelt wird, zählt nur der Preis.…
Eben. Und die haben jeden Quadratzentimeter von dem Schild bezahlt. Warum soll dann da nicht auch was drauf stehen? Wäre doch die reinste Verschwendung …

In diesem Sinne –

@ : Schönes Fundstück! Alleine schon wie ihm die Flasche aus dem Mund fällt …
 
Hi!

Ist doch völlig egal! Wenn jemand den Blödsinn bezahlt, hat der Schrift-Verbrecher doch alles richtig gemacht. Da in Amtsstuben aber weder gedacht noch Geschmack entwickelt wird, zählt nur der Preis. Und wer wenig bezahlen besser noch gar nichts bezahlen will, kriegt eben billig.
Und die breite Öffentlichkeit ist doch seit 20, 30 Jahren an kompletten Murks langsam herangeführt worden und merkt doch eh nichts mehr. Und wenn man eine Umfrage auf dem Bahnhof unter den Besuchern vornehmen würde, wieviel das Schild überhaupt gesehen habe, dürfte der überwiegende Teil nicht einmal bemerkt haben, das da was hängt. Und die Mehrheit vom kleinen Rest wüßte nicht, warum jemand daran was auszusetzen hat. Was dann übrig bleibt, sind Fachleute. Und Fachleute sind heutzutage irrelevant, denn die haben Ahnung und das stört.

bis denne

Garwor

Wie recht du hast. „Willse Scheisse, kriechse Scheisse!“*

Gruss Micha

* Gedächtniszitat 2005 des Geschmackspolizisten
 

JoKi

Nicht mehr ganz neu hier

Einer hat es bestellt. Einer hat es gemacht. Einer hat es abgenommen und einer hat es dann bezahlt. Fertig.
Das ist "Kreativwirtschaft" heute ....
 
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