[Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

[patrick_l]

Hi allerseits,

bevor ich zur eigentlichen Frage komme, etwas über mich. Während meiner regulären Schulzeit durfte ich unter anderem den fliegenden Wechsel der alten und neuen Rechtschreibreform mit machen.

Gelernt wurde diese oder jene Schreibweise, und schon im Jahr darauf war es wieder hinfällig. Das hin und her hat sich ja nun auch ein paar Tage hingezogen. Nur gibt/gab es bezüglich des Unterrichts ja keine regelmäßigen Updates.

Nun zu meiner Frage. Wie geht ihr damit um? Wie wirkt sich bei euch die Schreibweise im beruflichen Alltag aus? Bleibt ihr bei dem gelernten? Benutzt ihr irgendwelche automatischen Korrekturen?

Auch würde mich interessieren, wie ihr allgemein damit umgeht. Als Beispiel nehme ich immer ganz gerne das Stop(p)schild. Ich habe Stopp mit einem P gelernt. Laut neuer Rechtschreibgenform ja nun mit doppelten P. Trotzdem würde keiner auf die Idee kommen, jetzt alle Schilder auszutauschen.

Ein weiterer Punkt neben der Rechtschreibreform wären die ganzen neudeutsche Begriffe. Hier trifft es ja größtenteils ältere Menschen. Aus meiner Sicht sind viele Begriffe "nur" eine geschickte Verpackung irgendeiner Sache. Neudeutsch ist ein Thema für sich. Daher hier mal weg lasse.

Ist jetzt vielleicht ein blödes Beispiel. Mir geht es dabei eher um die Frage ob ihr oder ob mal allgemein solche "Fehler" ignorieren darf oder kann. Hauptsächlich geht es mir um das "professionelle" Publizieren von Texten. Sollte eurer Meinung nach eine lektorische Korrektur bezüglich der Schreibweise erfolgen?

Liebe Grüße, Patrick

 

[randacek_pro]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

... eine Umfrage, wie gemacht für unseren Rata (der im realen Leben bestimmt Dudenhöfer heißt )

 

[virra]

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Ich nutze die neue Rechtschreibung. Während meiner Schulzeit war das kein Thema. Aber während des Studiums wurde das dann aktuell. Die Agentur, wo ich in den Semesterferien arbeitete, verlangte mal dieses, mal jedes, abhängig vom Kunden. Da ich zu geizig war, mir den neuen Duden zuzulegen (und wer will den schon durchlesen *lol*?) – kaufte ich mir die ultimative Liste der geänderten Wörter – soweit ich mich erinnere, gab es das auch aus dem Hause DUDEN. Nachdem man immer wieder da reingelotzt hatte, entwickelte ich relativ schnell ein GEFÜHL dafür, welches Wort ein Kandidat der Änderungen sein könnte. Dieses Grundgefühl für verdächtige Kandidaten lässt mich heute noch recht zielsicher bei entsprechenden Wörtern den Duden zur Hand nehmen.

Und seien wir doch mal ehrlich: Was schert mich, ob alte Leute sich wundern? Wenn man sich da nicht aktiv anpasst, würden wir heute noch schreiben wie zu Goethes Zeiten. Und wer würde das wollen?

 

[Rasterfan]

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Also ich versuche auch die die neue Rechtschreibung anzuwenden, gelingt mir allerdings nicht immer. Die Reform kam viele Jahre nach meiner Schulzeit, und erschwerend hatten wir einige Kunden die auf der alten Rechtschreibung bestanden. Das ständige Hin und Her verwirrte völlig.

Bei den meisten Zeitungen gibt es meines Wissens nach keine richtigen Korrekturfahnen mehr, und das obligatorische O.K. darunter ist längst Legende.

 

[patrick_l]

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... eine Umfrage, wie gemacht für unseren Rata (der im realen Leben bestimmt Dudenhöfer heißt )

Daran hatte ich auch gedacht. Ich bin ja immer dankbar für ihr kleinen aber feinen Korrekturen.

Da ich zu geizig war, mir den neuen Duden zuzulegen (und wer will den schon durchlesen *lol*?)

Eine lesenswerte Abendlektüre stelle ich mir auch anders vor. Opas Märchenstunden im Schaukelstuhl sind vorbei. Jetzt für die kleinen "Abenteuer Duden" :lol:

Dieses Grundgefühl für verdächtige Kandidaten lässt mich heute noch recht zielsicher bei entsprechenden Wörtern den Duden zur Hand nehmen.

Kann ich gut nachvollziehen. Hin und wieder habe ich einzelne Wörter, dessen Schreibweise ich mir nicht sicher bin. Schaue dann direkt nach und habe es dann eigentlich auch gespeichert.

Und seien wir doch mal ehrlich: Was schert mich, ob alte Leute sich wundern? Wenn man sich da nicht aktiv anpasst, würden wir heute noch schreiben wie zu Goethes Zeiten. Und wer würde das wollen?

Englisch als Sprache gewinnt ja immer mehr an Bedeutung. Auch gibt es hier und da ja doch Dinge, wo ich bisschen an "Amerikanisierung" denke. Also Dinge von den Amis, die auch in anderen Ländern mehr und mehr "adoptiert" werden. Diese Mischung deutsch-englisch / englisch-deutsch wird zudem ja eigentlich eher zum Verkaufen missbraucht.

 

[virra]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Dabei darf man aber auf gar keinen Fall vergessen, dass Deutsche eines lieben: Neue Wörter, die NUR eine Sache bezeichnen. So haben z.B. viele englische Begriffe, die im Englischen ganz normale Wörter sind bei uns Einzug gehalten und haben EINE ganz spezifische Bedeutung, die ihnen zugewiesen wurde. Beispiele: Interface. Dealer. Promotion. Joint. Mir fällt gerade nicht mehr ein, aber ich weiß, dass es davon einige gibt. Und dabei ist die Zuweisung von vollkommen neuen Bedeutungen wie z.B. bei Handy noch gar nicht berücksichtigt.

 

[di_Grada]

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Ich bemühe mich, nach neuer Reform "rechtzuschreiben", obwohl es einige Sachen gibt, die einfach nur doof sind und die Sprache unnötig kompliziert machen.
Deutsch gilt ohnehin schon als schwere Sprache, wegen der Grammatik wahrscheinlich. Die gefühlten 1.000 Rechtschreibreformen tun ihr Übriges.

Was ich abartig finde, sind die Eindeutschungen von Fremdwörtern - wobei da afaik beide Möglichkeiten zulässig sind.

Grüße

di_Grada :uhm:

 

[Daisies]

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Also ich benutze gar keine Reform, sondern die entsprechende Rechtschreibung.

Im normalen Leben lieber die Alte, weil ich bei vielen Neugestaltungen wie z.B. dem Albtraum, Alpträume bekomme.
Wenn es offiziell ist, also im Rahmen von Aufträgen etc, beiße ich in den sauren Apfel. Denn übergeordnet allem ist natürlich die Korrektheit.

 

[patrick_l]

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Dabei darf man aber auf gar keinen Fall vergessen, dass Deutsche eines lieben: Neue Wörter, die NUR eine Sache bezeichnen. [...]

Geht mir ja nicht anders. Benutze ja selber häufig neudeutsche Begriffe. Das meistens aber ganz unbewusst. Hängt sicher auch mit dem privaten und beruflichen Umfeld zusammen.

Ich habe Freunde und Bekannte im und aus dem Ausland. Ich weiß gerade deshalb oder dadurch englisch als Sprache immer mehr zu schätzen. Vieles fließt so bei mir auch irgendwie mit meine Muttersprache mit ein.

Zurück zur Rechtschreibreform. Auch wenn ich sich nicht perfekt intus habe, bemühe ich mich so gut es eben geht zu schreiben. Auch wenn ich nicht mit fehlerfreien Texten glänzen kann, achte ich auf meine Schreibweise.

Als Schüler habe ich viel über Messengern wie ICQ und Co geschrieben. Groß und Kleinschreibung sowie Punkte und Kommas wurden eher willkürlich gesetzt. Denke das einem so etwas auch dazwischen funkt / gefunkt hat.

 

[virra]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Ob das nun der Albtraum oder der Alptraum ist, ist mir relativ wumpe. Bei der Majonäse gruselt es mich schon eher. Aber da hat man ja noch eine Wahlmöglichkiet. In solchen Fällen tendiere ich eher zur alten Rechtschreibung. Genauso beim Menü.

Insgesamt ist Deutsch ja eine schwere Sprache, weil sie zu einem großen Prozentteil aus Ausnahmen besteht. Die Reform macht da einiges einfacher, auch wenn es immernoch Ausnahmen wie ELTERN gibt, aber ich denke, nur, weil es uns altgedienten schwer fällt, das im Kopf auseinander zu sortieren, muss die Reform deswegen nicht unbedingt ein Schritt in die falsche Richtung sein. Komata kann man z.B. inzwischen mit dem Satzstreuer verteilen, nach gewünschtem Lesefluss. Auch wenn ich die wahrscheinlich eher nach der alten Regelung setze, ist die Reduzierung der Regeln doch sicherlich für die, die es neu lernen müssen eine Vereinfachung.

Vielleicht wäre Füsse wünschenswert, oder Ältern, aber das wird bestimmt irgendwann auch noch kommen. Auch wenn ich dann noch einmal meinen Kopf neu sortieren muss.

Warum aber nun Auto fahren und fahrradfahren vereinheitlicht wurde zu Auto fahren und Fahrrad fahren, wird mir ewig unklar bleiben. Nach meinem Sprachgefühl währe autofahren der richtige Weg gewesen.

EDIT:

…sowie Punkte und Kommas …

*lol* DAS waren früher eindeutig und ausschließlich Kommata. Da kann man mal sehen, wie Sprache lebt, entspricht KOMMAS doch so viel mehr dem deutschen Sprachduktus. Was schert uns, was die alten Griechen für richtig hielten?

 

[patrick_l]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

*lol* DAS waren früher eindeutig und ausschließlich Kommata. Da kann man mal sehen, wie Sprache lebt, entspricht KOMMAS doch so viel mehr dem deutschen Sprachduktus. Was schert uns, was die alten Griechen für richtig hielten?

Ob du es glaubst oder nicht, ich habe erst Kommata geschrieben. Bloß eine verkorkste Zelle meinte, nöö- du schreibst Kommas. :lol:

Was schert uns, was die alten Griechen für richtig hielten?

Sehe ich ja auch so. Für mich zählt in erster Linie der eigentliche Inhalt. Wenn der Text an sich verständlich ist, sind Schreibfehler kein Drama. Ich wollte trotzdem gerne wissen, wie andere damit umgehen. Sowohl privat und beruflich.

 

[wespe2008]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

... Auch würde mich interessieren, wie ihr allgemein damit umgeht. ... Mir geht es dabei eher um die Frage ob ihr oder ob mal allgemein solche "Fehler" ignorieren darf oder kann. Hauptsächlich geht es mir um das "professionelle" Publizieren von Texten. Sollte eurer Meinung nach eine lektorische Korrektur bezüglich der Schreibweise erfolgen?

Ich verwende sowohl alt (95%), als auch neu (5%). Soll heißen, dieser ganze Sprachreform-Quatsch geht mir Sonst-wo vorbei.
Ob man die alte Schreibweise ignorieren darf, muss jeder für sich entscheiden. Wegen der Reform wird nicht die gesamte Literatur umgeschrieben, also bleib' ich auch beim Alten, Gewohnten. Die neue Weise habe ich nie richtig gelernt und sehe nicht ein, die wenigen Jahre meiner Restlebenszeit mit so 'nem Unsinn zu vergeuden.
Meine Texte, die ich publiziere, sind so, wie sie sind. Das ist mein Stil. Hauptsache: Ich werde verstanden. Machen wir uns nichts vor. Sogar Werbung nutzt mitunter das Spiel mit der Sprache und kann gerade wegen der Normabweichung ins Auge springen.

 

[virra]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

http://www.duden.de/rechtschreibung/Kommata
http://www.duden.de/suchen/dudenonline/kommas
Beides geht. Heute noch.
Insofern: Do what you like best.

 

[subcomtom]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Ich wende die neue Neue Rechtschreibung an.
Die große Skepsis, die am Anfang alle hatten, ist bei mir schnell gewichen.
Lediglich bei Wörten ausländischen Einflusses, bei denen es zwei Schreibweisen gibt nehme ich die alte Form.

Von mir aus hätte man auch einen Schritt weiter gehen können: Früher musste ich überlegen ob ich hintern Komma "das" oder "daß" schreibe, jetzt ob ich "das" oder "dass" schreibe.
Das hätte man auch einheitlich in "das" reformieren können.
Man erkennt den Sinn eines Satzes trotzdem und andere Länder kommen auch ohne entsprechende Regelung aus.

Wenn ich alte Bücher lese ist das kein Problem, aber die "alten" Schreibweisen springen schon ins Auge.

 

[Frechdachs50]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Ich benutze die alte Form.Schließlich war ja nicht alles falsch ,was man einst gelernt hat. Man ist ja immer lernfähig, aber ich persönlich habe keine Lust jeden Blödsinn mitzumachen. Bei geschäftlichen Briefen allerdings, lasse ich mir gerne von meinen Kindern oder Korrekturhilfen helfen.
Sicher mag so einiges für die heutige Generation vereinfach worden sein, aber manche neue Schreibweise sieht doch recht kurios aus.

 

[Merline]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Vereinfachung hin oder her- aber das & dass vereinheitlichen zu wollen, ist doch ein klitzekleines bisschen übertrieben... solche Eigenheiten sollten wir unserer deutschen Sprache auch in Zeiten der satzzeichenlosen SMS-Kleinschreiberei zugestehen

Ich verwende für meine Broschüren- und Anzeigentexte nur noch die neue Rechtschreibung, die gar nicht soo schlecht ist wie ihr Ruf ist. Handschriftlich bekomme ich allerdings das ß nicht los, aber da es sich hier um Notizen oder private Texte handelt, hat es hier Dauer-Aufenthaltsrecht :lol:

 

[matty]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Auch wenn es mir schwerfällt, weil ich noch die alte Variante gelernt habe, verwende ich überwiegend die neue Rechtschreibung, um im geschäftlichen Verkehr nicht unangenehm aufzufallen (spätestens seit die FAZ nach der Anpassung eingeknickt ist). Kleine Ausreißer erlaube ich mir aber, wenn es mir ansonsten zu blöde vorkommt. Für mich ist es schade, dass es die Reform gab, habe dadurch mein zuvor gutes Gefühl für Rechtschreibung etwas verloren und fühle mich seitdem leicht unsicher. Aber es gibt ja die Korrekturfunktion in Word und Co.

 

[rwmaps]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Ob neue oder alte Rechtschreibung, dass soll jeder für sich entscheiden. Ich versuche es weitestgehend mit der neuen Schreibweise.

Mir wird nur manchmal ganz anders, wenn ich Sätze dreimal lesen muss, weil sich aufgrund falscher Zeichensetzung der Sinn des Satzes nicht erschließt.
Ebenfalls sträubt sich das Nackenhaar, wenn etwas 'abgesaved' oder 'geprinted' wird. Nichts gegen Anglizismen, aber manches geht wirklich nicht.

LG,
rw

 

[ron21rn]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Ich hab glaub in der Schule schon die neue angewendet als sie es noch nicht gab
denke das ich im Allgemeinen beide anwende habe von Berufswegen aber damit auch nicht nichts zutun das ich es unbedingt brauch.

 

[PsychoZ1]

AW: [Umfrage] Neue oder alte Rechtschreibreform?

Vielleicht erleichtert die Rechtschreibreform unseren Migranten die Integration in unseren Sprachraum.
Wenn es denn außerdem den "schwachen" Schülern dienen soll, werden wir sicherlich noch so manche Reform benötigen.
Dafür haben wir doch heute wenigstens eine schöne Mischung aus Alt und Neu und belebt das Schriftbild