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Warum Generationenverlust bei linearem VS?

mephista

Pixelschubserin

Hallo liebe PSD-ler...

vielleicht kann von euch jemand meiner Logik auf die Sprünge helfen?!

Warum gibt es beim analogen Schnitt einen Generationsverlust?

Ich habe schon sämtliche Googleseiten durchforstet.
Es wird immer geschrieben, dass es bei analogen bzw. linearen Videoschnitt immer zu einem Generationenverlust kommt.

Aber ich kann nirgends lesen (schon gar nicht zwischen den Zeilen) warum das so ist.

habe demnächst meine Abschlussprüfung und es wäre ja blöd Wikipedia zu zitieren, aber selber das ganze nicht logisch nachvollziehen zu können... *seufz*

kann mir das jemand genau erklären? Wäre echt super!!!!

*Vielen dank und nach mekka werf*

Lg Mephista
 
A

avaya

Guest

AW: Warum Generationenverlust bei linearem VS?

Hallo Mephista!

wenn Du analog meinst dann besteht ein Verlust durch die Bandabnützng! Anders als beim digitalen Schnitt arbeitest Du ja mit einem Magnetband.

Hoffe ich konnte Dir weiter helfen
l.g. avaya
 
AW: Warum Generationenverlust bei linearem VS?

dann zitier besser den Ullrich Schmidt "professionelle Videotechnik" :)

Der Generationenverlust im Analogen kommt einfach zustande: im Digitalen werden die Daten "so wie sie sind" kopiert, über entsprechende Fehlerkorrekturen teilweise auch noch mal kontrolliert, ob alles richtig übertragen wurde. So etwas fehlt im Analogen völlig, analog hat kein "Gedächtnis" (Speicher, Kondensatoren vor Ladungen mal abgesehen). Hier hast Du es mit Modulation zu tun: Du modulierst über Frequenzmodulation oder Amplitudenmodulation bei MAZen z.B. eine Bandbreite X (z.B. 0 Hz - 5 MHz als typische Videobandbreite) in einen Bereich, in dem Du statt wie im unteren Band über 10 Oktaven nur noch eine oder eine halbe Oktave überstreichst (eine Oktave ist eine Frequenzverdopplung). Da Du grundsätzlich das Bedürfnis hast, Bandbreite zu sparen, da es schwierig ist eine große Bandbreite zu übertragen (Kanalkapazität) und zu verarbeiten (Prozessorleistungsfähigkeit im digitalen). Deshalb wird schon bereits vorher die Bandbreite (meist vor allem in den Farbkomponentensignalen) reduziert. Bei Betacam wird das Komponentensignal aufgezeichnet, bei FBAS (Komposit) wird ein nochmals reduziertes Signal aufgezeichnet, dass stärker "vermatscht" ist (wenn es Dich interessiert google mal nach "Quadraturamplitudenmodulator" und "Farbhilfsträger").
Nun ist es so, dass Du keine unendliche Flankensteilheit eines Signales hinbekommen kannst (unter anderem auch weil Du keine unendliche Bandbreite zur Verfügung hast": also ein "Rechteck" würde eher als "Ei" übertragen werden, da das Signal nicht sprunghaft ansteigen kann. Diese Trägheit sorgt dafür, dass die "kanten" eines Signales "verschleißen".

Simpel ausgedrückt: ein "gutes" Signal würde sich u.a. durch eine hohe Bildschärfe auszeichnen. Also: Hintergrund, Auto, Hintergrund, die Kanten des Autos sind messerscharf. Um Messerscharf darstellen zu können, brauchst Du diesen Steilen Anstieg / Abfall des Signals. Da dieser Ansteig jedes Mal etwas "verschleißt", wird das Bild immer etwas unschärfer.

edit: ganz wichtig: in jeder Überspielung kommt ein analoges (Brown'sches) Rauschen hinzu es addiert sich mit dem vorigen Rauschen. Es kommt jedoch kein neues Nutzsignal hinzu, das ist ja immer noch das Alte, da addiert sich also nichts. Das macht die Qualität ebenfalls schlechter, der SNR (Rauschabstand) sinkt.

Zu Ava: Jedes Magnetband hat eine Remanenz, die Magnetpartikel können nur über eine bestimmte Dauer ihre Polung aufrechterhalten, dann "kippen" sie nach und nach um. Du kennst vielleicht den "Echoeffekt": sowohl im Bild als auch Ton, wenn ein stark magnetisiertes Band aufgerollt wird (hoher Pegel), dann magnetisiert es mit der Zeit seine Nachbarlagen, deshalb kommst Du teilweise "Echos". Außerdem hat jeder Magnetkopf kleine Abweichungen in der Lage und Ausrichtung (Azimuth), was wiederum zu einem Qualitätsverlust führt, wenn es nicht von dem Kopf gelesen wird, von dem es auch geschrieben wurde: zeichnest Du zwischen den "Polen" des Kopfes eine Linie auf, so hat diese eine gewisse Länge. Drehst Du nun den Kopf etwas, so ist die "wahrgenommene" Länge der Linie eine andere (Satz des Pythagoras) - ein minimaler Unterschied, der ebenfalls schon dafür sorgt, dass Du statt 100 % Pegel nur noch 97 % Pegel liest - dementsprechend kann Dein Gerät auch beim nächsten Mal überspielen keine 100% Pegel schreiben, da es ja nicht weiß, dass es zu wenig gelesen hat.


Mach das 30x und Du summierst die Fehler derart stattlich, dass Du ein verwaschenes, verrauschtest und mit Artefakten übersätes Band hast: der Generationenverlust.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

avaya

Guest

AW: Warum Generationenverlust bei linearem VS?

Toll super Danke, geil erklärt dass wir es auch verstehen!
Vielen Vielen Dank!!!!
 

mephista

Pixelschubserin

AW: Warum Generationenverlust bei linearem VS?

Hallo Finnweis,

vielen vielen vielen dank!
Jetzt habe ich es auch endlich kapiert :)
Kann also mit der frage nichts mehr schief gehen :)
*ganz dickes lob*

Danke :)

Lg Mephista
 
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