Zur Diskussion:
Na ja, so unnachvollziebar finde ich das nicht. Die Newcomer Sony, Panasonic und - mit der NX1 - wohl auch Samsung bieten schlichtweg Speed. Und wenn Canon und Nikon nun nicht langsam aus dem Platzhirsch-Schlaf aufwachen, dann sehe ich sie langsam den Weg von Opel, Kodak und Praktiker (20% auf Alles und so) gehen - perspektivisch, wenn's dann losgeht, ist's aber plötzlich sehr schnell.
Ich habe zwar nur die zwei Sony RX100 (die erste und die MarkIII) und angeblich ist ein kleiner Sensor ja hierzu und dazu nicht fähig - komischerweise ist meine Ausbeute an Bildern in allen nicht-Studio-Situationen deutlich höher als mit meiner Canon 600D oder der 7D und auch den beiden 5D Mark IIIern, die ich von Partern borge. Der Grund ist schlichtweg: der gnadenlos schnelle und ausreichend gut und einfach platzierbare Autofokus. Natürlich kann ich mein angeordnetes Besteck im Studio mit den alten DSLR mit stundenlangem manuellen Eingestelle perfekt einfangen. Draußen habe ich - eigentlich Voll-Manualist - aber von den neuen Sony-Dingern gelernt, wie satt es ist, wenn Automatiken funktionieren. Die These, dass ein Autofokus immer Mist ist, mag ja vom Gebrauch der Geräte der alten Foto-Apparate-Herstellern kommen (da stimmt sie meiner Erfahrung auch - was die Canons sich hin- und herschütteln, bis sie endlich schiessen ist wirklich grausig-lausig). Da ist die Herausforderung von Elektronik-Konzernen, die ein paar Augen oder eine Person wirklich erkennen und sogar im Video OHNE PUMPEN sanft verfolgen können (wie ich es nicht mal mit externem Follow-Focus-Getriebe kann) für Firmen, die mit Spiegeln rasseln, eben erheblich.
Sony ist nunmal auch mit Vegas Anbieter einer gar nicht so üblen Video-Schnittsoftware und kann von dort sicher viel über Bilderkennung, Algorithmen etc. auch in den Geräten nutzen. Da sind die Nur-Geräte-Hersteller - die Software eher als so ein Art erweiterten Treiber pflichtprogrammieren - im Nachteil. Dasselbe ergibt sich bei den Sensoren: wieder Sony, Samsung und Panasonic - als Hersteller kann man eben auch hier an den Bayer-Verfahren, Rausch-Reduzierung etc. ganz anders eingreifen als eine Firma, die die Sensoren lediglich geliefert bekommt und die Interna gar nicht wirklich nutzen kann. Wahrscheinlich wissen hier die Meisten, das Nikon z.B. die Sensoren weitgehend von Sony bezieht. Da ist zumindest die Frage schon nicht ganz unberechtigt: Da Sony hier mit den beiden anderen jungen Wilden deutlich innovativer (4K-Video, XAVC-Videoformat bzw. All-I bei Pana, 5-Achsen-Stabilisierung in neuer A7 MII wenige Monate nach Einführung der A7-Serie, generell Autofokus-Geschwindkeit, Autofokus-Steuerbarkeit und Autofokus-Objekterkennung - nicht nur Kontrastkanten-Scanning usw.) ist als die Platzhirsche und momentan für einen davon ohnehin der Lieferant: warum nicht gleich das Orignal mit kleinen Body ohne den Klapperspiegel nehmen?
In meinem Falle: selbst wenn Canon so langsam beim ernsthaft smarten Autofokus nachziehen sollte - die alten Objektive haben vorerst trotzdem Motoren, die das dann erforderliche Tempo kaum nachführen können. Nicht umsonst gibt es da ja die STM-Objektive (2 Stück meines Wissens). Bei Nikon - nehme ich an (weiß über deren Technik nicht allzuviel - nur über den verwalteten Stand) - wird es auch nicht so viel besser aussehen. Da hat man vermutlich doch auch gedacht, dass das so ruhig weiter geht: jede Generation alle 3 Jahre ein Bild mehr erfassen können und dann ist schon gut.
Bei den APS-C-Kameras stehen auch bei mir die Sony-5100 oder 6000 gerade auf dem Übergangszettel. Auch ich warte eigentlich aber auf eine A7+, die schlichtweg den schnellen Autofokus der kleinen A7, die Auflösung der A7R, die Bildstabilierung der A7ii sowie Lichtstärke + 4K-Video mit SLOG2-Profil der A7R hat. Allerdings in einem Body - das muss doch per Firmware gehen ohne das man 3 Geräte kaufen muss, bin mir da ganz sicher.
Zu den eigentlichen Fragen:
Natürlich kommt es immer darauf an, was man machen will. Solange die Vollformat-Objektive Dir auch im Weitwinkel-Bereich halbwegs ausreichen, hat Dein Plan schon Perspektive. Ich nutze gerne ein Superweitwinkel (bei APS-C so 10mm, wäre im Vollformat also um 16mm - hingegen 16mm für Vollformat an APS-C dürfte also bei Anfangsbrennweiten von 17mm bis 18mm gerade wie Weitwinkel aber nicht wie Superweitwinkel aussehen) - da käme ich nicht um ein spezielles APS-C-Teil drumrum. Auch so ein 24mm-Vollformat-Teil kann an APS-C schon eher wie im mittleren Bereich wirken - beim Familienproträt passen die Leute nur drauf, wenn sie hintereinander und nicht nebeneinander stehen.
Aber für einen Übergangszustand ... warum nicht. Die Feiertage sind gerade durch.
Bei den genannten Objektiven: ich meine, dass Sony SEL 24-70 war nicht so ein Meisterstück - guck vielleicht vorher mal in ein paar Testberichte. Ich meine, dass die Mitbewerber da gute Alternativen hatten. Im 50mm-Festbrennbereich überschlägt sich die Presse über das neue Sigma-Arts-Ding - es hat allerdings seinen Preis.
BTW/zur Einordnung für Dich: Video hat für mich sehr großen Stellenwert. Eine Kamera mit Standard-AVCHD-Video (oder gar ganz ohne - aber das gibt's ja nur noch im Mittelformat) ist für mich daher keine Option mehr, egal wie gut die Fotoqualität wäre. Die Nachbarbeitung ist da nahezu unmöglich (Alles ausgequetscht) und die Kompression so stark und sichtbar (Wasser sieht aus wie Milchglas etc.), dass ich das Zeug kaum verkaufen kann - was allerdings für mich schon der Zweck meiner Arbeit ist.