Schnelle Skizzen, grobe Scribbles und rasante Geistesblitze werden von Designern gerne in ein (Schmier)heft für Entwürfe festgehalten, das sogenannte Sketchbook. Wieso nicht? Schließlich hat dieses Vorgehen fast noch einen zarten Hauch von "old school style". Der analoge Schaffensprozess ist häufig immer noch einer der ersten Stationen in der Konzeptionsphase. Dort verweilen die Ideen bis zu dem Augenblick, in dem aus dem einstigen Grobentwurf am Rechner ein formvollendetes Design entsteht.
Der italienische Notizbuchanbieter Moleskine, mit Sitz in Mailand, sah darin ein "Problem". Zugegeben ist es in der Tat umständlich, ein analoges Werk jedes Mal digital neu zu kreieren. Was machen also gewiefte Firmen? Richtig, sie setzen sich mit dem Globalplayer Adobe an einen Tisch und stellen ihnen einen spannenden Lösungsvorschlag vor, bis man sich anschließend nur noch die Hände schüttelt. Die Idee sieht also so aus:
Von einem speziell entwickelten Sketchbook, werden die Entwürfe ganz einfach per Smartphonekamera und mit der Moleskine-App abfotografiert, anschließend wird die fertige Zeichnung automatisch digitalisiert, in eine vollwertige Vektorgrafik umgewandelt und ganz bequem in den Creative Cloud-Speicher des jeweiligen Benutzers abgelegt. Aus den eigenen Dokumenten innerhalb der Creative Cloud können die Arbeiten dann beliebig in den "großen" Programmen wie Photoshop oder Illustrator weiterverarbeitet werden.
Aber habt ihr schon einmal ein Dokument abfotografieren wollen? Sicher denkt ihr an das gleiche, woran auch ich denke, denn es ist schlichtweg nervig. Da haben wir unscharfe Konturen, perspektivische Verzerrungen aufgrund des Fotografiewinkels oder tonnenförmige Verzerrungen wegen des Objektivs, die Farbtreue ist sowieso für die Katz', usw.
Also wie ist das möglich und was macht die Idee besonders? Das Sketchbook ist mit speziellen Seitenmarkierungen an den Ecken ausgestattet, wodurch die App den Zeichenbereich selbstständig ermittelt, begradigt und prompt vektorisiert.
Wie das aussieht könnt ihr in diesen 50 Sekunden sehen:
<iframe allowfullscreen="" frameborder="" height="380" scrolling="no" src="//www.youtube.com/embed/KYdu_mrVjEM?feature=player_embedded&vq=hd1080&modestbranding=1" width="600"></iframe>
Das brandneue Sketchbook ist übrigens für zu haben und soll noch vor dem Weihnachtsgeschäft auslieferbar sein. Moskeline datiert den Termin auf den 15. Dezember 2014.
So. Und was sagt ihr dazu? Sinnvoll, oder eher sinnfrei? Wer nutzt von euch Sketchbooks? Seht ihr in dieser neuen Idee einen Mehrwert für euch persönlich? Also ich selbst habe auch ein Notizbuch, welches nur aus einem dunklen Einband und karierten Blättern besteht. Es gehört also der Spezies an, die im Prinzip zu nichts Weiterem in der Lage ist, als Ideen darin niederzuschreiben. Aber die Produktidee von Moskeline finde ich irgendwie interessant genug, um daraus einen Newsartikel für euch zu machen Nun lasst hören.