AW: Weißabgleich
Bei schwierigen Lichtverhältnissen empfehle ich definitiv ein "Meßgerät" für den Weißabgleich. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit der CBLens gemacht, einfach mit der Scheibe den Weißabgleich einmessen oder eine Aufnahme der neutralgrauen Rückseite machen und man ist auf der sicheren Seite. Was viele oft vergessen ist, dass man trotz der Möglichkeit der nachträglichen Korrektur im RAW-Konverter immer noch einen passenden und zuverlässigen Referenzpunkt im Bild/Motiv benötigt, um das präzise erledigen zu können.
Nur was ist, wenn sich so ein Punkt nicht finden läßt bzw. man nicht sicher sein kann, ob es sich um eine neutralgraue Referenz handelt? Genau da kommt ein Kontrollbild mit einer Graukarte oder was auch immer vor dem eigentlichen Foto zum Zuge, denn an Hand dieser Referenzaufnahme kann man dann alle weiteren Bilder sehr exakt in den Farben einstellen, und das mit einem Mausklick. Lohnt sich in meinen Augen aber nicht bei jedem Bild, sondern nur dann, wenn es auf hohe Farbneutralität ankommt.
Alternativ kann man auch mit der Objektivscheibe arbeiten (Zerocs, E-xpo-Disk u.ä.), hier wird im Gegensatz zur CBL und Graukarte die Farbe der Lichtquelle gemessen. Und wenn man es ganz genau haben möchte, dann nutzt man z.B. den X-rite Colorchecker Passport, mit dem man nicht nur den Weißabgleich tätigen kann, sondern darüber hinaus auch noch die Kamera profilieren/kalibrieren kann, diese Profile lassen sich dann im RAW Konverter abrufen, viel genauer geht es kaum noch.
Wichtig ist eigentlich nur, dass das verwendete Material tatsächlich frei von Farbe ist, bei vielen Papieren billiger Fertigung ist das leider manchmal nicht gewährleistet und endet mit dem gleichen Ergebnis, wie bei einem selbst ausgedruckten Blatt Papier mit 50% Grau. Keine gute Idee bzw. rausgeschmissenes Geld. Wer hier spart, ist selbst schuld.
Man sollte das aber auch nicht überbewerten, denn auch die Messung des korrekten Weißabgleichs kann je nach Anwendung zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, ist also keinesfalls zu 100% sicher.
Um aber z.B. bei wechselndem Licht (Outdoor) zu gleichbleibenden Farben (z.B. Mode-Fotografie) zu gelangen, ist der colorchecker ein sehr hilfreicher "Kollege", den ich nicht mehr missen möchte. Damit geht es nicht nur sehr genau und exakt, sondern auch kinderleicht. Kein langwieriges Gefrickel mit den Bildern nach Augenmaß und zuverlässig farbkonsistente Bilder für den Kunden.
P.S. nicht wundern, ist z.T. copy/paste aus einem anderen Beitrag, aber da selbes Thema...
VG
Frank