AW: Welche Gründe außer einem hohem ISO-Wert erzeugen Rausche.?
Beim analogen Film konnte die Filmempfindlichkeit durch größere "Silberkörner" erhöht werden. Der digitale Sensor hat eine Grundempfindlichkeit. Durch interne Algorithen kann diese Empfindlichkeit um 1 Stufe herabgesetzt werden, also statt 200 nun 100 oder 50 statt 100.
Wird jedoch eine Empfindlichkeit höher als die Standardempfindlichkeit, zB ISO 200 nun ISO 800, so liegt nur noch ein Bruchteil der vollen Spannung an. Um dies auszugleichen werden die extrem kleinen Werte verstärkt. Das Problem ist aber der Störpegel.
Betrug dieser bei der Standardempfindlichkeit 100 bei 10% und weniger, liegt dieser bei einer 4-fachen Verstärkung bereits bei bis zu 40%. Damit ist das Rauschen nicht nur in den ganz tiefen Tiefen kaum sichtbar, sondern reicht nun in die Mitteltöne hinein. Jede weitere Störung (Temperatur, Lichtkontraste, kleine Pixel, große Anzahl von Pixeln auf kleiner Fläche, etc.) bringen sichtbare Störungen hinzu, auch das weiße Rauschen von den Lichtern bis in die Mitteltöne.
Grob gesagt, die Sensorpixel liefern falsche Werte, kein Licht (Schwarz=0) oder Weiß=255, durch Interpolation der Bayern-Matrix werden nun die Fehlwerte auch auf benachbarte Pixel übertragen (das furchtbare Farbrauschen entsteht).
Das richtige Problem des Rauschens ist nicht das Korn, sondern die Auflösung der Kontraste und Kanten.
Je nach Sensor und interne Rauschbeseitigung setzt das sichtbare Rauschen bei einem Kameramodell bei ISO 400 ein, bei anderen erst bei ISO 6400. Durch die interne Rauscheliminierung sind nicht alle Kameramodelle für die Astrofotografie geeignet, weil evtl. Himmelssterne als Rauschen erkannt wird!