AW: Welchen Stundensatz bei Auftragsarbeiten ?
Danke an alle, die hier ernsthaft über meine Frage nachgedacht und entsprechend gepostet haben. An alle anderen kann ich nur appellieren: Geht einfach woanders spielen
Vorab zur Info: Der Kunde bietet bereits Uhren mit Tierfotos an, allerdings ist die Qualität und Bildwirkung der Fotos eher bescheiden und hebt sich nicht von der zahlreichen Konkurrenz ab.
Dem Kunden hatte ich bereits erklärt, dass meine Bearbeitungstechnik seine Zeit braucht und wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich für sein Kundenklientel auch 60 Prozent Leistung abliefern kann, damit ich auch fertig werde mit den Fotos. Dass man mir meine zig Stunden für ein absolut perfekt bearbeitetes Bild nicht zahlen kann, war mir schon klar und er kennt die Problematik mit dem Perfektionismus schon aus eigener Erfahrung. Zum Glück ist er auch ein wirklich netter Gesprächspartner. Er hat mich bezüglich der Stundensätze bzw. der entsprechenden durchschnittlichen Pauschalsätze dann auch nach zwei Bearbeitungs-Zeitfenstern gefragt, um seine eigene Preiskalulation zu bestimmen: zum einen: 2-3 Stunden und zum anderen 3-5 Stunden Bearbeitungszeit. Wie ihr seht, ist es ihm durchaus bewusst, wie lange ich für meine Bearbeitungstechnik benötige.
Das Fotografieren findet LEIDER nicht von mir statt, da es oftmals auch irgendwelche Fotos von bereits verstorbernen Tieren sind. Allerdings habe ich von ihm gefordert, dass es sich um möglichst hochauflösende Digital-Fotos handelt. Hierin habe ich bereits Erfahrung, da ich auch schon in diversen Foren aus reinem Spaß und zu Demonstrationszwecken oder im Rahmen kleiner "Wettkämpfe" die Fotos von Mitgliedern bearbeitet habe (natürlich mit deren Einverständnis !!) Mit eingescannten Vorlagen habe ich allerdings keine Erfahrung, aber hier habe ich ihm bereits gesagt, dass die Erfolgschancen nicht sehr hoch sein werden für meine Bearbeitungstechnik und ich das auch nur im Notall versuchen würde. Man kann ja über alles reden und der Bildbearbeiter ist ja letztlich derjenige, der weiß, was er kann und was er nicht kann bzw. was unmöglich ist.
Da ich (noch) ein relativer Neuling in diesem Bereich bin, werde ich wohl einen Stundensatz von 50 Euro ansetzen und denke, dass dieser Preis von seinen Kunden sehr leicht bezahlt werden kann. Er hat mir jedenfalls selbst davon berichtet, dass er sich immer darüber wundert, wie viel ein Tierhalter für seine "Lieblinge" zu zahlen bereit ist, wenn er ein ganz individuelles Stück sein Eigen nennen kann und mit seinem Liebling angeben kann. Wenn die Sache dann gut anlaufen würde, könnte ich meine Stundensätze immer noch nach oben "korrigieren". Es gibt ja auch noch Konkurrenten, die dann vielleicht von selbst einen höheren Preis zahlen. Auch hier gilt sicher - wie überall - Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis und der höchste gezahlte Preis gewinnt.
Der Auftraggeber hat übrigens vor, demnächst auch auf Hundeausstellungen professionelle Fotos anfertigen zu lassen und den Hundehaltern dann entsprechende Angebote für Schmuck und Uhren mit seinen Lieblingen zu unterbreiten. Es ist also auch noch so einiges in Planung ... Vielleicht kann ich ja demnächst meine Vorlagen auch selbst fotografieren
Was die Größe der Fotos auf Uhren angeht, mache ich mir da keine Sorgen. Meine Bearbeitungstechnik funktioniert auch sehr gut bei sehr kleinen Flächen. Es ist sogar komischerweise so, dass die Wirkung mit abnehmender Größe steigt. Liegt vielleicht daran, dass dann im Sichtfeld des Betrachters mehr Informationen gleichzeitig und wesentlich schneller wahrgenommen werden können, als wenn der Blick erstmal einige Zeit im Bild herumwandern muss, um im Gehirn eine Wirkung zu erzeugen. Muss ich selbst noch weiter drüber nachdenken und experimentieren.
Zeit für Trial und Error oder sonstige Experimente benötige ich übrigens nicht mehr !! Das ist alles abgeschlossen. Für diese Uhrprojekte ohnehin, da der Auftraggeber ja nicht einmal 100 Prozent verlangt. Ich habe mittlerweile meine Bearbeitungstechniken weitgehend automatisiert und ein Großteil der Bearbeitungen läuft über selbstgeschriebene Photoshop-Aktionen ab. Lediglich für die Feinarbeiten, die letztlich die plastische Bildwirkung beeinflussen, muss ich mehr Zeit einplanen, könnte bei Bedarf aber auch dort etwas "abkürzen"
@ antonio_mo:
Wenn meine Bearbeitungen nicht professionell sind, welche denn dann ?
) Deine Anmerkungen können ja wohl nicht wirklich dein Ernst sein und zeugen eher von anderen Motivationen als von einem ernsthaften "Premium-Supporter" zu stammen. Da fällt mir folgendes Zitat ein: "Mitleid wird Dir geschenkt, Neid mußt Du Dir erarbeiten" ...
Gruß
Michael Stöhr
www.3D-Fotos.de