=06/22=========================================================
===== Welches 3D-Progamm ist das richtige? Hilfestellung ======
===============================================================
Wenn Du nicht von der Sprungseite gekommen bist, schau Dich auch dort um. Einige Links folgen auch im Text.
Lieber Suchender!
Grundsätzlich ist die Frage, welches Programm für Dich das richtige ist, von uns erst einmal nicht zu beantworten.
Wie bei jedem Werkzeug musst Du erst Deine eigenen Rahmenbedingungen herausfinden und festlegen (und im Forum mit posten), bevor wir nur annähernd darauf eingehen können, welches 3D Paket für Dich geeignet ist. Dazu gehören Fragen wie die folgenden. Vereinzelt findest Du sie auch in verschiedenen Threads wieder, nach denen Du bestimmt schon gesucht hast:
*Da sich der 3D Software Markt gerade in eine bestimmte Richtung entwickelt und Geld oft eine nicht unerhebliche Rolle für die Neuankömmlinge spielt, vor allem anderen dieser Hinweis: die Hersteller gehen (wie seinerzeit Adobe) mehr und mehr in Richtung pure Subscriptions, ohne die Wahl für perpetual Software zu lassen. Für bestimmte Geschäftsmodelle sind Subs ohne Frage nicht verkehrt. Böse ist aber, dass es oft gar keine Wahl gibt.
Dazu zwei Beispiele: wir hatten VRay als Renderengine für eine unserer 3D Software lizensiert. Geht nur noch als Sub. Vray ist für diese 3D Software jedoch kurzerhand vom Entwickler eingestellt worden. Da es keine Perpetual dafür mehr gibt, sind die Dateien nicht mehr im Original bearbeitbar. Man kann sie immerhin noch öffnen, der gesamte Vray-Teil (Kameras, Licht, Material) ist aber futsch. Änderungen für Kunden sind nicht mehr möglich, man muss die Szenen neu aufbauen.
Anderes Beispiel: der Softwarehersteller eines guten, sehr spezialisierten Texture-Programms hat kurzerhand beschlossen, dass seine Software nur noch von ihm selbst und über Online-Anfragen genutzt werden kann. Als Sub-User steht man dann von heute auf morgen ohne Software da, da deren Funktion vom Hersteller eingestellt wurde.
Das als Hinweis neben den oft nicht gerade geringen Kosten, da sich gerade im beruflichen Sektor meistens neben der eigentlichen 3D Software noch ein paar periphere Programme (z.B. Bild- und Filmbearbeitung, aber u.U. auch spezielle Software) ansammeln. Der gerne genannte Hinweis, man verdiene ja genügend Geld um die Subs alle bezahlen zu können, ist angesichts der idR. mit Online-Lizenzen einhergehenden Subscription-Verifizierung und -Freischaltung völlig obsolet, wenn der Hersteller einem dauerhaft die Leitung kappt. Das würde ich dringend empfehlen, in die Überlegung mit einzubeziehen, neben immer häufiger vorkommenden Hacks von Accounts, möglichen Problemen mit der Internetstabilität uvam.
======= Einwurf Ende ========
Diese Liste bildet nur einen groben Querschnitt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Einige davon kannst Du zu Anfang vielleicht noch gar nicht beantworten, eben weil Du ja selbst noch ganz am Anfang stehst und nicht weiß, was das bedeutet, oder welche Auswirkungen das für Dich haben wird. Da helfen wir Dir, soweit möglich und so es relevant für Deine Entscheidung ist, gerne weiter.
Oder Du steigst erstmal ein und arbeitest Dich ein kleines Stück in 3D rein, um einen Bezug dazu zu bekommen. Dazu ist übrigens *jedes* 3D Programm geeignet.
Allerdings gilt das auch in 2021 nach wie vor für die 3D Programme selbst, aber nicht mehr für die Renderplugins. So können GPU Renderer wie Octane oder Redshift nur mit CUDA oder Metal rendern. Wer Windows und AMD-Grafikkarten nutzt, muss spezielle Software benutzen.
Etwas umfangreicher kannst Du diese Thematik im folgenden Link nachlesen. Auch wenn es sich zunächst auf Cinema 4D und MACs/Metal bezieht, ist es aktuell noch eine gute Übersicht über externe (GPU-) Renderer, die es für die wichtigsten der zu Anfang genannten 3D Programme gibt, also nicht nur für Cinema.
GPU-Rendern unter Cinema 4D (auf dem Mac/mit AMD Karte)
Leider sind viele antwortenden Forenuser nur von ihrer eigenen Software begeistert und können wenig bis garnicht über ihren "Tellerrand" hinaus schauen, weil sie, wenn überhaupt, nur mal kurz in eine weitere Software reingeschaut haben. Und das meist zum gleichen Zeitpunkt wie Du, nämlich ganz zu Anfang. Das sind die Beiträge, die Dir sagen "Programm XY ist das beste!". Getrost erstmal ignorieren
Denn viele Antworten kommen eben erst mit der Zeit und vor allem mit der Tiefe, mit der man in die Software einsteigen kann. Kann, weil es gerade für Hobby 3Dler eine Frage der Zeit ist - 3D Software ist eine der umfangreichsten und damit Zeit raubendsten überhaupt, wenn nicht die umfangreichste Software schlechthin.
Woran liegt das? Eine ausgewachsene 3D Software ist ein in Software gegossenes, vollständiges Filmstudio.
Gerade als Hobbyuser, natürlich auch als beruflicher 3D-Grafiker, -Artist, -Animator wird man hier mit einer Vielzahl von "Berufen" konfrontiert, die zur Bedienung der Software gebündelt sind. Dadurch ist man häufig Modell-/Bühnenbauer, Regisseur, Beleuchter, Maler, Schauspieler oder "Puppenspieler", Cutter, Tonmensch und noch mehr in einem. In einem Filmstudio kommen locker über 20 Lehrberufe und Studiengänge zusammen. Will man die Software voll ausschöpfen, sind zumindest Grundkenntnisse in den meisten dieser Berufe notwendig. Neben diesen will auch die Software selbst erlernt werden, von gestalterischen Grundkenntnissen (Komposition, Farb- und Formenlehre etc.) ganz zu schweigen.
Daneben braucht es meist noch Kenntnisse in Vektorsoftware wie Illustrator oder Affinity Designer, in Bildbearbeitung wie Photoshop, Affinity Photo oder Gimp für die Vorarbeiten, und für die Nachbereitung wiederum die Bildbearbeitung. Oder wenn ein Film entstehen soll, Schnitt- und Effektprogrammen wie Premiere, Nuke, AfterEffects, DaVinci Resolve/Fusion und vergleichbare Programmen. Auch denkbar ist das Weiterverarbeiten in Echtzeitumgebungen, mittlerweile gang und gäbe in Unreal/Unity und anderen VR/AR Programmen, deren Anzahl und damit die Anforderungen an den geneigten 3D Artist stetig weiter wachsen.
Egal ob Hobby- oder beruflicher 3D-Artist: es gilt häufig, dass man mit sehr umfangreichen Kenntnissen konfrontiert wird, die es zu erlangen gilt. Natürlich gibt es große Studios wie Pixar, Weta oder ILM, bei denen für jede Sparte Spezialisten gesucht werden. Aber auch dort hat man über die Jahre entdeckt, dass diese Spezialisten hier und da noch was anderes können als nur das, wofür sie eingestellt wurden. In manchen Studios werden diese Spezialisten deshalb auch mittlerweile in verschiedenen Gebieten eingesetzt *yay* So oder so ist es letztlich nicht verkehrt, sich eine Menge Basiswissen anzueignen. Allem voran gilt aber: Augen auf und genau hinschauen.
Natürlich kannst Du Dir als Hobby-User viel Fachkram sparen und einfach drauf los basteln. Machen ja auch viele Hobby-Fotografen, die mit ihrer "Knipse" tolle Bilder machen. Glaub mir aber, dass auch diese sich entweder um (Vor-) Kenntnisse gekümmert haben - oder einfach Genies sind. Von Letzteren gibt es jedoch nur wenige; das Gros versucht, sich ständig weiter zu bilden, und zwar auf allen Ebenen. Z.B. in Foren wie diesem.
Ein weiterer wichtiger Grund, warum hier kaum Antworten auf die Fragen oben stehen, liegt im ständigen Wandel der Software. Was heute gilt, kann morgen schon völlig anders aussehen. Deshalb auch die Überarbeitung dieses Textes
So gibt es auch 2021 in Deutschland in etwa diese Verteilung der Software: 3DS Max+Vray für Architekten, Max + Maya für den Gamebereich, Max + Maya + Lightwave im TV Animations-Sektor, Maya für Character Animation im Allgemeinen, Cinema vor allem im Produkt- und MotionDesign Bereich usw. Vermehrt hinzugekommen sind in den letzten Jahren die Echtzeit-Umgebungen, auch schlicht Game-Engines genannt. Hier werden allen voran Unity3D - sehr oft für Konfiguratoren u.ä. - und Unreal - gerne für ArchiViz-Präsentationen - genommen.
Dabei sind das keine ausschließenden "unds" und "oders", die Bereiche überlappen sich fließend. Zudem findet man in vielen Studios gleich mehrere 3D Programme. Mit der Zeit kann das aber auch völlig anders aussehen, je nach dem, wie sich die Programme weiter entwickeln.
Eine früher oft gestellte Frage hieß "Welche Software rendert am besten?".
Simpel beantwortet: der User, nicht die Software. Denn so gut wie jedes der 8 Großen ist heute mit tollen Renderengines ausgestattet. Wenn nicht, kannst Du eine als Plugin hinzu kaufen. Aber bedient werden wollen sie alle, und idR. ist "Rendern" nicht Sache eines Klicks, sondern im Gegenteil (D)ein Entwicklungsprozess von etlichen Jahren.
Auch das ist im Jahr 2021 noch so. Allerdings hat sich, wie in der Mitte schon angedeutet und verlinkt, sehr viel in Richtung GPU-Rendering verlagert, und dazu sind idR. externe Renderer, also Plugins vonnöten. Eine gute Übersicht über die gängigsten GPU Renderer sollte dieser Link unter dem Fragenkatalog aufzeigen.
Hast Du Dir also einige der Fragen zu Beginn beantworten können, bekommst Du im Forum sicher schon eine bessere Resonanz. Bist Du Hobby User und hast die Zeit dazu, nutze die Möglichkeit, Dir die Demos der Programme anzuschauen, die Du im ersten Link oben findest. Denn wenn Du keine weiteren Verpflichtungen eingehen musst, wird Dir am besten das Ausprobieren der Software zeigen können, ob Du damit "kannst". Hast Du jedoch spezielle Vorstellungen, wie und wo die Software arbeiten soll, und Dir auch diese oben stehenden Fragen dazu beantwortet, bekommst Du im Forum sicher schon sehr konkrete Antworten.
Ich hoffe, Du verstehst jetzt etwas besser, warum die Frage nicht so einfach zu beantworten ist. Welchen Weg Du auch immer gehst: viel Spaß mit 3D, wir lesen uns im Forum
===== Welches 3D-Progamm ist das richtige? Hilfestellung ======
===============================================================
Wenn Du nicht von der Sprungseite gekommen bist, schau Dich auch dort um. Einige Links folgen auch im Text.
Lieber Suchender!
Grundsätzlich ist die Frage, welches Programm für Dich das richtige ist, von uns erst einmal nicht zu beantworten.
Wie bei jedem Werkzeug musst Du erst Deine eigenen Rahmenbedingungen herausfinden und festlegen (und im Forum mit posten), bevor wir nur annähernd darauf eingehen können, welches 3D Paket für Dich geeignet ist. Dazu gehören Fragen wie die folgenden. Vereinzelt findest Du sie auch in verschiedenen Threads wieder, nach denen Du bestimmt schon gesucht hast:
- Will ich 3D beruflich machen, ist es nur ein Hobby, oder noch nicht einmal das, will ich erstmal nur "schnuppern"?
- Wenn es beruflich ist:
- Gehe ich in eine bestimmte Branche/einen bestimmten Bereich (Film, Medizin, Game, Architektur, Characteranimation, Simulationen, Produktdarstellung, Echtzeitdarstellungen usw.)? Welche Software ist da üblich?
- Will ich in ein bestimmtes Studio, wenn ja, welche Software wird da so benutzt?
- Möchte ich Geld dafür ausgeben oder erstmal wenig/garkeines? Oder dauerhaft wenig/garkeines?*
- Auf welchem Betriebssystem soll die Software laufen können?
- Welche Vorbildung in Sachen Grafik und Film-Software, welche in Sachen Gestaltung und welche in Sachen 3D bringe ich mit?
- Will ich - privat oder beruflich - dauerhaft mit anderen zusammen arbeiten (Thema Datenaustausch)?
- Soll die Software bestimmte Fähigkeiten haben? Wie sieht es in dem jeweiligen Paket gerade aus mit: CAD Daten einlesen, Character-Animation, Simulationen, Austausch mit Game-Daten usw.?
- Kann ich mit der und der Software gute Bilder/Filme/Echtzeitsims machen?
- Wie sieht die Entwicklung auf dem Markt gerade aus, welche neuen Entdeckungen wurden gemacht? Wie sieht die geplante Entwicklung der jeweiligen Software aus, welche dieser Entwicklungen werden kurzfristig als Feature eingepflegt?
- Falls das nicht eingepflegt wird: habe ich Alternativen im Pluginbereich dieser Software, oder kann ich das, was ich brauche/machen will, irgendwo mit externer Software abdecken?
- Wenn ich das nur als Hobby betreiben will, welche Oberfläche sagt mir am meisten zu? Was scheint mir am leichtesten zu bedienen zu sein?
- Möchte ich gerne alles auf Deutsch haben? Und wie sieht die Dokumentation zur Software aus, bekomme ich gute Tutorials, und die auch in meiner Wunschsprache?
- Will ich in ein bestimmtes Studio? Wenn ja, welche Software-Pakete werden da benutzt, welche Pipeline wurde dort schon aufgebaut?
- Welche Renderer bekomme ich für meine Software, welche sind enthalten?
- Will ich mit GPU oder CPU rendern? Worin liegt der Unterschied? Ist mein Computer dafür geeignet, oder muss ich aufrüsten/neue Hardware dafür kaufen?
- Soll VR/AR (Virtual Reality/Augmented Reality) eine Rolle spielen (Schwerpunkt Echtzeit-Engines)?
- Welche Plugins gibt es für die jeweilige Software? Kann ich das Paket um die Fähigkeiten erweitern, die ich für meine Zwecke benötige?
*Da sich der 3D Software Markt gerade in eine bestimmte Richtung entwickelt und Geld oft eine nicht unerhebliche Rolle für die Neuankömmlinge spielt, vor allem anderen dieser Hinweis: die Hersteller gehen (wie seinerzeit Adobe) mehr und mehr in Richtung pure Subscriptions, ohne die Wahl für perpetual Software zu lassen. Für bestimmte Geschäftsmodelle sind Subs ohne Frage nicht verkehrt. Böse ist aber, dass es oft gar keine Wahl gibt.
Dazu zwei Beispiele: wir hatten VRay als Renderengine für eine unserer 3D Software lizensiert. Geht nur noch als Sub. Vray ist für diese 3D Software jedoch kurzerhand vom Entwickler eingestellt worden. Da es keine Perpetual dafür mehr gibt, sind die Dateien nicht mehr im Original bearbeitbar. Man kann sie immerhin noch öffnen, der gesamte Vray-Teil (Kameras, Licht, Material) ist aber futsch. Änderungen für Kunden sind nicht mehr möglich, man muss die Szenen neu aufbauen.
Anderes Beispiel: der Softwarehersteller eines guten, sehr spezialisierten Texture-Programms hat kurzerhand beschlossen, dass seine Software nur noch von ihm selbst und über Online-Anfragen genutzt werden kann. Als Sub-User steht man dann von heute auf morgen ohne Software da, da deren Funktion vom Hersteller eingestellt wurde.
Das als Hinweis neben den oft nicht gerade geringen Kosten, da sich gerade im beruflichen Sektor meistens neben der eigentlichen 3D Software noch ein paar periphere Programme (z.B. Bild- und Filmbearbeitung, aber u.U. auch spezielle Software) ansammeln. Der gerne genannte Hinweis, man verdiene ja genügend Geld um die Subs alle bezahlen zu können, ist angesichts der idR. mit Online-Lizenzen einhergehenden Subscription-Verifizierung und -Freischaltung völlig obsolet, wenn der Hersteller einem dauerhaft die Leitung kappt. Das würde ich dringend empfehlen, in die Überlegung mit einzubeziehen, neben immer häufiger vorkommenden Hacks von Accounts, möglichen Problemen mit der Internetstabilität uvam.
======= Einwurf Ende ========
Diese Liste bildet nur einen groben Querschnitt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Einige davon kannst Du zu Anfang vielleicht noch gar nicht beantworten, eben weil Du ja selbst noch ganz am Anfang stehst und nicht weiß, was das bedeutet, oder welche Auswirkungen das für Dich haben wird. Da helfen wir Dir, soweit möglich und so es relevant für Deine Entscheidung ist, gerne weiter.
Oder Du steigst erstmal ein und arbeitest Dich ein kleines Stück in 3D rein, um einen Bezug dazu zu bekommen. Dazu ist übrigens *jedes* 3D Programm geeignet.
Allerdings gilt das auch in 2021 nach wie vor für die 3D Programme selbst, aber nicht mehr für die Renderplugins. So können GPU Renderer wie Octane oder Redshift nur mit CUDA oder Metal rendern. Wer Windows und AMD-Grafikkarten nutzt, muss spezielle Software benutzen.
Etwas umfangreicher kannst Du diese Thematik im folgenden Link nachlesen. Auch wenn es sich zunächst auf Cinema 4D und MACs/Metal bezieht, ist es aktuell noch eine gute Übersicht über externe (GPU-) Renderer, die es für die wichtigsten der zu Anfang genannten 3D Programme gibt, also nicht nur für Cinema.
GPU-Rendern unter Cinema 4D (auf dem Mac/mit AMD Karte)
Leider sind viele antwortenden Forenuser nur von ihrer eigenen Software begeistert und können wenig bis garnicht über ihren "Tellerrand" hinaus schauen, weil sie, wenn überhaupt, nur mal kurz in eine weitere Software reingeschaut haben. Und das meist zum gleichen Zeitpunkt wie Du, nämlich ganz zu Anfang. Das sind die Beiträge, die Dir sagen "Programm XY ist das beste!". Getrost erstmal ignorieren
Denn viele Antworten kommen eben erst mit der Zeit und vor allem mit der Tiefe, mit der man in die Software einsteigen kann. Kann, weil es gerade für Hobby 3Dler eine Frage der Zeit ist - 3D Software ist eine der umfangreichsten und damit Zeit raubendsten überhaupt, wenn nicht die umfangreichste Software schlechthin.
Woran liegt das? Eine ausgewachsene 3D Software ist ein in Software gegossenes, vollständiges Filmstudio.
Gerade als Hobbyuser, natürlich auch als beruflicher 3D-Grafiker, -Artist, -Animator wird man hier mit einer Vielzahl von "Berufen" konfrontiert, die zur Bedienung der Software gebündelt sind. Dadurch ist man häufig Modell-/Bühnenbauer, Regisseur, Beleuchter, Maler, Schauspieler oder "Puppenspieler", Cutter, Tonmensch und noch mehr in einem. In einem Filmstudio kommen locker über 20 Lehrberufe und Studiengänge zusammen. Will man die Software voll ausschöpfen, sind zumindest Grundkenntnisse in den meisten dieser Berufe notwendig. Neben diesen will auch die Software selbst erlernt werden, von gestalterischen Grundkenntnissen (Komposition, Farb- und Formenlehre etc.) ganz zu schweigen.
Daneben braucht es meist noch Kenntnisse in Vektorsoftware wie Illustrator oder Affinity Designer, in Bildbearbeitung wie Photoshop, Affinity Photo oder Gimp für die Vorarbeiten, und für die Nachbereitung wiederum die Bildbearbeitung. Oder wenn ein Film entstehen soll, Schnitt- und Effektprogrammen wie Premiere, Nuke, AfterEffects, DaVinci Resolve/Fusion und vergleichbare Programmen. Auch denkbar ist das Weiterverarbeiten in Echtzeitumgebungen, mittlerweile gang und gäbe in Unreal/Unity und anderen VR/AR Programmen, deren Anzahl und damit die Anforderungen an den geneigten 3D Artist stetig weiter wachsen.
Egal ob Hobby- oder beruflicher 3D-Artist: es gilt häufig, dass man mit sehr umfangreichen Kenntnissen konfrontiert wird, die es zu erlangen gilt. Natürlich gibt es große Studios wie Pixar, Weta oder ILM, bei denen für jede Sparte Spezialisten gesucht werden. Aber auch dort hat man über die Jahre entdeckt, dass diese Spezialisten hier und da noch was anderes können als nur das, wofür sie eingestellt wurden. In manchen Studios werden diese Spezialisten deshalb auch mittlerweile in verschiedenen Gebieten eingesetzt *yay* So oder so ist es letztlich nicht verkehrt, sich eine Menge Basiswissen anzueignen. Allem voran gilt aber: Augen auf und genau hinschauen.
Natürlich kannst Du Dir als Hobby-User viel Fachkram sparen und einfach drauf los basteln. Machen ja auch viele Hobby-Fotografen, die mit ihrer "Knipse" tolle Bilder machen. Glaub mir aber, dass auch diese sich entweder um (Vor-) Kenntnisse gekümmert haben - oder einfach Genies sind. Von Letzteren gibt es jedoch nur wenige; das Gros versucht, sich ständig weiter zu bilden, und zwar auf allen Ebenen. Z.B. in Foren wie diesem.
Ein weiterer wichtiger Grund, warum hier kaum Antworten auf die Fragen oben stehen, liegt im ständigen Wandel der Software. Was heute gilt, kann morgen schon völlig anders aussehen. Deshalb auch die Überarbeitung dieses Textes
So gibt es auch 2021 in Deutschland in etwa diese Verteilung der Software: 3DS Max+Vray für Architekten, Max + Maya für den Gamebereich, Max + Maya + Lightwave im TV Animations-Sektor, Maya für Character Animation im Allgemeinen, Cinema vor allem im Produkt- und MotionDesign Bereich usw. Vermehrt hinzugekommen sind in den letzten Jahren die Echtzeit-Umgebungen, auch schlicht Game-Engines genannt. Hier werden allen voran Unity3D - sehr oft für Konfiguratoren u.ä. - und Unreal - gerne für ArchiViz-Präsentationen - genommen.
Dabei sind das keine ausschließenden "unds" und "oders", die Bereiche überlappen sich fließend. Zudem findet man in vielen Studios gleich mehrere 3D Programme. Mit der Zeit kann das aber auch völlig anders aussehen, je nach dem, wie sich die Programme weiter entwickeln.
Eine früher oft gestellte Frage hieß "Welche Software rendert am besten?".
Simpel beantwortet: der User, nicht die Software. Denn so gut wie jedes der 8 Großen ist heute mit tollen Renderengines ausgestattet. Wenn nicht, kannst Du eine als Plugin hinzu kaufen. Aber bedient werden wollen sie alle, und idR. ist "Rendern" nicht Sache eines Klicks, sondern im Gegenteil (D)ein Entwicklungsprozess von etlichen Jahren.
Auch das ist im Jahr 2021 noch so. Allerdings hat sich, wie in der Mitte schon angedeutet und verlinkt, sehr viel in Richtung GPU-Rendering verlagert, und dazu sind idR. externe Renderer, also Plugins vonnöten. Eine gute Übersicht über die gängigsten GPU Renderer sollte dieser Link unter dem Fragenkatalog aufzeigen.
Hast Du Dir also einige der Fragen zu Beginn beantworten können, bekommst Du im Forum sicher schon eine bessere Resonanz. Bist Du Hobby User und hast die Zeit dazu, nutze die Möglichkeit, Dir die Demos der Programme anzuschauen, die Du im ersten Link oben findest. Denn wenn Du keine weiteren Verpflichtungen eingehen musst, wird Dir am besten das Ausprobieren der Software zeigen können, ob Du damit "kannst". Hast Du jedoch spezielle Vorstellungen, wie und wo die Software arbeiten soll, und Dir auch diese oben stehenden Fragen dazu beantwortet, bekommst Du im Forum sicher schon sehr konkrete Antworten.
Ich hoffe, Du verstehst jetzt etwas besser, warum die Frage nicht so einfach zu beantworten ist. Welchen Weg Du auch immer gehst: viel Spaß mit 3D, wir lesen uns im Forum