AW: Welchs 3D Programm in der Wirtschaft gebräuchlich?
Balivandi Du studierst, ein Grafikfach? Und Du hast *keinen* Zugriff auf Informationen wirtschaftlicher Art? Kommilitonen, Profs, Fachmagazine, Studienarbeiten?
Du hast Zugriff auf Max, Maya (vermutlich über students.autodesk.com), Softimage usw., kommst aber "nicht so 100% klar" mit der Software? Keine Profs, keine Seminare und Werkstätten zu der Software, keine Profis die Dich einarbeiten?
Du hast einen Hang zum Poser und DAZ Studio, trotz der Profi-Software die Dir zur Verfügung steht und möchtest (vorwiegend?) Content für Poser & Co erstellen?
Du bist davon überzeugt, dass Du Dich "weiter mit der 3D, Animation und Compositing beschäftigen" möchtest - kniest aber jetzt noch nicht bis zum Anschlag im Lernprozess?
Ganz ehrlich: lass die Finger von 3D, zumindest beruflich! Das liest sich alles ziemlich verträumt und Welt fern. Vor allem der letzte Abschnitt, denn wenn Du jetzt noch nicht von Dir aus durchgestartet bist - in der Königsdisziplin character animation?! - fehlt Dir imo eine der wichtigsten Eigenschaften im 3D Biz: die Eigeninitiative. Es dauert ja so schon Jahre, seine Software so gut kennen zu lernen, dass man als nicht-character 3D Grafiker z.B. im Filmbiz Fuß fassen kann. Vor allem wenn man sich das wie Du - so scheint es - selbst beibringen muss. Es dauert noch länger, ein guter character animator zu werden.
Um Deine Frage trotzdem zu beantworten:
Character wird auch in Deutschland nach wie vor noch hauptsächlich mit Maya gemacht, gefolgt von Max. XSI setze ich von der Häufigkeit her bei uns mit Lightwave gleich, LW ist m.W. lange Jahre ziemlich häufig in Games und im 3D Serien-Trickfilm eingesetzt worden.
Cinema hat mittlerweile ebenfalls starke Tools für die character animation, ist aber einfach noch nicht so stark eingebunden in die Arbeitsabläufe bestehender Agenturen, Gameschmieden und Filmbutzen. D.h. Du wirst Schwierigkeiten haben, eine bestehende Pipeline mit Cinema zu finden, auch wenn es die mittlerweile hier und da schon gibt. Übrigens wird heute wie früher hauptsächlich Maya für den Poser Content benutzt, aber das sollte mal völlig unwichtig sein, denn das ist nicht wirklich eine Geldquelle (auch wenn Klamotten mit Sicherheit heiß begehrte Artikel für den Poser Markt sind).
Und weil es diese Anwendungsbereich bezogene Verteilung gibt, macht die Umfrage nicht wirklich Sinn.
3D character Animatoren findet man zu 90% im Filmbiz oder im Gamebereich. D.h. Selbständigkeit macht in meinen Augen weniger Sinn, freelancer hingegen jeden.
Falls der Unterschied nicht klar ist:
Selbständige => eigenes Büro, eigene Maschinen, eigene Software.
freelancer => arbeiten idR. vor Ort beim Kunden, hüpfen von Projekt zu Projekt quer durch die Welt.
Beides sind idR. Freiberufler (keine Gewerbesteuer), um den Begriffssalat zu vervollständigen, zumal freelancer gerne fälschlicherweise mit Freiberufler übersetzt wird ^^
Angestellte 3D Animatoren mag es auch geben (pixar
), ist aber im Verhältnis relativ selten. Mit anderen Worten: wenn Du so eine Nische suchst und findest - gut. Aber rechne nicht damit.
Was heißt das im Klartext? Als freelancer oder Angestellter richtest Du Dich nach den Tools, die Du vorfindest. Oder genauer: es werden für solche Projekte eh nur Leute gesucht, die die Standard Tools beherrschen. Das sind Maya und Max. Also, knie Dich rein in Deine Tools, so lange Du sie noch nutzen kannst!
Ah, eines noch:
Das Problem was ich nun sehe ist, dass ich meine EDU Version nicht für kommerzielle Zwecke nutzen darf und dachte dann eher an C4D.
Cinema Edu Versionen darfst Du genauso wenig kommerziell nutzen. Die einzigen Edu Versionen, mit denen das überhaupt geht oder ging, sind bestimmte Versionen von Adobe, und die entwickeln keine 3D Software.
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Edit, grad Deinen Post gesehen. Das relativiert ein wenig.
Ich vermute mal (wenn man eine Anstellung bekommt) wird es wohl ersteinmal eine Werbeagentur sein und genau da ist schon die Frage - mit welchem 3D Programm gearbeitet wird.
Werbeagenturen, die auf character spezialisierte 3D Animatoren suchen, sind in Deutschland ziemlich selten. Da kann es durchaus sein, dass Du eine Cinema Pipeline vorfindest. C4D ist in Werbeagenturen m.W. am weitesten verbreitet.
Ich gebe euch schon Recht, dass es wichtig ist, alle Programme zu beherrschen
Hat niemand gesagt (okay, liselotte. Aber der Beitrag war vorhin noch nicht da
). Allerdings ist es *relativ* einfach, in andere 3D Programme einzusteigen, wenn man eines beherrscht. Was wie schon gesagt Jahre dauert.
... aber ich denke das Ziel was die Uni vorgibt mit MAYA ist bei dem wenigen Unterricht und Selbststudium in dem einen Jahr kaum möglich.
1 Jahr? Was studierst Du bitte??
Ich denke, Cinema4D wird sicherlich in Zukunft deutlich stärker vertrieben werden a) es ist kostengünstiger b) einfacher und scheller zu erlernen = weniger Kostenaufwand für ein mittelständiges Unternehmen....
Das ist leider Blödsinn, sorry.
1. Für character - idR. mit HAAREN - brauchst Du die Studio Version, und die liegt preislich nicht weit weg von Max oder Maya.
2. Einfacher und schneller zu lernen?! Ich weiß nicht wer den Sch.. immer so gern verbreitet.
Ja, Cinema hat eine steile Kurve zu Anfang. Wenns aber an Spezialitäten geht, flacht die Kurve genauso ab wie bei jeder anderen 3D Software auch. character animation ist *weder* einfach *noch* schnell zu lernen. Auch nicht mit Cinema!
3. Als Unternehmer denkt man Ziel gerichtet: wo wird welche Software eingesetzt? Und nicht, welche ist am günstigsten?! Es macht z.B. keinen Sinn, Cinema zu lernen, wenn Du als Freiberufler in einem Gameteam mit einer reinen Maya Pipeline sitzt ^^