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Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

tus1911

Richtig!

Hallo Zusammen,

mir sind alte Fotoplatten in die Hände gefallen und habe keine Ahnung worum es sich dabei handelt. Sie scheinen aus Glas zu sein und sind auf der Rückseite beschichtet.
Auf der Vorderseite erkennt man das Motiv in S/W. Vermutlich sind sie zwischen 1900 und 1920 entstanden.
Wer kann mir etwas über die Technik verraten? Kann man sie heute noch entwickeln???
Auf dem beiliegenden Foto sieht man eine dieser Platten und oben drüber die Rückseitenbeschichtung einer anderen:



Besten Dank vorab und Gruß vom
TuS
 

Fotografie

havelmatte

Hat ´ne Meise

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Hallo, es wird sich hierbei um eine bereits entwickelte Gelantine-Trockenplatte handeln. Du hast da das Glasnegativ in der Hand, allerdings vom Pilzbefall schon schwer beschädigt. Versuchs mal mit einscannen.
In den 70er Jahren hatte ich auch mal eine Plattenkamera mit den Negativ-Format von 10x15cm. Die beschichteten Glasplatten gabs damals schon nicht mehr, denn sie wurden durch Planfilm ersetzt. Dieser Planfilm passte genau in den Glasrahmen und man konnte damit fotografieren. Ich habs auch selbst gemacht, den Planfilm entwickelt, dann mit Vergrößerungsapparat vergrößert und dann das Bild erntwickelt. Das war zwar alles sehr umständlich, deshalb bei mir auch nur kurzlebig, aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
Hier mal was zur Historie
Schwarzweißfotografie – Wikipedia
 

tus1911

Richtig!

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Hi Havelmatte:

Danke für die Info und den Link - schon wieder was gelernt :)

Gelantine kannt´ ich bisher nur aus der Küche... Was es nicht alles gibt (gab)!

Mit scannen hatte ich bisher nur sehr bescheidenen Erfolg. Der Zustand ist aber auch nicht mehr wirklich der beste.
Gibt es eine Möglichkeit einer schonenden Reinigung? Kann ich da was verwischen?
 

manfox

Dipl.-Hobbyist

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Gibt es nicht.
Ich habe hier auch einige "Glasnegative" und versuche daraus etwas Brauchbares zu machen. Reinigen kannst Du die Glasseite von Schmutz, aber versuche ja nicht die Gelatineschicht zu behandeln. Selbst schonenstes Glasrein wirkt auf die Schicht verheerend.
Skannen kannst Du je nach Größe fast vergessen. Die Qualität ist nicht berauschend, da die Durchlichteinheit kaum alles abdeckt. Ich habe meine mit Hinterlicht und Diffusor abfotografiert und das ging eigentlich ganz gut. Die Nachbearbeitung ist aber noch immer ein Albtraum, zumal dein Motiv schon gewaltig angegriffen ist.

Wenn jemand da Tipps und Ideen hat, immer her damit.

Gruß,
manfox

*Es gibt bestimmt irgendwo Reprostudios, die sich mit der Restaurierung solcher Objekte erfolgreich beschäftigt, aber das ist bestimmt nicht günstig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Laurentius666

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Schön das solche Sachen heute noch zu finden sind...
Vielleicht kann man in einem Museum jemand finden der Tipps zum Restaurieren, Konservieren u.ä. geben kann.
 

tus1911

Richtig!

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Gibt es nicht.
Ich habe hier auch einige "Glasnegative" und versuche daraus etwas Brauchbares zu machen. Reinigen kannst Du die Glasseite von Schmutz, aber versuche ja nicht die Gelatineschicht zu behandeln. Selbst schonenstes Glasrein wirkt auf die Schicht verheerend.
Skannen kannst Du je nach Größe fast vergessen. Die Qualität ist nicht berauschend, da die Durchlichteinheit kaum alles abdeckt. Ich habe meine mit Hinterlicht und Diffusor abfotografiert und das ging eigentlich ganz gut. Die Nachbearbeitung ist aber noch immer ein Albtraum, zumal dein Motiv schon gewaltig angegriffen ist.

Wenn jemand da Tipps und Ideen hat, immer her damit.

Gruß,
manfox

*Es gibt bestimmt irgendwo Reprostudios, die sich mit der Restaurierung solcher Objekte erfolgreich beschäftigt, aber das ist bestimmt nicht günstig.

Durchlichteinheit? Meine Platten sind allesamt von hinten (Glasseite?) beschichtet/lackiert. Dies ist auch auf dem Foto zu sehen.
Mit Durchlichteinheit (CanonScan9000f) macht es keinen rechten Sinn...

Schön das solche Sachen heute noch zu finden sind...
Vielleicht kann man in einem Museum jemand finden der Tipps zum Restaurieren, Konservieren u.ä. geben kann.

Gute Idee!!! Aufgetaucht sind die Platten bei dem Vorhaben, alte Dorf- und Vereinsfotos zu digitalisieren und ein Archiv aufzubauen. Wäre doch wirklich schade, wenn diese Dokumente der Vergangenheit irgendwann vergessen werden.

Da gibt es tatsächlich Seiten, die sich speziell mit Galsnegativen befassen. Naja, was gibt´s im Netz eigentlich nicht?!

glasnegativ.de: Informationen zu Fotoplatten
http://cool.conservation-us.org/iada/ta95_117.pdf
...

Super Infos, aber ich fürchte auf dem falschen Weg zu sein - aber erstmal alles durchlesen ;-)


"Meine" Platten haben ca. Maße von 7,7*10,9 cm und sind auf der Rückseite lichtundurchlässig beschichtet.
Der Durchlichtscan bringt also ein komplettes Schwarz.

Ein Auflichtscan bringt folgendes Ergebnis (die blauen Bereiche scheinen sehr dunkele Bereiche zu sein):



Dummerweise fehlt mir jegliche Vorbildung im Bereich der analogen Fotografie!

Mittlerweile ist ein Papierabzug des o.g. Bildes aufgetaucht (Spiegelverkehrt) - es muss also möglich (gewesen) sein, aus dieser Vorlage Papierabzüge zu erstellen.



Leider liegen mir die Abzüge der verbleibenden10 Platten nicht vor - ich bin dankbar für jeden Tipp !!!
 
Zuletzt bearbeitet:

havelmatte

Hat ´ne Meise

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Hallo tus1911,
interessanter Thread, falls du die alten Glasplatten wirklich restaurieren läßt, dann stell doch mal ein paar Bilder von den Resultaten ein, das würde mich und bestimmt viele andere auch interessieren.
 

manfox

Dipl.-Hobbyist

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Hallo tus1911,
bist Du mittlerweile einen Schritt weiter gekommen?
Das mit der Beschichtung hatte ich zwar gelesen, aber nicht so verstanden, dass diese völlig untransparent ist. Ich frage mich nun, wie die damals aus dieser Fotoplatte eine Abzug erstellt haben, denn Scanner waren ja noch nicht gerade weit verbreitet.
Wenn ich mir deinen Auflichtscan anschaue, dann erkenne ich ein Raster, wie es oft im Druckbreich zu finden ist, oder ist das nur im Scan zu erkennen?
Bei meinen Glasnegativen ist eine Seite satiniert und die Andere eben mit dieser Gelatineschicht als Motivträger beschichtet. Das Ganze ist transparent wie ein Dia, oder ein Filmnegativ und man hat einen Abzug auf Fotopapier mittels Durchlicht erhalten, wie beim herkömmlichen Verfahren im Fotolabor.
Bei dir liegt bereits ein Positiv auf der Glasplatte vor, also muss ein ganz anderes Verfahren zur anwendung gekommen sein.

Schau doch mal hier nach, ob wir der Sache damit näher kommen:
Lichtdruck (Druck) – Wikipedia


Gruß,
manfox
 

Myhar

Hat es drauf

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Wo sind denn da die Unterschiede? Ich kann nämlich keine ausmachen (aber so genau hab ich auch nicht geschaut)
Dass Wort spiegelverkehrt in dem von dir zitierten Posting hast du doch hoffentlich berücksichtigt?
 

havelmatte

Hat ´ne Meise

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Wo sind denn da die Unterschiede? Ich kann nämlich keine ausmachen (aber so genau hab ich auch nicht geschaut)
Dass Wort spiegelverkehrt in dem von dir zitierten Posting hast du doch hoffentlich berücksichtigt?

'Au weia, da hab ich mich aber voll vertan:':)'(. Danke für den Hinweis, das "spiegelverkehrt" hab ich zu direkt umgesetzt und nicht gesehen, dass sich hier der Strahlengang kreuzt.
 

tus1911

Richtig!

AW: Wer kennt solche Bildplatten / wie entwickeln?

Hallo tus1911,
bist Du mittlerweile einen Schritt weiter gekommen?
Das mit der Beschichtung hatte ich zwar gelesen, aber nicht so verstanden, dass diese völlig untransparent ist. Ich frage mich nun, wie die damals aus dieser Fotoplatte eine Abzug erstellt haben, denn Scanner waren ja noch nicht gerade weit verbreitet.
Wenn ich mir deinen Auflichtscan anschaue, dann erkenne ich ein Raster, wie es oft im Druckbreich zu finden ist, oder ist das nur im Scan zu erkennen?
Bei meinen Glasnegativen ist eine Seite satiniert und die Andere eben mit dieser Gelatineschicht als Motivträger beschichtet. Das Ganze ist transparent wie ein Dia, oder ein Filmnegativ und man hat einen Abzug auf Fotopapier mittels Durchlicht erhalten, wie beim herkömmlichen Verfahren im Fotolabor.
Bei dir liegt bereits ein Positiv auf der Glasplatte vor, also muss ein ganz anderes Verfahren zur anwendung gekommen sein.

Schau doch mal hier nach, ob wir der Sache damit näher kommen:
Lichtdruck (Druck) – Wikipedia


Gruß,
manfox

Danke nochmals für die vielen Links!

Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass es sich um irgendein Zwischenprodukt handelt. Soetwas wie Druckplatten o.ä..
Lichtdruck würde ich allerdings "vom Gefühl" her ausschließen, da dies einen sehr hohen technischen Aufwand erfordert, der mir für einen Hobbyfotografen der damaligen Zeit eher unrealistisch erscheint.
Das mit dem Raster muss ich heute abend mal am Original näher betrachten...

'Au weia, da hab ich mich aber voll vertan:':)'(. Danke für den Hinweis, das "spiegelverkehrt" hab ich zu direkt umgesetzt und nicht gesehen, dass sich hier der Strahlengang kreuzt.

Vorerst war mein Gedanke auch zuerst, es könnte aus dem gleichen Anlass erstellt worden sein - bis ich genauer hinsah. Aber genau das seitenverkehrte würde dann auch zu einer Druckplatte für das Papierbild passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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