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Wie erstellt man 3D Objekte für einen Webshop

J

jopoprojects

Guest

Bis jetzt habe ich nur Möglichkeiten gefunden, mit denen per Mausbewegung Objekte um eine (Mittel)Achse gedreht werden können.
Kennt jemand eine Lösung um ein Objekt auch in eine Ansicht von oben und von unten - eigentlich von beliebigen Winkeln - drehen zu können?
Zuerst wird das Objekt aus den unterschiedlichsten Winkeln Fotografiert um anschließend als 3D Objekt gerendert zu werden.
Aber wie geht es dann weiter - HTML5? JavaScript? Flash? ...?
 

kraid

reMember

@pixelmaker: Naja das ist im Grunde ja nur ein Video das man mittels Mausbewegung manipulieren kann.
Der TE fragt ja nach einer Möglichkeit das Objekt in beliebige Richtungen drehen zu können.

Dafür braucht es meiner Meinung nach eine echte 3D Darstellung im Browser ähnlich wie das z.B. bei Sketchfab der Fall ist.

Mit einfachen Bildsequenzen wird das jedenfalls nix, selbst wenn man die Möglichkeit hätte von jedem Frame aus jeden beliebigen anderen Frame ohne Zeitverzögerung anzusteuern.

Kleines Rechenbeispiel:
wenn man für diese 360° turntable Animation aller 5° ein Bild macht, ergibt das 72 Frames.
Will man diese Animation jetzt aus einem anderen Winkel auf der Hoch-Axe (nennen wir jetzt mal Y), braucht man abermals 72 Frames.
Für einen frei wählbaren Betrachtungswinkel auf der Y-Achse muss dieser 180° abdecken.
Wenn wir hier abermals in 5° schritten arbeiten, dann ergibt das 72x36=2592 Frames.

Selbst wenn es irgendwas gibt das Bildsequenzen non-liner abspielen kann, wird es aufgrund der Masse an Einzelbildern wohl kapitulieren.
 

pixelmaker

jeden Tag neu hier

Yofla reiht nur Bilder aneinander, ein komplettes Objekt in 5° Schritten zu erzeugen wird groß. 35Kb kann man pro Bild rechnen, je nachdem wie detailliert es ist. Je kleiner um so sauberer läuft alles ab.

Der TE schreibt:
Zuerst wird das Objekt aus den unterschiedlichsten Winkeln Fotografiert um anschließend als 3D Objekt gerendert zu werden.
Aber wie geht es dann weiter - HTML5? JavaScript? Flash? ...?

Es geht also um Objekte die fotografiert, nicht konstruiert werden.
Somit gibt es kein fertiges 3D Objekt was dann dargestellt und gerendert werden könnte.
Eine Alternative wie man das noch machen könnte wäre z.B. mit autodesk 123catch.
Es wird ein Objekt aus Fotos erzeugt. Die Objekte drehen sich sauber und auch die Ladezeit ist ok. Ein nichtkommerzieller Account kostet nichts. Ich habe es getestet aber kein sauberes Objekt hinbekommen. Teile mit Spiegelungen oder glänzenden Oberflächen werden nicht berechnet und fehlen im Objekt. Das ist ein grundsätzlicher Nachteil dieser Technik.

Und man müsste den Player finden der hier auf der 123catch Seite in der 3Dview -Ansicht verwendet wird.
Der Payer würde mich auch stark interessieren.
Sollte ihn jemand kennen würde ich mich über einen Link freuen.

grüße
 

Nedsch

Aktives Mitglied

Ist nicht ganz einfach. Hatte ich für ein Projekt auch mal im Sinn und hatte mich mal ein bisschen informiert.
Mit Flash geht es wohl am einfachsten. Aber nicht zu empfehlen. Läuft ja nicht auf mobilen Geräten. Hab auch gerade kein Beispiel.

Man braucht wohl immer eine Browser-Schnittstelle. Und da einen gemeinsamen Nenner für alle Geräte zu finden, ist wohl der Knackpunkt. Und die Performance sollte auch noch stimmen. Ich bin dann wieder davon abgekommen, weil es (noch?) zu kompliziert ist.

Hier sind recht eindrucksvolle Beispiele, z.B. das rote Auto in der Mitte: http://threejs.org/
Weiß gar nicht genau, was für ne Technik das ist. Denke, Javascript. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man aber kein gewöhnliches 3D-Objekt dort laden. Sondern das 3D-Objekt muss sozusagen programmiert werden.

Vielleicht findet sich hier noch was schlaues: https://de.wikipedia.org/wiki/Web3D
 
J

jopoprojects

Guest

Wie pixelmaker schreibt geht es in erster Linie um einen Player.

Leider habe ich bis jetzt noch nichts gefunden, das man herunter laden und auf dem eigenen Server einsetzen könnte.

Wen es nicht stört die 3D Objekte auf einen fremden Server zu laden um dann auf der eigenen Website einzubetten, kann p3d oder Sketchfab (wie auch schon von kraid erwähnt) verwenden. Ich persönlich bin ungern von Dritten abhängig zumal hier auch noch rechtliche Aspekte zu berücksichtigen wären.

Das generieren der Objekte selbst kann neben Autodesk z.B. auch noch mit Agisoft gemacht werden.

Vielen Dank jedenfalls für die Diskusion bis hierher.
 

KBB

Mod 3D | Blaubaer

Teammitglied
Zunächst mal ist der 3D Weg selbst eine Astgabel ^^ Soll sagen: es gibt seit Jahren zwei überzeugende Wege, die beide ihre Stärken und Schwächen haben. Da die meisten Leute nicht genau wissen, was wie möglich ist, schreibe ich nochmal beide auf, zumal ja auch immer Leute mit geringfügig anderen Fragen auf so einen Thread stoßen.

In der einen Richtung geht man mit dem erstellten 3D Objekt den Weg, den kraid beschrieben hat: das 3D Objekt als solches wird mit einer Engine direkt im Browser angezeigt und gedreht und kann dann je nach programmierter Steuerung auch anders bewegt und animiert werden (Bsp. aufklappbare Türen beim Auto uvam.).
Vorteil: unglaubliche Flexibilität jedem Foto/Rendering gegenüber.
Nachteil: man ist immer an die Fähigkeiten der Grafikkarte des Endusers gebunden. Und die kennt man nicht.
Im schlimmsten Fall stellt die garkein 3D dar. Im Normalfall ist die Darstellung längst nicht so gut wie in der Agentur entwickelt.

In der anderen Richtung macht man wie beim direkten Fotografieren auch 360° Rundumrenderings und damit tausende von Einzelbildern auf mehreren Ebenen, um das Objekt (wenn es denn um eines geht, gibt ja auch noch andere Möglichkeiten) idR. halbkugelförmig einzufangen.
Vorteil: die Renderings haben den Look, den die Agentur entwickelt
Nachteil: Kamera ist auf diese (Halb)Kugel mit Fokus aufs Objekt, idR. die Mitte, festgelegt. Gewisse Ladezeiten für die Ansichten sind einzuplanen.

Im ersten Fall ist eine 3D Engine nötig, die unter HTML 5/JS läuft. Gängig ist hier die von Nedsch genannte ThreeJS. Wenn man die Geräte der Kunden kennt, auch durchaus diverse WebGL Engines, die noch in der Entwicklung sind und nicht überall laufen. Für einen Shop bleibt also entweder ThreeJS oder eine proprietäre Lösung. Für JS gibt es aufsetzbare Editoren, die den Umgang damit leichter machen, wie z.B. CopperCube. Ist aber alles gewöhnungsbedürftig.
Edit: und es sind von vorne herein große Kundengruppen ausgeschlossen. Das gilt für alle Methoden, die Plugins, Java, JS usw. benutzen. Gerade Menschen, die hinter einer größeren Firmenfirewall sitzen, haben oft keine Chance dank sehr korrekt arbeitender Systemadministratoren. JS leidet m.W. da noch am wenigsten drunter.
Edit 2: aus dem gleichen Grund völlig vergessen: alle Plugins. Die kommen (bei uns) nicht in Frage, weil sie in vielen Fällen von SysAdmins für die Endanwender ausgeschlossen werden. Sowas ist unbedingt vorab mit dem Kunden zu klären! U.U. ist sowas wie der Unity Player durchaus zugelassen, erfordert aber wie jedes Plugin zudem auch immer einen Eingriff vom Endanwender in Form von Installationen. Da lassen viele gleich die Finger von.


Im zweiten Fall braucht man die 2.000 Pics und besagte JS Player. Die gibt es eigentlich wie Sand am Meer und funktionieren idR. einwandfrei. Mein Lieblingsplayer dabei ist der von GardenGnome, Object2VR. Der ist günstig, leistungsfähig, komprimiert gut und ziemlich einfach zu bedienen, wenn man weiß was man tut. Dennoch gibt es immer die zu beachtenden Ladezeiten, die umso höher sind, je mehr Zwischenschritte man gerendert/photographiert hat. Aber @kraid, die spielen schon flüssig ab. Jedenfalls wenn der Winkel nicht so groß ist, dass es immer ruckelt, egal wie schnell das Tool ist ^^
Edit 3: Garden Gnome ist u.a. deshalb so gut, weil unsere 3D Software direkt das alte Quicktime VR bedienen kann. Hierin werden alle Einezlbilder als QT Film abgespeichert und von Object2VR auch wieder geladen. Kein Muss, aber eine Zeitersparnis.

Man kann als 3. Weg noch was auf dem Server programmieren, aber ihr wollt gerne fertige Tools einsetzen und keine Pionierarbeit leisten wenn ich das richtig sehe. Oder? ^^

Zuerst wird das Objekt aus den unterschiedlichsten Winkeln Fotografiert um anschließend als 3D Objekt gerendert zu werden.
Auch das ist nur eine Möglichkeit von vielen und braucht idR. noch Nachbearbeitung. 123Catch und Co sind lustige Spielzeuge, aber für den ernsthaften Gebrauch sollte man sich mindestens mit Software wie dem genannten Photoscan und einer 3D Software für Korrekturen und Eingriffe auskennen, da auch diese unter bestimmten Bedingungen zumindest stellenweise Müll produzieren.
Und je nach dem was es ist, ist es sinnvoller, das Objekt von vorne herein zu modellieren. Ich weiß, schwer vorstellbar, vor allem für die Photographenriege, aber ja: wir sind schon seit Jahren in Teilbereichen mehr als konkurrenzfähig, wenn die Kunden eine Beratung denn zulassen ;)
Beispiele für einen Webshop: Schmuck. Tausende von Ringen. Das macht keine Photoscan Software mit ^^
Beispiel 2: Objekte mit eigenem Design. Nehmen wir mal T-Shirts mit eigenen Fotos, oder Schuhe. Das 3D Modell muss für letztere komplett in Einzelteile zerlegt und aufgeklappt werden, erstere im Frontend zumindest völlig glatt sein, bevor Bilder aufgebracht und das Objekt mit typischen Falten und Rundungen in 3D betrachtet werden kann. Das würde zwar mittels Photogrammetrie gehen, der Aufwand ist u.U. aber sehr viel höher als das gleiche Objekt schick zu modellieren und dann gleich so, wie es gebraucht wird.

Also: 360° ist nicht alles, offensichtlich bezieht sich nicht jede Frage nur auf einen Rundumblick auf Objekte ;)
 
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