Zunächst mal ist der 3D Weg selbst eine Astgabel ^^ Soll sagen: es gibt seit Jahren zwei überzeugende Wege, die beide ihre Stärken und Schwächen haben. Da die meisten Leute nicht genau wissen, was wie möglich ist, schreibe ich nochmal beide auf, zumal ja auch immer Leute mit geringfügig anderen Fragen auf so einen Thread stoßen.
In der einen Richtung geht man mit dem erstellten 3D Objekt den Weg, den kraid beschrieben hat: das 3D Objekt als solches wird mit einer Engine direkt im Browser angezeigt und gedreht und kann dann je nach programmierter Steuerung auch anders bewegt und animiert werden (Bsp. aufklappbare Türen beim Auto uvam.).
Vorteil: unglaubliche Flexibilität jedem Foto/Rendering gegenüber.
Nachteil: man ist immer an die Fähigkeiten der Grafikkarte des Endusers gebunden. Und die kennt man nicht.
Im schlimmsten Fall stellt die garkein 3D dar. Im Normalfall ist die Darstellung längst nicht so gut wie in der Agentur entwickelt.
In der anderen Richtung macht man wie beim direkten Fotografieren auch 360° Rundumrenderings und damit tausende von Einzelbildern auf mehreren Ebenen, um das Objekt (wenn es denn um eines geht, gibt ja auch noch andere Möglichkeiten) idR. halbkugelförmig einzufangen.
Vorteil: die Renderings haben den Look, den die Agentur entwickelt
Nachteil: Kamera ist auf diese (Halb)Kugel mit Fokus aufs Objekt, idR. die Mitte, festgelegt. Gewisse Ladezeiten für die Ansichten sind einzuplanen.
Im ersten Fall ist eine 3D Engine nötig, die unter HTML 5/JS läuft. Gängig ist hier die von Nedsch genannte ThreeJS. Wenn man die Geräte der Kunden kennt, auch durchaus diverse WebGL Engines, die noch in der Entwicklung sind und nicht überall laufen. Für einen Shop bleibt also entweder ThreeJS oder eine proprietäre Lösung. Für JS gibt es aufsetzbare Editoren, die den Umgang damit leichter machen, wie z.B.
CopperCube. Ist aber alles gewöhnungsbedürftig.
Edit: und es sind von vorne herein große Kundengruppen ausgeschlossen. Das gilt für alle Methoden, die Plugins, Java, JS usw. benutzen. Gerade Menschen, die hinter einer größeren Firmenfirewall sitzen, haben oft keine Chance dank sehr korrekt arbeitender Systemadministratoren. JS leidet m.W. da noch am wenigsten drunter.
Edit 2: aus dem gleichen Grund völlig vergessen: alle Plugins. Die kommen (bei uns) nicht in Frage, weil sie in vielen Fällen von SysAdmins für die Endanwender ausgeschlossen werden. Sowas ist unbedingt vorab mit dem Kunden zu klären! U.U. ist sowas wie der Unity Player durchaus zugelassen, erfordert aber wie jedes Plugin zudem auch immer einen Eingriff vom Endanwender in Form von Installationen. Da lassen viele gleich die Finger von.
Im zweiten Fall braucht man die 2.000 Pics und besagte JS Player. Die gibt es eigentlich wie Sand am Meer und funktionieren idR. einwandfrei. Mein Lieblingsplayer dabei ist der von GardenGnome,
Object2VR. Der ist günstig, leistungsfähig, komprimiert gut und ziemlich einfach zu bedienen, wenn man weiß was man tut. Dennoch gibt es immer die zu beachtenden Ladezeiten, die umso höher sind, je mehr Zwischenschritte man gerendert/photographiert hat. Aber
@kraid, die spielen schon flüssig ab. Jedenfalls wenn der Winkel nicht so groß ist, dass es immer ruckelt, egal wie schnell das Tool ist ^^
Edit 3: Garden Gnome ist u.a. deshalb so gut, weil unsere 3D Software direkt das alte Quicktime VR bedienen kann. Hierin werden alle Einezlbilder als QT Film abgespeichert und von Object2VR auch wieder geladen. Kein Muss, aber eine Zeitersparnis.
Man kann als 3. Weg noch was auf dem Server programmieren, aber ihr wollt gerne fertige Tools einsetzen und keine Pionierarbeit leisten wenn ich das richtig sehe. Oder? ^^
Zuerst wird das Objekt aus den unterschiedlichsten Winkeln Fotografiert um anschließend als 3D Objekt gerendert zu werden.
Auch das ist nur eine Möglichkeit von vielen und braucht idR. noch Nachbearbeitung. 123Catch und Co sind lustige Spielzeuge, aber für den ernsthaften Gebrauch sollte man sich mindestens mit Software wie dem genannten Photoscan und einer 3D Software für Korrekturen und Eingriffe auskennen, da auch diese unter bestimmten Bedingungen zumindest stellenweise Müll produzieren.
Und je nach dem was es ist, ist es sinnvoller, das Objekt von vorne herein zu modellieren. Ich weiß, schwer vorstellbar, vor allem für die Photographenriege, aber ja: wir sind schon seit Jahren in Teilbereichen mehr als konkurrenzfähig, wenn die Kunden eine Beratung denn zulassen
Beispiele für einen Webshop: Schmuck. Tausende von Ringen. Das macht keine Photoscan Software mit ^^
Beispiel 2: Objekte mit eigenem Design. Nehmen wir mal T-Shirts mit eigenen Fotos, oder Schuhe. Das 3D Modell muss für letztere komplett in Einzelteile zerlegt und aufgeklappt werden, erstere im Frontend zumindest völlig glatt sein, bevor Bilder aufgebracht und das Objekt mit typischen Falten und Rundungen in 3D betrachtet werden kann. Das würde zwar mittels Photogrammetrie gehen, der Aufwand ist u.U. aber sehr viel höher als das gleiche Objekt schick zu modellieren und dann gleich so, wie es gebraucht wird.
Also: 360° ist nicht alles, offensichtlich bezieht sich nicht jede Frage nur auf einen Rundumblick auf Objekte