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[CC] - Wie Farbübergänge beim Colorieren erstellen, ohne dass diese plakativ wirken

Bernd1234

Nicht mehr ganz neu hier

Hallo in die Runde,
nach eine kürzlich hier gestellte Frage war ich sehr angenehm überrascht, wie gut einem hier geholfen wird! Das Forum gefällt mir.

Meine aktuelle Frage: Ich fertige und coloriere REM Bilder (die alle erstmal S/W aus der REM-Kiste kommen) mit dem Werkzeug" Farbton/Sättigung" + per Pinsel erzeugte Maskenverläufe und tue mich schwer, Farbübergänge halbwegs natürlich erscheinen zu lassen.
Ich möchte z.B. in Objektteilen zwei Farben stufenlos ineinander verlaufen lassen ohne dass eine dritte Mischfarbe entsteht und von der Form her objektbezogen passt, ohne jedes Objektteil zuvor auswählen zu müssen. Die Farbverläufe müssen aber den organischen Formen folgen (siehe Bild unten)!

Außerdem habe ich Schwierigkeiten mit Farbton/Sätt. die gewünschte Farbe zu treffen oder aus einem anderen Bild zu entnehmen. Ich nutze es aber gerne, weil die Änderungen der Farbbestandteile mit getrennten Schiebereglern simultan und feinfühlich für Farbe, Sättigung und Helligkeit am Objekt angezeigt wird (was beim Farbwähler für mich nicht so intuitiv / präzise geht, das ändern sich per Maus drei Parameter gleichzeitig).
Aber die erste Frage hätte Priorität .... habt ihr Lösungsvorschläge bzw. Links zu Tuts für mich?

Danke!
Gruß Bernd

hier erscheinen mir die Farben zu "schmutzig"
 

Photoshop

colias

Aktives Mitglied

Je nach Ziel erstelle mir hierzu zunächst z.B. eine Verlaufsumsetzung oder eine Farbfläche im Modus Farbe, die bekommt die Maske des entsprechenden Teils. Darauf verlinke ich normale Pixelebenen (ja mehrere bis viele) per Schnittmaske und male dort mit dem Pinsel weiter. Die Farben picke ich nie aus Bildern sondern stelle sie manuell ein. Das erfordert zwar etwas Gespür und Erfahrung, aber die Bilder werden dadurch viel lebendiger und glaubwürdiger.

Alles in allem leider auch viel Übungssache.
 

Andre_S

unverblümt

Zuletzt bearbeitet:
Ich fertige und coloriere REM Bilder (die alle erstmal S/W aus der REM-Kiste kommen)
Wenn ein s/w-Bild entsteht ist es so, dass nicht einfach nur die Sättigung auf null gestellt wird, sondern selektiv einzelnen Farben auch unterschiedliche Tonwerte zugeordnet werden. In PS kann man das recht gut nachvollziehen, wenn man sich die Einstellungsebene "Schwarzweiß" ansieht. Das, was man dort machen kann, sollte dann umgekehrt beim Kolorieren gemacht werden.

Außerdem habe ich Schwierigkeiten mit Farbton/Sätt. die gewünschte Farbe zu treffen oder aus einem anderen Bild zu entnehmen.
Auch diese Problematik lässt sich mit dem oben angerissenem erklären. Eine Farbe zu entnehmen ist immer eine sehr punktuelle Angelegenheit, doch eine Farbe wird nicht isoliert, sondern in der vorhandenen Umgebung wahrgenommen. Ein und die selbe Farbe (RGB-Hexwerte) wirkt eben in der Nähe unterschiedlicher Farben ganz anders. Es gibt in PS eine Funktion "Gleiche Farbe" (so heißt sie, wenn ich mich richtig erinnere), die so etwas bei sehr ähnlichen Bildern versucht. Das wäre ein Versuch, wenn eine vorhandene, gelungen Kolorierung als "Vorlage" für ein neues Bild genommen werden soll. Sollte bei sehr ähnlichen Tonwerten auch funktionieren.
Die Farbbalance bietet immerhin die ziemlich vielfältige Möglichkeit der Farbänderungen getrennt für helle, mittlere und dunkle Töne. Doch wie immer bedeutet Vielfalt auch viele Möglichkeiten des Verirrens.

Das Fazit all dessen ist, dass Du Dich einfach in die Sache einarbeiten musst, eine Technik erlernen und Dir erarbeiten musst.
Vielleicht noch ein Tipp: Da s/w eben nur Helligkeitskontraste hat wäre zu überlegen, ob man die zusätzlichen Farbinformationen dazu nützen kann, die Helligkeitsunterschiede etwas zu minimieren, also in den Problembereichen die Kontraste zu mildern. Z.B. mit Tonwertanpassungen, die mit Masken und eventuell verminderter Deckkraft sehr sanft und weich gestaltet werden können. Eventuell auch mit vergleichbaren Masken lokal etwas entsättigen.
Die Kombination solcher Methoden sollte zufriedenstellende Ergebnisse liefern.
 

Bernd1234

Nicht mehr ganz neu hier

Ach herjeh,
an euren Antworten erkenne ich, ... ihr seid mir Lichtjahre voraus.
Es ist wie beim Schach, wer weiß welche Figur wie ziehen darf, beherrscht noch lange nicht das Spiel.

Um den Überlick und das Verständnis nicht zu verlieren, antworte / frage ich der Reihe nach:
@colias
ich möchte beim colorieren über die Ergebnisse die Kontrolle behalten (z.B. das Auge des Betrachters erst zu bestimmten Bereichen lenken). Ich schätze mal, bei der Verlaufsunsetzung wird "stur" einem vorhandene Grauton eine entsprechende Farbe bzw. deren Sättigung zugewiesen.
Das mit dem Aufnehmen von Farben aus anderen Bildern habe ich immer aus Verzweiflung - oft erfolglos - versucht, wenn ich "unsaubere" Farben nicht klar hinbekommen habe. Ich erahne langsam, dass dies an den im S/W Rohbild vorhanden Graustufen liegt!?

LG
Berdn
 

colias

Aktives Mitglied

ich möchte beim colorieren über die Ergebnisse die Kontrolle behalten (z.B. das Auge des Betrachters erst zu bestimmten Bereichen lenken). Ich schätze mal, bei der Verlaufsunsetzung wird "stur" einem vorhandene Grauton eine entsprechende Farbe bzw. deren Sättigung zugewiesen.

Die Verlaufsumsetzung ist auch nur eine erste Basis, die reine Körperfarbe, wenn man so will und keineswegs Gesetz. Jeder hat einen anderen Weg und ich selbst wähle ständig einen anderen. Diese Basis muss wie oben angedeutet natürlich lokal abgeändert werden, damit das Bild glaubhafter, realistischer und lebendiger wird. Lebendig wird es aber nicht durch bspw. kräftige Farbe allein, sondern durch geschicktes Wechselspiel der Farben. Wie sie sich verändern hängt u.a. vom Material, der Oberflächenbeschaffenheit, der Umgebung, der Lichtsituation und dem Blickwinkel auf die Oberfläche ab. Deshalb rate ich immer, möglichst mit vielfältigen Referenzen (Objekte gleicher Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, ähnliche Lichtsituationen, ...) zu arbeiten, sie zu studieren und genau anzusehen, wie es in Wirklichkeit verhält.

Es ist wie beim Schach, wer weiß welche Figur wie ziehen darf, beherrscht noch lange nicht das Spiel.

Ein sehr treffender Vergleich!
 

Bernd1234

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@LikeLowLight

Wenn ein s/w-Bild entsteht ist es so, dass nicht einfach nur die Sättigung auf null gestellt wird, sondern selektiv einzelnen Farben auch unterschiedliche Tonwerte zugeordnet werden
Du meinst wohl bei der Verlaufsumsetzung? Da ich - wie oben schon angedeutet - die Steuerung der Farbzuordnung und Verläufe nicht aus der Hand geben möchte, ist das nicht das Werkzeug meiner Begierden;)

Die Farbbalance bietet immerhin die ziemlich vielfältige Möglichkeit der Farbänderungen getrennt für helle, mittlere und dunkle Töne.
Welche Farbbalance meinst du denn, die im Werkzeug" Farbton/Sättigung" oder Farbwähler Vorder/Hintergrund?


In PS kann man das recht gut nachvollziehen, wenn man sich die Einstellungsebene "Schwarzweiß" ansieht. Das, was man dort machen kann, sollte dann umgekehrt beim Kolorieren gemacht werden.
Auf dieses Werkzeug habe ich beim Colorieren nie geachtet. Meinst du, ich soll dem Bild erst Farben zuweisen und dann mir dem S/W Tool die zugewisenen Farben nutzen um diese Bereiche zu variieren? .... ich werd mir dieses mal noch zu Gemüte führen.

Vieleicht mache ich schon bei der S/W Aufnahme den Fehler, die Kontaste so weit anzuheben wie gerade noch verträglich (dies mach ich um Feinstrukturen hervorzuheben) und beraube mich so bei der anschließenden Colorierung viele Zwischentonwerte?

Hier ein Beispielbild ohne Farbverläufen, nur mit Einzelfarben, die Schalen rechts und links sind "farbrein" die mittleren Gurtbänder schmutzig. Wenn ich hier die Sättigung erhöhen würde, verbessert sich der Farbton aber die Bänder dominieren optisch zu sehr.


LG
Bernd
 

Bernd1234

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colias,
Deshalb rate ich immer, möglichst mit vielfältigen Referenzen (Objekte gleicher Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, ähnliche Lichtsituationen, ...) zu arbeiten, sie zu studieren und genau anzusehen, wie es in Wirklichkeit verhält.
da bin ich völlig auf deiner Seite.

Nur gibt es fast keine Tuts im Netz über Colorierung von Objekten, ....... die als Erschwerung in dieser Größendimension (= viel kleiner als ein Haardurchmesser) in Wirklichkeit wohl keine Farben haben (im Bild oben besteht die Diatomee zu 100% aus reinsten, transparenten Quarz).
Aber ich habe das Glück, die Beleutungssituation der Objekte im Mikroskop ist immer sehr ähnlich ist, d.h. wenn ich den Dreh in PS herausgefunden habe, dann spare ich mir viel Zeit mit den vielen Farbtöpfen und Pinseln und kann mich mehr der Ästhetik und Bildaussage zuwenden.
 
Welche Farbbalance meinst du denn
Um nondestruktiv zu arbeiten, immer die Einstellungsebene.

Wenn ich hier die Sättigung erhöhen würde, verbessert sich der Farbton aber die Bänder dominieren optisch zu sehr.
Deswegen rede ich auch immer von selektiven Anpassungen. Z,B,, aber nicht nur(!) Farbton/Sättigung kann für Farbbereiche geregelt werden. Außerdem kann man Bereiche maskieren, mit der selben Maske verschiedene Einstellebenen verwenden, diese dann mit der Deckkraft sanft anpassen. Die Variationen sind beinahe endlos und lassen sehr feine Abstimmungen zu.

Auf dieses Werkzeug habe ich beim Colorieren nie geachtet
In diesem Fall wollte ich nur anregen, den umgekehrten Weg zu beschreiten. Diese vielen Regler sollen Dir zeigen was passiert, wenn man einzelne Farben entsättigt, und wie man daraus ein attraktives s/w-Bild macht. Wenn Du dafür ein Gefühl entwickelst, solltest Du beim gewünschten Weg, nämlich dem Kolorieren, auch weniger Probleme haben.

Es wäre IMO auch von Vorteil, würdest Du etwas über Farbkontraste wissen, denn viele Bilder werden nicht, wie heute gern übertrieben, durch Überschärfen, starke Kontraste, quietschbunte Farben ins Auge springend interessant, sondern durch Farbkontraste, also Farben die sich im Farbkreis gegenüberstehen.

Man findet sehr häufig den Wunsch, für bestimmte Aufgaben ein Tutorial zu haben. IMO hat man viel mehr davon, wenn man such mit den Grundlagen vertraut macht, diese dann umzusetzen lernt und dabei in die Tiefe geht. Aber jeder soll nach seiner Methode das Glück und den Erfolg finden.
 

Bernd1234

Nicht mehr ganz neu hier

Hallo colias, likelowlight und andre_s,

bezüglich meiner zweiten Frage der Farbenwahl und - Variationen ist mir bei dank eurer Tipps der Groschen gefallen!! Danke dafür.

Ich möchte diesen Beitrag nicht bezüglich meiner ersten Frage noch weiter und unübersichtlich aufblasen, deshalb bringe ich diese in einem seperaten Beitrag!

LG
Bernd
 

Bernd1234

Nicht mehr ganz neu hier

In der Füllebene Farbfläche gibt es keine Regler im üblichen Sinne. Man klickt in der Vorschau an was man haben will, was m.M.n. intuitiver zu bedienen ist als Farbton/Sättigung.

Hab mich vieleicht nicht richtig ausgedrückt, mit der Maus bewege ich den runden "Regler", ..... da müßte ich aber noch etwas üben, denn wenn ich nur z.B. den Farbton ändern wollte, dann müße ich die Maus 100%ig nur horizontal bewegen können (oder gibt es eine Zusatztaste, die die dabei die vertikale Bewegung sperrt?).

Bei Farbton/Sättigung kann ich halt jede Farbeigenschaft einzeln präzise variieren, aber da muß ich mich noch einschießen.
 
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