AW: Wie markiere ich unscharfe Bereiche eines Bildes?
Mhhh, also in diesem thread wurde eine ähnliche Frage gestellt, allerdings ging es dabei um das Extrahieren der scharfen Bildbereiche, was aber im Endeffekt ein vergleichbares Prozedere erforderlich macht.
Auswahl nach Schärfe
Um die unscharfen Bereiche von den scharfen zu trennen, bräuchte es eine Art von Vergleich. D.h., man müßte durch möglichst knappe Schärfeebenen differenzieren, was denn nun eigentlich scharf sein soll und was nicht. In einem einzelnen fertigen Bild hast Du i.d.R. eine mehr oder weniger stark ausgedehnte Schärfentiefe, selbst wenn man nun mit einem Filter die scharfen Bereiche über die Kontrastkanten im Bild markieren würde, müsste man die Toleranz für den Übergang scharf/unscharf definieren können. Zusätzlich müsste man die Feinheit der Kontrastkanten auswählen können, damit auch strukturschwache Flächen in einer Schärfeebene markiert werden.
Als Beispiel nenne ich da mal ein Portrait mit sehr glatter Haut. Diese gehört definitiv zur Schärfeebene, kann aber so wenig Mikrokontraste enthalten, dass sie von Werkzeugen, wie z.B. Kontrastmasking und Kantendetektoren, nicht erfasst werden.
Der umgekehrte Weg, also die scharfen Bereiche zu ermitteln, ließe sich mit einem kleinen Trick erreichen. Dazu nimmt man mehrere Bilder mit max. knapper Schärfentiefe auf, und läßt dabei die Fokusebene innerhalb des gewünschten Schärfentiefebereiches variieren. Nun füttert man ein Programm wie z.B. Helicon Focus mit diesen Bildern und läßt sich das Ergebnis errechnen. Dieses ergibt dann ein Bild mit dem scharfen Bereich und natürlich dem unscharfen Bereich. Das entscheidende daran ist, dass man für den unscharfen Bereich eine Maske erhält. Alles, was man nun noch tun muß ist, diese Maske zu invertieren. Im Ergebnis kann man dann den unscharfen Bereich weiter bearbeiten, der scharfe Bildteil bleibt durch die Maske geschützt. In Helicon Focus wird als Maske ein sogenanntes "Tiefenabbild" zur Verfügung gestellt, welches als Graustufenbild die Maske enthält.
Ist also einfach nur der umgekehrte Weg zum Ziel, und ganz nebenbei kein rein theoretisches Geschwätze sondern es funktioniert, ich nutze diese Technik hin und wieder bei meinen Bildern, wenn auch eher zur Verbesserung der Schärfentiefe, aber das ist nebensächlich. Alleine die erstellte Maske ist es wert, diesen Aufwand zu treiben...wenn man will!
Statt der Maske kann man dann auch einmal das Bild mit der ursprünglich gewünschten Schärfentiefe und das in Helicon Focus mit vollständiger Schärfentiefe erstellte Bild als 2 Ebenen in Photoshop laden und dann den gewünschten Bereich mittels des Differenz-Ebenenmodus anzeigen lassen. Wie auch immer...
VG
Frank