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Wie stellt Ihr Eure Monitore ein?

havelmatte

Hat ´ne Meise

Hallo Leute,
eins vorweg, ich kalibriere meinen Monitor regelmäßig mit Spyder4 Elite und ColorNavigator von Eizo. Klappt alles prima und ohne Komplikationen.
Mich wundern nur die verschiedenen Kalibrierungsziele, die von Eizo empfohlen werden. Z.B. wird eine Fatbtemperatur von 5500K und Helligkeit: 100 cd/m2 für die Bildbearbeitung empfohlen. Beim Druck sind es - Helligkeit: 80 cd/m2, Farbtemperatur: 5000 K und für´s Web Helligkeit: 80 cd/m2, Farbtemperatur 6.500 K
Ich kapiere nicht, warum die Kelvinwerte so unterschiedlich sind, ist auch nirgends erklärt. Wie stellt Ihr Eure Monitore ein, speziell für die Bildbearbeitung?

Vielen Dank für Eure Antworten.
 

Fotografie

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Laaaanges Thema, Gerhard! :D

Kurz gesagt: D50 (5000K), D65 (6500) bzw. den Kompromisswert von ~5800K würde ich in Abhängigkeit vom typischen Umgebungslicht machen. D50 wäre etwas wärmer in der Wiedergabe.

Bei der Helligkeit ist es wichtig, sich an der Intensität des Umgebungslichts zu orientieren. Hat man volle Kanne Sonnenlicht im Arbeitszimmer, dann wären 80cd/m² sehr wahrscheinlich zu dunkel, man würde also die Bilder bei der Bearbeitung viel zu sehr aufhellen (bzw. als zu dunkel empfinden). Umgekehrt kann ein 120cd/m² heller Monitor in einem abgedunkelten Arbeitsraum schon fast zur Sonnenbrille zwingen, das kann ganz schön blenden.
:D

Es kommt also vor allem auf das Umgebungslicht an, dieses sollte möglichst moderat und neutral ausfallen, die vorgegebenen/vorgeschlagenen Werte für die Kalibrierung würde ich also einfach übernehmen und allenfalls die Helligkeit anpassen, je nach Lichtsituation.

Die meisten Consumer Monitore, die nicht kalibriert/profiliert sind, haben eine zu große Helligkeit eingestellt. Folglich sehen diese User gepostete Bilder viel zu hell, gleichzeitig werden Bilder, die an solchen Monitoren entwickelt und bearbeitet werden, auf kalibrierten/profilierten Monitoren viel zu dunkel aus, Schatten saufen ab usw., das ist das große Problem, wenn man Bilder zur Beurteilung im Netz präsentiert, man weiß nie, was bei den anderen Usern auf deren Monitoren angezeigt wird ...

Ich lasse meinen Monitor auf 6500K mit 120cd/m² laufen, arbeite in einem abgedunkelten und farbneutralen Raum, das passt ganz gut. 120cd/m² sind mir persönlich schon etwas zu viel, aber da ich eben davon ausgehe, dass andere Monitore sehr viel heller eingestellt sein dürften ... ;)
Wenn ich aber Drucke vorbereite, dann gehe ich gerne auf 80cd/m² runter, das führt bisher zu den besten Ergebnissen. Dank mehrerer vorbereiteter Profile läßt sich das im Profilmanager ratz fatz je nach Aufgabenstellung tauschen.


Mit liebem Gruß
Frank
 

Nedsch

Aktives Mitglied

Ich kapiere nicht, warum die Kelvinwerte so unterschiedlich sind, ist auch nirgends erklärt.

Versteh ich auch nicht. Warum soll bei Fotobearbeitung anders eingestellt werden als bei Erzeugung von Druckerzeugnissen?

Ich hab eingestellt: 5500 K, L*, 90 cd/m²
Wobei ich alles andere als konstante Lichtverhältnisse in meinem Arbeitsraum habe.
Aber tagsüber die Rolläden runter würde mich auch nicht erfreuen.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Die 6500K bei den Monitoren kommen m.W.n. daher, dass TFTs in Kombination von RGB Subpixeln und der Hintergrundbeleuchtung einen Weißegrad von 6500K haben. Für Monitoranwendungen wird daher eher mit dieser Einstellung gearbeitet.
In der Druckindustrie ist D50 der Weißegrad, der genutzt wird, das gilt auch für die Beurteilung von Proofs unter Normlicht D50.
Siehe dazu auch:
(Quelle: http://www.fogra.org)

Der Druck ist halt ein ganz eigenes Thema, hier spielt neben der Papierfarbe vor allem die Lichtquelle, unter der ein Druck beurteilt wird, eine entscheidende Rolle.
Viele User werkeln deshalb gerne mit dem ~5800er Wert und erzielen damit gute Ergebnisse, was die Übereinstimmung von Screen Darstellung und Druck angeht.


Mit liebem Gruß
Frank
 

fe_web

fe_web

Ich stimme den Erklärungen von Picturehunter vollends zu. Ich habe mich viel mit diesem Thema abgegeben und habe mir jetzt anstelle von einem EIZO Monitor den LG 27EA83 gekauft - der ist werksseitig sehr gut kalibriert, ich arbeite wie Picturehunter ebenfalls in einem in einem abgedunkelten und farbneutralen Raum und bis dato bin ich sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen. Ich muss allerdings hinzufügen dass ich selbst einen professionellen Fotodrucker Epson Stylus Pro 4880 besitze und somit unabhängig von Druckereien bin. Wenn ich mal was drucken lasse wie ein Fotobuch, dann schicke ich vorher eine Testseite ein und bis jetzt brauchte ich noch keine Korrekturen vorzunehmen.

Gruss, Fernand
 

havelmatte

Hat ´ne Meise

@All
schon mal vielen Dank für die Antworten. Besonders danke ich unserem Frank, nachdem ich mich jetzt mit dem laaaaangen Thema beschäftigt habe, blicke ich da schon besser durch.
Versteh ich auch nicht. Warum soll bei Fotobearbeitung anders eingestellt werden als bei Erzeugung von Druckerzeugnissen?
Ich hab eingestellt: 5500 K, L*, 90 cd/m²

Ich danke Dir für den seelischen Beistand, freut mich, dass ich nicht der Einzige bin der sich mit diesem Kapitel schwer tut.:nick::nick:
Ich hab vorhin meinen Monitor auf 6000K und 100cd/m² eingestellt, dann mit einem kürzlich erstellten Bild (Ausblick aus meinem Fenster) verglichen. Da ich hier ständig rausschaue und das Bild quasi im Kopf habe, schaltete ich min. 20x zwischen den 4 Profilen hin und her.
Bin dann wieder auf das empfohlene Profil 5500K und 100cd/m² zurück gegangen, ich empfand es als das Farbechteste.
Am PC Platz habe ich eine nach oben gerichtete Lampe mit 6000k. Die Decke und die Wände sind weiß, nicht farbiges in der Nähe.

Wen es interessiert, hier sind auch noch Erklärungen von Eizo:
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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