WordPress Calypso

Zurück in der Gegenwart und fit für die Zukunft

Erst Anfang November verkündete Matt Mullenweg, Geschäftsführer und Mitbegründer von Automattic, man habe einen Meilenstein erreicht: Ein Viertel aller Websites werden mittlerweile mit WordPress erstellt. Da wusste er aber bereits: Das beliebte CMS hat 13 Jahre auf dem Buckel und ist trotz zahlreicher Updates veraltet. Mit Calypso soll sich das ändern.

⌙  Bildquelle: Screenshots WordPress und ma.tt

Zu Beginn stand die simple Frage, wie WordPress aussehen würde, wenn man es heute und von Grund auf neu entwickeln würde. 20 Monate und vermutlich ein paar gelassene Nerven später folgt nun die Antwort: Calypso liefert eine völlig neue Bedienoberfläche, die auf einer gleichfalls neuen Codebasis aufsitzt. Eine App für Mac OS X wird bereits angeboten, entsprechende Windows- und Linux-Varianten sollen folgen. Ansonsten läuft Calypso direkt im Browser.

Die wichtigsten Änderungen, die sich in der Nutzung ergeben:

• Mehrere Seiten können jetzt über eine einzige Oberfläche und URL verwaltet werden.
• Das Design wurde aufgeräumt, um Übersicht zu schaffen und die Bedienung zu vereinfachen.
• Bilder können per Drag-and-Drop hochgeladen werden.
• Mobile-First: Die Oberfläche ist responsiv, passt sich also dem jeweiligen Display an.
• Die Schnelligkeit wurde verbessert und Änderungen werden sofort angezeigt. Umständliches „neu laden“ entfällt damit.
• „Soziale“ Funktionen wie Statistiken, Likes und Benachrichtigungen wurden integriert.
• Die Organisation der Plugins und Themes auf Jetpack-Seiten wurde erleichtert. Auch automatische Updates sind möglich.

Kurzum: Calypso will WordPress schneller und einfacher bedienbar machen. Dahinter stecken technische Neuerungen, die das Programm für das nächste Jahrzehnt aufstellen sollen: Die Software darf sich mit Fug und Recht als vollumfängliches OpenSource-Projekt verstehen. Der Quellcode wird über GitHub veröffentlicht. Die Programmierung basiert ausschließlich auf JavaScript, HTML und CSS. PHP und MySQL gehören damit, zumindest für WordPress Calypso, der Vergangenheit an. Genutzt werden zudem die React- und Flux-Libraries von Facebook sowie Node.js.

Den Download, alle Hintergründe und eine durchaus spannend zu lesende (englischsprachige) Background-Story zur Entstehung findet ihr hier:

» WordPress Calypso

Auch Matt Mullenweg gibt in seinem Blog ein paar unterhaltsame und informative Worte zum Besten.

Unter anderem schreibt er, dass der durchaus einschneidende Entwicklungsschritt vermutlich Diskussionen auslösen wird. Na dann – fangt mal an: Tanzt ihr schon im Rumbarhythmus zum Calypso oder bringt euch die neue Oberfläche aus dem Takt?

Ein Bericht von Jens

 

[MainAngler]

Kenne mich mit WP garnicht aus."PHP und MySQL gehören damit, zumindest für WordPress, der Vergangenheit an."Das mag für Angriffe (z.B. SQL-Injection) ganz schön und gut sein, aber dann müssen ja alle Texte woanders ausgelagert werden (z.B. .txt-Dateien).Abfragen, z.b. Modulpositionen, können dann ja auch keine gemacht werden, da kein PHP!"das Update"Also wenn das wirklch ein Update für bestehende WP-Installationen wird, dann denke ich schaufelt WP sich sein eigenes Grab!Edit:Gibt's denn keine Möglichkeit hier anständig zu zitieren oder und verwenden zu können? :-/

 

[Dagmar_Hannig]

Hallo,folgendes habe ich unter Golem gefunden. Danach ist Calypso nur eine Benutzeroberfläche, aber kein neues Wordpress. Es soll nur die Administration vereinfachen, Damit das aber funktioniert, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. http://www.golem.de/news/wordpress-calypso-neue-admin-oberflaeche-fuer-blog-cms-1511-117617.htmlDagmar

 

[Jens Hammerschmidt]

Etwas spät: Es geht um die Bedienoberfläche. Die beiden zitierten Textpassagen könnten durchaus missverstanden werden, habe sie daher ein wenig abgeändert. Vielen Dank für den Hinweis!