ZEISS Photography Award 2017: Gewinner bekannt gegeben

Im Fokus des Erstplatzierten: die Färöer und ihre Bewohner

ZEISS ließ eine ganze Menge an Fotos begutachten, um aus über 30.000 Einreichungen von 4.677 Fotografierenden aus über 130 Ländern dieser Welt . Das Thema im ZEISS Photography Award 2017, der in Zusammenarbeit mit der World Photography Organisation ausgetragen wurde, lautete „Seeing Beyond – Meaningful Places“. Es ging also darum, den Blick zu weiten und dabei bedeutungsvolle Orte zu entdecken.

Die Jury überzeugen konnte ganz am Ende der Belgier Kevin Faingnaert mit seiner Serie Føroyar. Für seinen ersten Platz wird er ZEISS-Kamera-Objektive im Wert von 12.000 Euro sowie 3.000 Euro für eine Fotoreise entgegennehmen dürfen. Die Verleihung des Preises erfolgt am 20. April 2017 in London.

Der Preisträger und sein Projekt „Føroyar“

Der 30-jährige Kevin Faingnaert lebt und arbeitet in Gent, geht seiner Fotografie-Leidenschaft seit mittlerweile 15 Jahren nach und sieht sich selbst als Sozialreportage-Fotograf. Bedeutet konkret: Es sind die kleinen Gemeinschaften, die ihn interessieren.

Wohl auch aus diesem Grunde besuchte er für sein Fotoprojekt die Färöer-Inseln, die irgendwo zwischen Schottland und Island ein Zuhause bieten, was jedoch von immer weniger Menschen angenommen wird. Unter diesen lebte der Fotograf eine Zeit lang, bezeichnet sie als herzlich, freundlich und willkommen heißend. Auf seinen Ausflügen über die Färöer kam er durch kleine, äußerst dünn besiedelte Dörfern, wobei diese Attribute hier bedeuten können: mehr als ein Dutzend Menschen waren mitunter nicht anzutreffen.

Faingnaert zu den Dörfern: „Vor einigen Jahrzehnten lebten dort hunderte Menschen, heute sind es oft nur noch fünf oder zehn, weil die jungen Leute in die Städte ziehen, wo sie sich bessere Chancen erhoffen. In ihrer Heimat sehen sie keine Zukunft mehr.“

Insofern porträtieren seine Bilder eine „Kultur, die es womöglich nicht mehr lange geben wird“, wie es auf dazu heißt. Dort werden nicht nur die folgenden beiden Bilder, sondern auch weitere aus der Serie gezeigt. Zusätzliche Impressionen, die der Fotograf von seinen Reisen mitbringt, findet ihr auf Instagram oder auf seiner Webseite.

Die Shortlist des Awards

Neben dem Erstplatzierten werden auch neun weitere Personen genannt, die es immerhin auf die Shortlist des Awards geschafft haben. Hier ein paar Bilder aus den entsprechenden Serien, einen vertiefenden Überblick zu den jeweiligen Projekten erhaltet ihr .

Anna Filipova begab sich nach Ny-Ålesund, eine der nördlichsten Siedlungen auf unserem Erdenball. Dort befindet sich auch das größte Labor zur Arktis-Forschung:

Ben Bond Obiri Asamoah porträtiert Menschen im westafrikanischen Ghana:

Christopher Roche betrachtet u. a. das Treiben während des tibetischen Mönlam-Festes (oben) und das Bad im Ganges während des Deva-Diwali (unten).

Fabian Muir hält nordkoreanische Szenen fest:

Frederik Buyckx hat sich das (halb-) nomadische Leben in Kirgisistan angesehen:

Die Fotos von Mario Adario wurden im Januar 2015 während der äthiopischen Weihnacht aufgenommen:

Mit seiner Serie „Black Dots“ erkundet Nicholas White Hütten in den bergig/hügeligen Regionen des Vereinten Königreichs.

In den Bilder von Nicky Newman dreht sich alles um Orte, an denen Wasser eine größere Rolle spielt:

Frauen im Blickfeld und das in Regionen, die das Leben nicht eben leicht machen – Sonja Hamad zeigt u. a. eine 25-Jährige in Syrien (oben) und drei um die 18 Jahre jungen Frauen im Nordirak.

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Euer Jens

Bildquelle Vorschau und Titel: © Kevin Faingnaert, Belgium, 2017 ZEISS Photography Award; Bildtitel: „House in Gásadalur“

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