Für jede Brennweite die passende Linse vorlagern, wie bei einem Trommelrevolver: drehen, einrasten, abdrücken. DAS wärs's doch!
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, dass viele hochwertige Zooms mit überschaubarem(!) Brennweitenbereich, also z.B. max. 3fach, sehr gut mit den Festbrennweiten mithalten können. Allerdings haben auch diese "besseren" Zooms natürlich einen Kompromiss zu bewältigen, so dass sich meistens ein Brennweitenbereich finden läßt, wo das Zoom ganz offensichtlich sein Maximum erreicht und zu den anderen Bereichen hin wieder etwas nachläßt. Ob sich das aber in einem Bereich bewegt, dass sich ersatzweise die Schrauberei mit Festbrennweiten wirklich lohnen würde, das muß jeder gemäß der eigenen Ansprüche entscheiden. Gerne wird auch angeführt, dass die Festbrennweiten meist sehr viel lichtstärker daherkommen. Das mag sein, aber da gibt es dennoch den Umstand der Schärfentiefe, der zu berücksichtigen wäre, 1.4 ist eine tolle Zahl und wird teuer bezahlt, ob sich das dann aber auch tatsächlich nutzen läßt, ist eine ganz andere Frage. Was sicher unbestritten ist: die Festbrennweiten können natürlich sehr viel besser korrigiert/optimiert werden, was all die vielen möglichen "Fehler" bei der Konstruktion eines Linsensystems anbelangt. Ob sich das dann aber auch positiv auswirkt, ist eine andere Sache. Gerade bei den hochauflösenden DSLRs, Crop wie Kleinbildformat, zeigen sich auch bei den Festbrennweiten immer wieder mal deutliche Schwächen, weil diese vielleicht nicht für diese Pixelmassen "gerechnet" wurden?
Wenn zugunsten von Festbrennweiten der Fußzoom erwähnt wird, dann sollte man auch beachten, dass nicht nur der reine Bildwinkel zählt. Sowohl der Abstand als auch die Perspektive sind von großer Bedeutung und deshalb ist es i.d.R. eben nicht damit getan, etwas dichter ran oder etwas weiter weg zu gehen. Ich sage nur mal "Vertigo Effekt", "Eierköpfe" und "stürzende Linien" als Beispiel ...
Hochwertige, moderate Zooms mit ordentlicher Lichtstärke sind meine erste Wahl, alles andere wähle ich nur dann, wenn ich z.B. einen klaren Vorteil aus noch höherer Lichtstärke erzielen kann, wenn diese auch zum Tragen kommt. Wer sein Werkzeug kennt, der weiß auch um seine Stärken und Schwächen. Das ist m.M.n. das A und O im Umgang mit den Zooms ...
LG
Frank