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Zum Tod von Robert William Taylor

Der Internet-Pionier starb am 13. April 2017 im Alter von 85 Jahren

Neues braucht nicht nur die Idee, sondern schließlich auch den Einsatz, damit es gedeiht. Robert William Taylor bespielte sicherlich beide Felder und prägte mit seinen Entwicklungen und seinem Engagement die IT-Branche, wenn nicht gar unsere heutige Computer-Nutzung wesentlich mit. Ein paar ausgewählte Stationen seines erfindungsreichen Lebens:

  

ARPANET

Taylor studierte an der University of Texas at Austin Psychologie mit den Nebenfächern Mathematik, Englisch und Religionswissenschaft. Anschließend arbeitete er für diverse Fluggesellschaften, um schließlich 1961 eine Festanstellung bei der NASA zu erhalten.

Nach seiner Zeit dort war Taylor ab 1965 bei der ARPA angestellt, der Advanced Research Projects Agency, einer Behörde des Verteidigungsministeriums der USA (heute DARPA). Ab Juni 1966 übernahm er als Direktor die Leitung des Information Processing Techniques Office, die er bis 1969 begleitete.

Das ARPA unterstützte damals bereits das Prinzip des Time-Sharings. Damit konnten mehrere Nutzer über sogenannte Terminals auf einen Großrechner zugreifen. Von seinem Büro im Pentagon aus war es auf diese Weise möglich, über verschiedene Terminals auf den Rechner am Massachusetts Institute of Technology, auf jenen an der University of California, Berkeley, und auf jenen von der System Development Corporation in Santa Monica in Kalifornien zuzugreifen.

Taylor verfolgte nun das Ziel, diese von ARPA finanzierten Projekte miteinander zu verknüpfen, sodass für den Zugriff anstelle mehrerer Terminals nur noch eines erforderlich war. Mit seiner Idee überzeugte er den ARPA-Leiter und erhielt zur Umsetzung eine Million Dollar – das ARPANET konnte entwickelt werden, ein Netzwerk, welches heute als Vorläufer des Internets gilt.

1968 veröffentlichte Taylor zusammen mit J. C. R. Licklider, einem Weggefährten der vorangegangenen Jahre, den wissenschaftlichen Artikel „The Computer as a Communication Device“. Darin wird in etwa ausgeführt: „In wenigen Jahren wird es den Menschen mithilfe von Maschinen möglich sein, noch effektiver zu kommunizieren als von Angesicht zu Angesicht.“

  

Xerox

Mit dem Wissen darum, dass das ARPANET funktionieren werde, verließ Taylor die ARPA, um ab 1970 für Xerox und konkret für das frisch gegründete Palo Alto Research Center (PARC) zu arbeiten. In seiner Zeit, zunächst von 1970 bis 1977 als Associate Manager und dann bis 1983 als Manager, wurde das PARC zu einer führenden Einrichtung in Bezug auf Computerwissenschaft:

Hier entstanden Personal Computer mit grafischer sowie per Fenster steuerbarer Benutzeroberfläche – eine Inspirationsquelle auch für Steve Jobs. Hier wurden elektronische Komponenten und die Software für Laserdrucker entwickelt, begleitet von grafischen Programmen – fingen bei PARC mit dem an, was sie später mit ihrer Firma Adobe Systems weiterführten. Ein Ethernet wurde aufgebaut, also ein kabelgebundenes Netz für Rechner, welches zugleich mit dem ARPANET verbunden wurde.

  

Weitere Stationen

1983 verließ Taylor zusammen mit vielen anderen Wissenschaftlern PARC, unzufrieden mit dem Management von Xerox. Im Jahr darauf gründete er für die Digital Equipment Corporation das hauseigene Systems Research Center, gleichfalls in Palo Alto. Dort entstanden unter anderem die Programmiersprache Modula-3 und die Suchmaschine AltaVista, die von 2005 bis 2013 im Internet eine Volltextsuche ermöglichte.

1996 verabschiedete sich Taylor aus dem Berufsleben und genoss seinen Ruhestand in Woodside, Kalifornien, wo er am 13. April 2017 verstarb. Seinem Sohn Kurt Taylor zufolge litt er an Parkinson und anderen Erkrankungen. Robert William Taylor wurde 85 Jahre alt.

Euer Jens

Bildquelle Vorschau und Titel: Wikipedia, CC BY-SA 2.0

 

Zum Tod von Robert William Taylor

So wie mit den Entdeckungen in der Medizin, den Erkenntnissen in den Naturwissenschaften, den Erfindungen im Alltag so ist es auch mit dem Internet, Segen und Fluch zugleich. Vom Kleinkind bis zum Ruheständler, alle schauen täglich stundenlang auf das Smartphone, das Tablet oder den Monitor ihres Computers, sie sind in einer Parallelwelt, statt ihr Leben zu leben und alles, was sie sehen, sehen andere mit, speichern es in ihren Systemen und entwickelt Profile und Verhaltensmuster. Alles zu unserem Glück!
 
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