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Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

JacktheRipper1888

Anfänger, sehr blutig..=D

Moinsen! =)

Bin jetzt seid etwa 2 Wochen glücklicher Besitzer einer Canon EOS 450D. Bin nur noch am Fotografieren und Ausprobieren und bisher richtig zufrieden. Habe erst überlegt mir die 500D zu holen, aber wozu, nur wegen 2MP mehr und einer mäßigen HD-Video-Funktion? Mir kam es nur auf das Fotografieren an, also fiel mir die Entscheidung nicht schwer.

Aber nun zu meiner Frage:

Ich habe mir zu der Kamera von "Data Becker" das Buch: "Canon EOS 450D für Einsteiger" gekauft. Das Buch ist wirklich gut, die Grundlagen werden super erklärt. Eine Stelle nur verwirrt mich. In dem Buch heißt es: "Der Blendenwert ist unabhängig von der Brennweite - Wenn Sie [...]mittels Wählrad im Programm Av einen Blendenwert einstellen, gilt dieser Blendenwert für den gesamten Zoombereich des Objektivs."

Ich habe für meine Kamera das Kit-Objektiv. (Canon EF-S 18-55er)
Wenn ich bei 18mm Brennweite etwas im Av bei Blende 3.5 fokussiere klappt es super. Wenn ich die Brennweite jetzt aber erhöhe, steigt auch die Blendenzahl (trotz Festlegung!) mit an. (Blende 5.6 bei 55mm) Wie kommt das? Steht im Buch etwas falsches? Lässt das Objektiv, respektive die Kamera bei bestimmten Brennweiten nur Blendenwerte ab einem bestimmten Wert zu?

Danke schonmal für die Antworten =)
 

Fotografie

Sargas

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AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Glückwunsch zur 450, gute Entscheidung ;)

Zu deiner Frage: Jedes Objektiv hat einen maximalen Blendenwert, also die kleinstmögliche Zahl (das ist gleichzeitig die Lichtstärke, wie du bestimmt schon gelesen hast). Bei (günstigeren) Zoomobjektiven kann es konstruktionsbedingt dazukommen, dass sich die Öffnung durch den Zoommechanismus verkleinert, daduch fällt weniger Licht ein und der Blendenwert verändert sich.

Kann sein, dass sich die Stelle in deinem Buch auf was anderes bezieht, um was gehts denn in dem Kapitel?
 

JacktheRipper1888

Anfänger, sehr blutig..=D

AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Erstmal: Danke für die Glückwünsche...bist ja zum Glück nicht voreingenommen, was? =D

Und nun zur Frage:
Das Thema des Kapitels lautet: "Belichtung" - "Die Wahl einer geeigneten Blende"
Finde ich schon ziemlich eindeutig, oder? Ich weiß nicht wie das rechtemäßig zu machen ist, sonst hätte ich die Seite mal eingescannt...^^*

Aber wenn ich das in deiner Antwort richtig verstehe, dann (und das Kit-Objektiv zählt ohne Frage zu den preiswertesten Zoomobjektiven) liegt es wirklich an der Konstruktion. Interessant nur, das sich in dem gesamten Buch immer wieder auf das Kit-Objektiv und seine Vorzüge bezogen wird. Nur an dieser Stelle mag das nicht so richtig passen.

Wenn du ebenfalls die 450D hast, hast du auch das Kit-Objektiv? Kannst du den Effekt vielleicht nachvollziehen? Ich habe die Kamera ja noch nicht lange, vielleicht liegt es ja auch an einer Fehleinstellung. Aber eine automatische Veränderung der Blende in der Belichtungszeitautomatik bzw. dem Manuellen Modus ist schon ungewöhnlich.


Gruß,
JTR
 

Sargas

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AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Es liegt definitv an der Konstruktion der Linse, ich war nur verwundert, dass das nirgends erwähnt wird.

Wenn du dir die genau Beschreibung eines Objektivs anschaust siehste das auch, die Kitlinse trägt folgende Bezeichnung:

EF-S 18-55 f 3,5-5,6 IS

f bezieht sich immer auf die Blende, die Zahlen geben die Offenblende an, also wie groß das "Loch" ist, durch das Licht einfallen kann, hier verändert sich das "Loch" durch den Zoom und wird immer kleiner.

Die Veränderung passiert also weils einfach nicht kleiner geht.
 

JacktheRipper1888

Anfänger, sehr blutig..=D

AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Okay, hier steckt der Teufel also wirklich im Detail. Danke für die Antwort!
Hast Recht, in dem Buch fehlt ein entsprechender Hinweis in der Passage wohl einfach...
 

pumper84

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...vielleicht liegt es ja auch an einer Fehleinstellung. Aber eine automatische Veränderung der Blende in der Belichtungszeitautomatik bzw. dem Manuellen Modus ist schon ungewöhnlich.


Gruß,
JTR

Hey,
Nein, nein, es ist definitif KEINE Fehleinstellung deiner Kamera!
Es hat wirklich etwas mit der Konstruktion des verwendeten Objektivs zu tun.
Bei dem "EF 70-200 f2.8" z.B., hat das Objektiv über die gesamte Brennweite eine max. Blendenöffnung von 2,8.
Bei deinem 18-55 hat das Objektiv nur im Weitwinkelbereich, also 18mm, die Größte "Lichtöffnung" von 3,5. Sobald du die Brennweite aber verlängerst, dann wird automatisch die Blende verkleinert bis du dann am Ende nur noch die Blende 5,6 als größte Blendenöffnung anwählen kannst.

Warum es aber nun so ist, dass sich die Blende bei 55mm nicht mehr vollständig öffnen lässt, kann ich allerdings nicht erklären. Ich hoffe, jemand kann da etwas Licht in die Sache bringen und das genauer darlegen.;)

f bezieht sich immer auf die Blende, die Zahlen geben die Offenblende an, also wie groß das "Loch" ist, durch das Licht einfallen kann, hier verändert sich das "Loch" durch den Zoom und wird immer kleiner.

Die Veränderung passiert also weils einfach nicht kleiner geht.

Wenn man beim 18-55 die Abblendtaste drückt, während man zoomt, dann wird die Blende kleiner, das ist klar, weil offensichtlich!
Aber warum denn???
Ich könnte ja verstehen, wenn die Blende, zb. beim 18-55, bei 3,5 bleibt, wenn man zoomt. Der Sucher wird dann trotzdem dunkler, da das Schiebezoom halt länger wird, als zb. bei 18mm, und das Licht länger braucht, um auf den Sensor zu treffen.

Genauso ist es ja, wenn man einen Zwischenring verwendet. Dieser schluckt Licht, da das Licht länger braucht, um auf die Sensorebene zu gelangen, aber dennoch kann man Blende 3,5 anwählen.

?????

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Sargas

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AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Soweit ich da informiert bin liegt das einfach an der Konstruktion, die Öffnung wird durch die bewegliche Elemente im Zoom einfach kleiner, mit dem Weg zum Sensor hat das eher weniger zu tun.

Die Abblendtaste dürfte eig keine Auswirkungen haben, da sich ja die Offenblende verkleinert, d.h. die Blendenlamellen, die normalerweise die Blende schließen sind noch überhaupt nicht aktiv.

Zur Not probier ich das morgen mal aus, fü heut bin ich raus^^
 

thom_k

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AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Oh ha, das ist nicht wirklich einfach zu beantworten, da viele physikalische Eigenschaften die variable Lichtstärke einiger Gummilinsen beeinflussen.

Ich versuche es mal ganz einfach zu erklären.

Grundsätzlich gilt: f (steht für die Blende) lässt immer die gleiche Menge Licht auf den Sensor/Film fallen, egal bei welcher Brennweite (F)!
D.h.; Blende 5,6 bei einem 28mm Weitwinkel erwirkt die gleiche Belichtung wie Blende 5,6 bei einem 135mm Teleobjektiv. Daran gibt es nichts zu rütteln.

Die Lichtstärke eines Objektives wird durch die optische Konstruktion (Art und Anordnung der Linsenelemente), der vorderen Linsenoberflächenelemente (Größe der vorderen Glasflächen (-Gruppe)) und nicht zuletzt durch die Glasgüte (Glasart, Schliff, Vergütung) bestimmt.

Evtl. ist dir schon aufgefallen, das lichtstarke Objektive oft einen größeren (Filter-) Durchmesser haben als lichtschwächere.
(ich gehe davon aus, das du weisst das eine kleine Blendenzahl eine große Öffnung und somit einen höheren Lichteinfall umschreibt)

Bei festen Brennweiten sind ja die Verhältnisse klar. Ein Objektiv, das auf eine bestimmte (Linsen-) Konstruktion beruht, benötigt bei einer bestimmten Glassorte, einen bestimmten Durchmesser.

Diese Gesetzmäßigkeit gilt auch für Zoomobjetive, nur werden hier (zu Gunsten von Preis, Baugröße und Gewicht) Kompromisse geschlossen.
Denn durch das Verschieben bestimmter Linsengruppen, innerhalb des Objektives, muß das aufgenommene Licht, bei längerer Brennweite, einen größeren Luftraum überbrücken.
Vielleicht kennst du die Regel, das Licht im Quadrat zur Entfernung an Intensität verliert (?)
Und genau da liegt der Knackpunkt. Entfernen sich nun die vorderen Linsengruppen beim Zoomen von den hinteren, dann entsteht eine (verhältnismäßig) größere Entfernung, die das Licht, gebremst durch einen angewachsenen Luftraum, zu überwinden hat.
Dadurch wird das Objektiv lichtschwächer, denn die Oberfläche der vorderen Glaselemente können sich ja nicht vergrößern.

In deinem Fall, bei deinem 18-55mm Objektiv findest du auch sicherlich die Angabe der Lichtstärke. So dürfte die korrekte Bezeichnung deiner Linse sicherlich f 1:3,5-5,6/18-55mm sein.
Der Wert f 1:3,5 bezieht sich somit auf die Lichtstärke bei der Brennweite von 18mm, f 1:5,6 bei der Brennweite von 55mm.
Also im Grund wie zwei unterschiedliche Objektive.
Die Zwischenschritte der Brennweiten F 18mm - F 55mm erreichen somit die relative Lichtstärke "zwischen" den Werten f 1:3,5 und f 1:5,6, da sich ja der besagte Abstand der Linsengruppen, die die Brennweite definieren, verändert.

Nun könnte der Einwurf fallen, das es durchaus Zoomobjektive gibt, die sowohl Lichtstark, wie auch eine konstante Lichtstärke aufweisen.
Hier kommen andere Konstruktionen und Glassorten zum Einsatz, die verhindern, das der lichtschluckende Luftraum innerhalb des Objektives unnötig vergrößert wird. Das aber schlägt sich auf die Größe, das Gewicht und auch auf den Preis nieder.

Ich hoffe das ist nun halbwegs verständlich.

Und da wir eh schon beim Thema "Lichtstärke" sind, möchte ich gleich mit einem großen Vorurteil aufräumen.
Die Aussage; "... je lichtstärker ein Objektiv ist, um so besser sei seine Abbildungsqualität ...", ist ein Mythos!
Denn je weiter die Blende geöffnet werden kann, desto größer wird der Zerstreuungskreisdurchmesser (zum äußeren Rand hin ergibt sich ein Schärfe- und Kontrastverlust).
Daher wird oft empfohlen, ein lichtstarkes Objektiv min. eine bis zu drei Blenden zu schließen, um die optimale Leistung der Objektivkonstruktion zu erhalten. Hier wird also die Lichtstärke auf Kosten der Abbildungsleistung erkauft.
Es gibt nur relativ wenige Objektive, die schon bei voller Öffnung absolute Spitzenleistungen erbringen. Die absoluten Vorreiter sind da deutsche Hersteller wie Zeiss und Leica. Ab und an finden sich aber auch Top Japaner auf dem Markt.
Doch eines haben diese optischen Meisterwerke gemeinsam. Den satten Preis ;-)


Um mehr zu diesem Thema (Objektivkonstruktionen oder Objektive generell) zu erfahren gibt es die tolle Gelegenheit bei den Besten ihrer Zunft durch eine Werksbesichtigung zu lernen. Die Firma Leica (Solms in Hessen) bietet u.a. Werksführungen an. Auch gibt es sehr gute, aber nicht immer leicht verständliche Literatur zum Thema.
 

pumper84

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Hey Thom_k,
genau solch eine Erklärung habe ich gesucht, danke für die Mühe:)
wobei mich dennoch einige Fragen beschäftigen...
Du hast geschrieben, dass es Literatur zu diesem Thema gibt. Kannst du in dieser Richtung vielleicht etwas empfehlen? Es muss auch nicht zuuuu einfach sein..
vielen Dank
 

Minolta00

Nicht so wichtig

AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Hey Thom_k,
genau solch eine Erklärung habe ich gesucht, danke für die Mühe:)
wobei mich dennoch einige Fragen beschäftigen...
Du hast geschrieben, dass es Literatur zu diesem Thema gibt. Kannst du in dieser Richtung vielleicht etwas empfehlen? Es muss auch nicht zuuuu einfach sein..
vielen Dank

Thomk hat es schon recht gut beschrieben. Einiges dazu findest duch auch im Netz z.B.: Blendenzahl ? Wikipedia
Dann findest du auch noch was im Downloadbereich, weitere Lektüre findest du natürlich auch noch in diversen Foren.
 

TomGX

Noch nicht viel geschrieben

AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Als Buch kann ich Dir das hier empfehlen: Der große humboldt Fotolehrgang (Tom! Striewisch) für etwa 20?. Das Buch erklärt Fotografie von den Grundlagen her und deckt alle Bereiche der Technik gut ab. Es ist aber keine Anleitung für DSLRs, sondern erklärt Fotografie! Das sollte man nicht verwechseln.

Gruß, Tom
 

mat76

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AW: Abhängigkeit von Blendenwert und Brennweite

Klasse geschrieben Thom! Mir waren die Zusammenhänge klar, aber das ganze mal vernünftig niedergeschrieben hilft mir beim Verständnis. Danke!
 
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