Moinsen!
Die Frage ist für Außenstehende schwierig zu beantworten, da du nicht schreibst, was du von einem Bildbearbeitungsprogramm erwartest... So ins Blaue hinein kann ich dir nur meine ganz persönlichen Gedanken aus Sicht eines Hobbyisten mit Schwerpunkt Compositing schildern.
Meine Äußerungen hier beziehen sich nur auf Affinity Photo und PS.
Affinity gibt es für Windows derzeit als kostenlose Beta... Wann das Stable Release kommen wird, weiß ich nicht... tippe mal auf Anfang 2017 - Das wird dich dann einmalig 50 Euro kosten (kann sein, dass man es, wenn man unter den ersten Kunden ist, die es kaufen, nur 40 Euro zahlt - bin mir da aber nicht sicher).
Hast du einen Mac kannst du dir eine stabile Version von Affinity Photo für 50 Euro zulegen.
Einen direkten Vergleich mit Photoshop CC 2017 finde ich schwierig - zu unterschiedlich sind Bekanntheitsgrad, Entwicklungszeit und daraus resultierende Erfahrungen, finanzielle Ressourcen der Entwickler (Adobe ist ein Großkonzern mit entsprechendem Renommee, Serif ist dagegen sehr klein und nicht wirklich bekannt) und vermutlich auch die Zielgruppen, die mit den Programmen angesprochen werden sollen...
Photoshop gibt es seit 1990, Affinity kam für den Mac im Oktober 2015... alleine das sind schon himmelweite Unterschiede...
Affinity Photo ist Photoshop in Teilen sehr ähnlich, teilweise weicht das Bedienkonzept auch gravierend von dem, was man von PS her kennt, ab. Schick ist, dass man damit seine PSDs öffnen kann und die auch korrekt angezeigt bekommt... hier mal ein Screenshot von einem meiner Tests:
Vorläufiger Testbericht von mir:
Start-/Ladezeiten & Performance
Sehr langsamer Start
, schätze so knapp 25 Sekunden, werde das aber noch versuchen zu stoppen.
Wechsel zwischen den einzelnen Modulen teilweise etwas laggy. Programm nimmt PSDs ohne Probleme an, Ebenen, Einstellungsebenen und Smartfilter werden übertragen. Bei meiner 80 MB – Testdatei hat das Programm ein wenig gelaggt und ist beim Versuch, einen Smartfilter anzuwenden, abgeschmiert. Bei einem zweiten Testlauf funktionierte dies. Ebenenmodi werden in Echzeitvorschau am Bild gezeigt, es reicht ein Mouseover.
Erster Eindruck
Schönes dunkles Design, dies ist über die Einstellungen anpassbar. Interface nicht komplett übersetzt – anteilig sind da noch die englischen Bezeichnungen drin, allerdings nicht bei den Standardfunktionen, die man sehr häufig nutzt.
Werkzeugicons wirken etwas wie Spielzeug (zu bunt!) – das ist auch per Einstellungen änderbar, ebenso den Arbeitsbereich. Mir sind in der Standardeinstellung rechts zu viele Paletten.
Die Bedienung ist teilweise ähnlich geil wie in Photoshop - in anderen Bereichen aber mega - umständlich oder zumindest gewöhnungsbedürftig...
Funktionsumfang
- Viele Werkzeuge
- 22 Einstellungsebenen
- 30 Ebenenmodi
- 5 Module u.a. klassische Bildbearbeitung, Raw-Entwicklung, Verflüssigen
- CMYK und Lab-Unterstützung vorhanden
- Großes Pinselset, weitreichende Optionen inkl. Jitter aller Art
- Sämtliche Transformationen (außer Puppet Warp)
- Großer Funktionskomplex rund um Text und Typografie
- Shortcuts für gängige Funktionen
- und weitere...
Denke mal, es kann, wenn es fertig ist (beziehe mich auf die Windowsversion), durchaus professionelle Ansprüche erfüllen, aber im Vergleich mit den hohen PS Versionen (CS5 und höhere) kann es (noch) nicht bestehen, gerade im Bereich Performance. Von dem was ich an Alternativen zu PS kenne/ gesehen habe, ist Affinity aber das beste, was der Markt derzeit hergibt...
Wer PS nicht hat/ kennt und eine (semi-)professionelle Bildbearbeitungssoftware sucht, wird mit Affinity bestens bedient sein. Ich habe beide Programme und würde PS immer den Vorzug geben. Sollte ich aber irgednwann mal in die Situation kommen, dass ich PS nicht mehr nutzen kann, wäre Affinity die erste Wahl...
So, das war jetzt ein Roman, hoffe es hilft...
L.