Die genannten Objektive sind meiner Einschätzung nach keine Wunderteile. Soweit ich das sehe sind z.B. diese 70-300 mm-Tröten (oder was so in der Klasse ist) auch heute teilweise für einen Appel und ein Ei erhältlich. Auch die 50mm-Klasse mit so ca. F1,8 ist z.B. bei Canon und Nikon so um die 100 Euro (neu!) erhältlich (dabei aber immer ganz in Ordnung - hier läßt sich wiederum kaum ein Hersteller lumpen).
Darum sehe ich jetzt die Antwort eher zweiteilig.
Allgemein: klar kann man die Dinger weiter nehmen. In der Vergangenheit wurden ein paar der berühmtesten Fotos überhaupt mit diesen manuellen Optiken gemacht. Warum sollte das schlagartig vorbei sein? Richtig ist natürlich, dass es hier und da ein paar Einschränkungen gibt - etwa das manuelle Fokussieren. Das war früher eben normal, wird heute aber schon gerne mal als unkomfortabel empfungen. Rein digital-geborene werden das vielleicht als "funktioniert ja nicht" empfinden. Nebenbei nutze ich auch so ein altes Canon-Teil, dass noch aus der Analog-Zeit kommt. Soweit das aber immerhin schon EOS ist, kann es an heutigen Bodies sogar schon Autofokus (allerdings nur so gut, wie die Canon-Bodies es können, was ich - im Vergleich zu Sonys Niveau heute - als extrem miserabel empfinde). Die Einschränkungen wurden oben ansonsten ja ganz umfangreich erläutert. Da Du die Dinger ja aus der Analogzeit hast, weißt Du ja noch wie das war. Verkauft Leica übrigens heute sehr teuer mit dem Feature-not-Bug-Motto "entschleunigtes Fotografieren" bei einigen neuen Geräten.
Speziell Deine Objektive:
Wie erwähnt ist das nach meiner oberflächlichen Einschätzung eher Consumer- als Profi-Ware. Damit kann man schon Bilder machen. An manchen Stellen wirst Du aber eben Schwächen erkennen, die es allerdings damals - mit Film - auch schon zu erkennen gab. Wenn Du gegen Licht fotografierst, wirst Du z.B. die ein oder andere chromatische Aberation (lila Ränder um Konturen) haben. Das ist - heute, im Digitalen - aber durchaus korrigierbar, ganz anders als damals. Profis mit großen Bildserien können oder wollen sich eine solche tagelange Korrekturarbeit aber nicht leisten und investieren lieber in teuere Gläser, die dann eben diese Arbeiten verringern (ganz unterbinden können auch High-End-Gläser nicht alle Fehler - die Physik bleibt gültig).
Auch ich habe ein paar Pentax-Teile in Betrieb, sogar an kompletten Fremdbodies (Canon, Panasonic) und habe da wirklich Spaß daran. Ein paar dieser Analogteile habe ich mir insbesondere wegen der Bildqualität geholt bzw. bei mir waren Adapter nötig, die es in der Bucht allerdings für knapp 11 Euro gibt. Das dürfte bei Pentax zu Pentax sogar entfallen - die haben am Anschluß der Kleinbildgeräte nichts geändert (da gab's kein FD zu EOS, A- und E-Format oder so). Die haben allerdings noch eine Mittelformat-Linie, die ein anderes Bajonett hat. Ich habe jetzt bei Deinen Objektiven nicht nachgeschlagen, ob das Kleinbild- oder Mittelformatteile sind (letztes wüßtest Du, nehme ich an - dann wären die wohl ohnehin aus einer anderen Preiswelt). In dem Fall köntest Du allerdings sogar einen Tilt-Shift-Adapter an einem Kleinbild/APS-C-Bajonett besorgen und hättest ein Universum cooler Effekte offen.