AW: Altdeutsche Schrift und das "s"
Die Trennung zwischen langem und rundem s wird vorgenommen, um semantisch (Bedeutung, Sinn) unterschiedliche Wörter auch graphisch (d.h. das geschriebene Wort) unterschiedlich darzustellen. Ein Beispiel wäre das Wort "Wachstube". Ist es nun eine "Tube für Wachs" oder eine "Stube für das Wachpersonal"?
Mit der heutigen Schrift ist der Unterschied nur im Kontext, also im Zusammenhang mit dem umgebenden Text, erkennbar. Im Gegensatz dazu erhalten in der deutschen Schrift diese Worte ein unterschiedliches Aussehen:
Wach-stube (Stube für Wachpersonal)
Wachs-tube (Tube für/mit Wachs)
Probleme treten bei der Anwendung der neuen deutschen Rechtschreibung auf. Aus ihr resultieren Wörter mit "ss", "s" und "ß" am Wortende. "s" und "ß" lassen sich problemlos mit der deutschen Schrift darstellen. Aber was ist mit "ss"? Schreibt man nun 2 lange s oder 2 runde s oder nach den obigen Regeln korrekt erst ein langes und dann ein rundes? Darauf gibt es keine eindeutige Antwort.
Vorschlag: Texte in deutscher Schrift sollten nach der alten Rechtschreibung verfasst werden. Das Problem soll durch die nachfolgenden Abbildungen am Beispiel von "das", "dass" oder nach der alten Rechtschreibung "daß" dargestellt werden.
Quelle:
Sütterlin - Sütterlinschrift - Kurrentschrift - Deutsche Schreibschrift