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analoge- vs digitale Fotografie oder Fotografie als Handwerk

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Tja, das ist sicher eine ganz andere Welt für alle diejenigen, die meinen, Selfie Knipserei mit dem Handy sei "echte" Fotografie. :D ;)

Ein sehr schöner Beitrag, der eine fast schon in Vergessenheit geratene Kunst eindrucksvoll präsentiert. :daumenhoch

Ich werde diesen Film von nun an jedem User zeigen, der meint, ich wäre ein Nerd, nur weil ich viele meiner Bilder akribisch genau plane und vor Ort auch nicht mehr wirklich ansprechbar bin und mich auch nicht davor scheue, mich mit mehreren Kilogramm an Equipment durchs Gelände zu arbeiten. :frech:

LG
Frank
 

DeBr

Aktives Mitglied

Sehr cooler Beitrag, bin zu Glück auch schon damit in Berührung gekommen und durfte das spannende Gefühl erleben, wenn man dann nach stundenlangem Setaufbau das erste Mal ein Polaroid macht .... hach :)
 
V

vecchio

Guest

@ DeBr,
aber, ist das nicht ein geiles Gefühl zu sehen ob sich die Mühe eines Setaufbaus gelohnt hat ohne sinnfreies digitales geknipse nach dem Motto ein Foto von vielen trifft bestimmt .
LG
vecchio
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

aber, ist das nicht ein geiles Gefühl zu sehen ob sich die Mühe eines Setaufbaus gelohnt hat ...

Ja, das ist es, sogar dann, wenn digital aufgezeichnet wird. :)

Was ganz deutlich wird, ist, daß es sich um eine "Arbeitskette" handelt. Der Aufwand für das gesamte Projekt kann durch jede Schlamperei in jedem Einzelschritt zunichte gemacht werden. Und so lernt man nicht nur, sich zu konzentrieren, sondern auch jedem Teil vom Herstellungsprozeß die nötige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Mit "Respekt" fotografieren sozusagen ... :)


LG
Frank
 
Schon beeindruckend, erinnert mich an alte Zeiten ( möchte ich aber nicht wiederhaben :rolleyes: )
Man erkennt auch sehr gut, warum Fotograf ein Handwerksberuf ist.

Dieser Film sollte Pflicht für alle die werden, die meinen, Fotografie erschöpfe sich im wilden Drauflosknipsen und anschließendem Pixelschieben.

Ein Schwager von mir hat in 2 Wochen Urlaub 14000 Bilder geschossen und ist da auch noch stolz drauf...:oops:
 
V

vecchio

Guest

@Picturehunter ,
ich glaube mit "Mit "Respekt" zu fotografieren ist je nach Sensorgröße , einigen unseren Zeitgenossen abhanden gekommen.:D
LG
vecchio
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
A

annabellkiara

Guest

Hier wird aber mal wieder schwer vergangenheitsbezogen rum philosophiert.

Leute, schon ein wenig überzogen, eine spezielle Technik für Spezialaufträge unterschwellig als das erstrebenswerte Ziel für jeden "Knipser" hinzustellen. Und ob jeder von euch ein "kleines Progrämmchen" hat, das ihm zeigt, wann und wo die Sonne scheint? Das vorherzusagen schaffte noch nicht mal "Kachelmann".
 

studio24

Homo Nikoniensis

analoge- vs digitale Fotografie
Wieso vs? Die Fotografie hat sich doch im Grunde nicht verändert. Auch analog wurde von wenigen fotografiert und von den meisten geknipst. Nur, dass es teurer war. Analoge Fotografie ist nicht automatisch bessere Fotografie.

Auch bei digitaler Fotografie macht es Sinn, vorher zu überlegen. Das spart Zeit, Akkus, Speicherplatz und Nachbearbeitung. Dass man für eine bestimmte Lichtsituation Tageszeit und Wetter berücksichtigen muß ist auch nicht spezifisch analog.

Ich denke nicht, dass man die analoge Fotografie religiös überhöhen sollte. Wenn ich einen Tee möchte, bereite ich mir einen zu, und zwar so, wie er mir schmeckt. Dazu brauche ich keine Zenzeremonie.
Fotografie als Handwerk
Wir sollten froh sein, dass die Zeiten der umweltschädigenden chemischen Fotografie vorbei sind. Aber das Handwerk hat natürlich noch ganz andere Aspekte als den Umgang mit Entwickler und Fixierbädern. Die theoretischen Grundlagen sind der wirkliche Wert der handwerklichen Ausbildung. Leute mit tieferem Grundlagenwissen werden sich sowohl im Umgang mit Kameras und Licht wie auch mit EBV wesentlich leichter tun. Man muss nicht wissen, wie "Unscharf Maskieren" analog realisiert wurde, man muß auch nicht unbedingt das Zonensystem kennen. Aber wenn man es analog gelernt hat hat man auch das "digitale" Verständnis dafür. Von daher: Daumen hoch für das Handwerk.

Es ist nun mal so, dass sich Berufsbilder verändern, wie alles auf dieser Welt. Nichts ist ewig. Keine Frage, dass eine Reise nach Finnland zu Fuß mehr Erlebnisse und Erkenntnisse bringt, als sich in den Flieger zu setzen. Wenn allerdings die Stadtbesichtigung von Helsinki das Ziel war, bevorzuge ich die moderne Art.

Dass Schriftsetzer heute nicht mehr an Bleivergiftung sterben oder Fotografen sich die Lunge oder Haut mit Chemie versauen ist doch auch was. Das überlassen wir jetzt den Textil- und Lederarbeitern in Bangladesh und Indien. Ob die wohl auch irgendwann mal so nostalgisch zurück blicken auf ihren Umgang mit Chemikalien?
 

Bertram_Heinrichs

Aktives Mitglied

Ich bin mit Analogtechnik aufgewachsen. So richtig kann ich es mir nicht vorstellen, wie man mit der digitalen Technik das Fotografieren lernen kann. Aber es geht. Leider gibt es viel die meinen, fette Ausrüstung kaufen und dann bin ich der Profi. Hab das bei einem Konzertevent gesehen. Da hatte ein Veranstalter einen Fotografen mit Team mitgehabt. Die Technik soll zusammen 26k gekostet haben. Das war vor zwei Monaten. Bisher haben wir (die Künstlerin und ich) noch nicht ein einziges Foto zu sehen bekommen. Ich kann mich nur an seine Aussage erinnern, "das Licht war furchtbar - die Haare sehen aus, als ob sie brennen". ... was soll man dazu noch sagen?
 

berniecook

Photo-Fan

Hallo,
schon der Titel ist falsch. Ebenso die Aussage, das man froh sein sollte dass die analogen Zeiten vorbei seien.
@studio24: Hast Du irgendwelche Todesstatistiken dass Du zu der Annahme kommst, dass Fotografen in der Dunkelkammer gestorben sind, weil diese mit Chemikalien hantiert haben? :ironie:
Fotografie als Handwerk bleibt auch im digitalen Zeitalter. Ob ich schlußendlich ein Foto analog oder digital aufzeichne, dass bleibt dem Fotograf selbst überlassen. Die Botschaft des geposteten Films ist doch eine andere: Plane Deine Shootings (je besser geplant, desto besser das Bild) dann wird es auch was mit der Bildqualität! Viele leben in der Hoffnung, eines Tages, jawohl, der werde ich den Schnappschuss meines Lebens machen und dieser Tag kommt aber nie....

Grüße
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Hier wird aber mal wieder schwer vergangenheitsbezogen rum philosophier.

Das liegt an der Sache selbst, Analogfotografie ist nunmal eine Sache der Vergangenheit, aber nicht nur ... ;)

Leute, schon ein wenig überzogen, eine spezielle Technik für Spezialaufträge unterschwellig als das erstrebenswerte Ziel für jeden "Knipser" hinzustellen.

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber wenn Du das aus dem Geschriebenen ableitest, dann liegst Du da falsch. Es geht mir nicht darum, die Smartphone Kipser zu belehren. Soll jeder machen was er will. Aber man kann sehr viel lernen aus dem, was im Film gezeigt wird. Und dabei meine ich weniger den Aufwand im Fotolabor, der ist nunmal unvermeidlich bei solchen Projekten und man könnte genauso gut sagen, daß der Elektrosmog, dem sich viele User vor ihren Bildschirmen tagtäglich aussetzen, auch nicht ganz frei von schädlichen Einflüssen ist. Es geht vielmehr darum, daß Fotografieren mehr sein kann als nur den Auslöser zu drücken. Klar, auch analog kann man wild und ohne Sinn und Verstand drauflos knipsen und ein aufwendiger Workflow alleine garantiert noch lange nicht ein "gutes" Bild. Es geht deshalb eher darum, sich die notwendige Zeit zu nehmen, sich bereits vor und während der Aufnahme Gedanken zu machen und dem Weg etwas mehr Bedeutung zukommen zu lassen, als denn dem Ziel. Oft wird hier gefragt, "welcher Filter" oder "welcher Effekt", und dann muß man auch wieder anfangen zu erklären, daß viele der Bilder, die man so bewundert, nicht unbedingt das Werk eines PlugIns sondern vielmehr das Ergebnis sorgfältiger Planung, einer strukturierten Vorgehensweise, sehr viel Knowhow und Erfahrung und Zeitaufwand sind. Das will natürlich keiner hören, ist aber nunmal so. Und genau das ist es, was für mich die Kernaussage dieses Filmbeitrags ist. Die Ansprüche an einen Workflow mittels Analogfotografie helfen dabei ungemein, das zu begreifen, denn mal eben schnell schnell geht da gar nichts. Wer dafür nicht die Geduld hat, der wird sich auch in anderen Bereichen, auch in der digitalen Welt, eher schwer tun ...

Und ob jeder von euch ein "kleines Progrämmchen" hat, das ihm zeigt, wann und wo die Sonne scheint?

Ich z.B. habe kein Programm, das mir sagt, wann und wo die Sonne scheint, aber eines, mit dem man zumindest theoretisch berechnen kann, wo und wann sie scheinen sollte. ;)

Wenn man gezielt bestimmte Fotolocations ansteuert und dafür z.B. ins Flugzeug steigen muß, mit all den Kosten, die das dann mit sich bringt, dann ist es Gold wert genau zu wissen, wann man wo sein sollte/muß, denn was nützt es, am richtigen Ort zu sein, aber zur falschen Zeit? Und das ist ja auch nur ein kleiner Teil der Arbeit, aber einer, den man ebenfalls schon im Vorfeld planen kann, damit man dann vor Ort seine volle Aufmerksamkeit auf die Aufnahme richten kann. Genau so entstehen viele der Aufnahmen, die dann in Galerien bewundert werden, und nicht mal eben knipsi knipsi ... ;)

Und ja, wenn das Wetter nicht mitspielt, dann sitzt auch der bestvorbereitete Fotograf trübsalblasend mit seinem Geraffel in der Pampa und zählt die Tage, die ihm noch bleiben, das Wunschfoto vielleicht doch noch in den Kasten zu bekommen ... :D


LG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ob jeder von euch ein "kleines Progrämmchen" hat, das ihm zeigt, wann und wo die Sonne scheint? Das vorherzusagen schaffte noch nicht mal "Kachelmann".

Ne, ein Programm, wo gerade die Sonne scheint oder sich hinter den Wolken verkrochen hat, ist noch nicht erfunden worden.

Es ging aber auch um ein Programm, wo man den jeweiligen Sonnenstand ( Höhe, Winkel usw. ) ablesen kann.

Findest Du - als App oder PC-Version - z. B.

Hat mir bei einigen Planungen ganz gut geholfen.
 
L

Leila

Guest

Da ich das Schreiben für eine mühsame Angelegenheit halte, wünsche ich mir oft, man könnte ein Gespräch führen. Am liebsten würde ich den Photographen Björn Alberts über seine im Film gezeigte Arbeit befragen. Meine ersten beiden Fragen an ihn wären die folgenden.

Warum der Ausschnitt dieser Häuserzeile?
Weshalb eine solch riesige Vergrößerung von ihr?
 

SigridBW

User

Nachdem ich mir die HP dieses Photographen angeschaut habe, denke ich, daß hier nur jemand im Namen der hochheiligen Kunst seine Werke bestmöglich verscherbeln will.
Alleine seine HP ist selten häßlich und weit weg von jeglicher Kundenbezogenheit:
Mögen solche Denker meinetwegen ihre elitären Kreise ziehen, mich beeindruckt so jemand weit weniger wie jemand der 19 Bilder digital verschiesst und dann mit dem 20. ein gutes Bild hinbekommt.

Diesen "Fachknipsern" von der speziellen Spezies dieses Fotografen gelingen unter anderen Umständen, nämlich ohne detaillierte Choreographie mit planerischem Megaaufwand ganz selten was wesentlich Besseres wie dem gemeinen Knipser.
Die Bilder solcher Fotografen findet man im Überdruß in Galerien aus denen 99 von 100 Besuchern herzlich wenig inhaltlich mitnehmen und der 100., der ein Werk abkauft, hat nur etwas was durch Größe in der Fläche oder Winzigkeit des Bildes innerhalb vom Passepartout herausragt, natürlich immer zum entsprechenden "Kunstpreis".

Den Fotos eine Besonderheit anzuetikettieren ist doch verlogen bis zum Gehtnichtmehr.Das hohe Lied auf die bewußte analoge Fotografie vs der hirnlosen digitaler Knipserei stimme ich bei diesem Künstler nicht an.

Tut mir leid, @veechio, aber wenn es nur bis ins Detail geplante Fotos gäbe wäre die Welt arm dran.
Wie eindrucksvoll das 2.000.000 Abbiegezeichen auf der Straße markiert aus Froschperspektive 100 % akkurat aufgenommen wäre überlasse ich der Fantasie eines jeden.

Wer digital telefoniert und trotz 1000 km und mehr Entfernung eine astreine Verbindung erwartet und zwar sofort und zu jeder Zeit, sollte die Kirche im Dorf lassen und nicht die Technik von früher zur Kunst machen. Gute Fotografen gibt es nämlich auch heute noch, im Gegenteil die fotografischen Ergebnisse der Knipser sind in den letzten 10 - 15 Jahren besser geworden.

(nehmt doch bitte nicht die Altersklasse bis 25, max. 30 Jahre als Standard für alles).
 
V

vecchio

Guest

Hallo,
nun, nachdem das Thema nach etwa 3 Wochen wieder ausgegraben wurde hier noch ein kurzes Statement:

1. Der Titel ergibt sich aus den ersten 74sec. Film der Autorin.
2. Das Thema fand ich persöhnlich äusserst interessant und wollte selbiges den
interessierten Lesern und Fotografen vorstellen.
3. Mich interessiert weder das Motiv des vorgestellten Fotografen, noch die Größe des ausgestellten (erstellten ) Bildes, geschweige seine Homepage aber die Herangehungsweise um so ein Foto unter Beachtung sämtlicher möglichen Licht- und Lokationsverhältnisse auf einen Schuß zu reduzieren (zumindest kommt es in diesem Beitrag so rüber) ist absolut beachtlich .
Sollte man(Frau) seinen Lebensunterhalt mit diesem Medium verdienen , kann ich es mir nur schwerlich vorstellen, dass wenn der Kunde in der Lounge sitzt und relativ zügig
Ergebnisse erwartet, man (frau ) ohne Konzept mal so eben 20-50 Shots macht um vielleicht ein brauchbares Foto präsentieren zu können.

Tut mir leid, @veechio, aber wenn es nur bis ins Detail geplante Fotos gäbe wäre die Welt arm dran.
siehe 3.

Da ich das Schreiben für eine mühsame Angelegenheit halte, wünsche ich mir oft, man könnte ein Gespräch führen. Am liebsten würde ich den Photographen Björn Alberts über seine im Film gezeigte Arbeit befragen. Meine ersten beiden Fragen an ihn wären die folgenden.
Warum der Ausschnitt dieser Häuserzeile?
Weshalb eine solch riesige Vergrößerung von ihr?

Dann schick ihm doch ne Mail

Danke und Grüße
vecchio

.
 
L

Leila

Guest

An Veccio:

Deinen Ratschlag, der lautete: „Dann schick ihm doch ne Mail“, befolge ich nicht, da ich, wie bereits erwähnt, die Schreiberei für eine mühsame Angelegenheit halte.

Gruß von Leila
 

SigridBW

User

3. Mich interessiert weder das Motiv des vorgestellten Fotografen, noch die Größe des ausgestellten (erstellten ) Bildes, geschweige seine Homepage aber die Herangehungsweise um so ein Foto unter Beachtung sämtlicher möglichen Licht- und Lokationsverhältnisse auf einen Schuß zu reduzieren (zumindest kommt es in diesem Beitrag so rüber) ist absolut beachtlich .
Sollte man(Frau) seinen Lebensunterhalt mit diesem Medium verdienen , kann ich es mir nur schwerlich vorstellen, dass wenn der Kunde in der Lounge sitzt und relativ zügig
Ergebnisse erwartet, man (frau ) ohne Konzept mal so eben 20-50 Shots macht um vielleicht ein brauchbares Foto präsentieren zu können.
.
Nun ja, als typische Vertreterin der nichtkommerziellen Knipsergarde interessiert mich das Gesamtbild und eventuell meinem Alter entsprechend die Wahrheit wie die "Götter" der Fotografiie tatsächlich ihre Kunstwerke zustandebringen /brachten.
Insofern zählt für mich die Werbung/Präsentation in Form eines YouTube Videos (mit wieviel Takes/Schnitt wollen wir gar nicht wissen, ist auch unerheblich, weil ohnehin Realität) nur zum geringsten Teil.
In Bezug auf den Fotografen aus dem YT Video würde ich sagen, daß seine Auftraggeber nicht in einer Lounge sitzen um auf einen Print zu warten, sondern bestenfalls mit Vorgaben so und so in dem Stil, mit diesen Farbtönen dieses oder jenes Motiv, spätestens zum ... fertig zur Abholung. Nicht mal die Hollywood Granden haben es geschafft Wetter und Lichtverhältnisse auf die Minute/Stunde/Tag zu terminieren. Wenn man bei sich um die Ecke oder meinetwegen 5 km weiter irgendein Motiv mit den Wahnsinnslichtverhältnissen shooten möchte, kann man das 5 - 10 durchexerzieren, vorausgesetzt man braucht keine Helfer bzw. willige Komparsen fürs Arrangement. 500 km von der Home-Basis entfernt braucht man entweder einen selten dummen Auftraggeber der alles bezahlt oder hat in der Realität einen Auftraggeber dem es egal ist ob analog entstanden oder digital, wobei der Fotograf als solcher weniger Stellenwert hat wie der digitale Bildbearbeiter bzw die Crew für Beleuchtungstechnik etc.
Für mich hat die Person in dem vorgestellten Fall nichts anzubieten was ich mit einem sehenswerten Bild in Verbindung bringe. Vom Berufsbild des ehrlich arbeitenden Handwerkers ist er weit entfernt und was Kunst betrifft wäre er mir nicht mal die Zeit für einen kostenlosen Rundgang in seiner Werkstatt/Galerie wert.

Selbst bin ich regelrecht fasziniert von Bildern aus frühen Fotografiezeiten in denen nur wenige Normalbürger einen Fotoapparat besaßen. In der Familie hatten wir einige Bilder eines Onkels meiner Großmutter, der es sich als Fabrikant leisten konnte schon ab ca.1880 zu fotografieren.
In meiner Erinnerung dieser Bilder sahen sie alle sorgfältig geplant aus, obwohl im bäuerlichen, teils ärmlichen Milieu aufgenommen. Bilder der Familie, des Umfelds, von Kirchen, Gebäuden, Straßen, 50 Jahre später gemacht, also ca. 1930/1935, als Normalbürger auch noch keine Kamera besaß, sahen schon ganz anders aus, obwohl sicherlich auch noch sehr bewußt mit dem Material umgegangen wurde.

Damit das nicht falsch verstanden wird, mit keinem Wort will ich ausgebildete und/oder bewußt arbeitende Fotografen herabwürdigen, im Gegenteil !
Wer Fotografie als Handwerk/Studium erlernt hat, ist im Normalfall jedem Knipser mit Handbuch-und etwas Versuch macht klug-Wissen überlegen.

Aber: Sportfotografie, bewegtes Leben-Fotografie in jeder Form ist ohne Ausschuß undenkbar. Früher hatte der Profi dafür sogar eine schußbereite Zweitkamera weil Filmwechsel zum falschen Zeitpunkt ein Unding war.

Was ich meine: als Aufruf für bewußtes, engagiertes Fotografieren ist der Thread mit dem Typ denkbar ungeeignet.
Von Henri Cartier-Bresson werde ich bestimmt noch lange beeindruckt sein.
 
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