AW: Arbeiten mit Graufilter - Wasser(fall)
@to: Graufilter nimmt man, wenn man wegen des gewünschten Effektes (hier das fließende Wasser) die Verschlußzeit verlängern möchte, aber die daraus resultierende erhöhte Lichtmenge auf dem Sensor die Blende nicht weiter schließen kann oder möchte.
Anders als ein Effekt- Filter kann man dann aber nicht beliebig die Belichtungszeit verändern, sondern muß sich an dem Gesetzt der Proportionalität eisern festbeißen, damit die auf dem Sensor ankommende Lichtmenge die selbe bleibt: verdoppelst du die Belichtungsdauer, mußt du die Blendenöffnung halbieren. Aus anderen Regeln der Mathematik ergibt es sich aber, daß größere Blendenzahlen kleine Blendenöffnungen ergeben.
Die Graufilter ND2, ND4, ND8 heißen, daß man die Belichtungsdauer verdoppeln, vervierfachen bzw verachtfachen kann, ohne daß die Blendenöffnung geändert wird.
Heißt aber nicht 8 Stops am Rädchen, aus 1/1000 wird 1/500, 1/250 oder 1/125 respektive (Kontrolle: 1/125 *8 = 0,001 = 1/1000).
Warum du aber den fließenden Bach mit Blende 5,6 machen wolltest, erschließt sich mir nicht; je geschlossener die Blende (also große Zahl), desto mehr Schärfentiefe hast du; Landschaftsaufnahmen werden generell so durchgehend scharf wie's geht geschossen.
Nur so nebenbei: Ich gehe einfach mal davon aus, daß du ein Stativ verwendet hast, denn ohne ist sowas nicht einmal ansatzweise denkbar. Überhaupt nicht. Und dazu noch ein besseres, und Spiegelvorauslösung wirkt bei sowas auch noch Wunder.
Mein Tip: Mach ein Bild mit der Automatik- Funktion, dann rechne Blende und Belichtungszeit hoch bzw runter.
Ich selbst bin zu faul zum rechnen, wenn mir die Automatik z. B. 1/60 vorschlägt, ich aber mit 1/1 belichten möchte, muß ich bei mir 6x am Rädchen drehen, also ergibt sich für die Blende 6x "entgegengesetzt" am Rädchen zu drehen. . Habe ich keine 6 Rasterungen mehr übrig, weil ich schon nach 4x bei Blende 22 bin, muß ich die fehlenden 2x mit Graufilter überbrücken.
Wir erinnern uns: für doppelte zeit = ND2, für vierfache ND4. ich hab für 2 mal verdoppeln keine Blendenraster mehr, also ND4. Dieser und kein anderer passt für das angeführte Beispiel für eine korrekte Belichtung.
Für die Sparfüchse: man kann die Filter auch hintereinander schrauben, die Verlängerungswerte addieren sich dann.
Fallbeispiel von mir:
, Bild 4 wurde mit 2 Grauverlaufsfiltern (ND4 von oben, ND8 von unten) und einem Polfilter gemacht. Die Belichtungszeit betrug 20 Sekunden bei Blende 13, ISO100. Ich hatte auf die Steine scharf gezogen, und bei Blende 13 hatte ich genug Schärfentiefe.
Durch den Polfilter hatte ich zwar noch einen Lichtschlucker, aber ich wollte die Reflektionen auf den Steinen unbedingt hervorheben.
So, genug getextet, für weitergehende Grundlagenliteratur verweise ich auf die SuFu, Tante Google und Youtube. Die örtlichen Büchereien haben sehr häufig auch ausgezeichnetes Buchmaterial zum sich einlesen.
Ansonsten: Übenübenüben...
Henri Cartier- Bresson sagte einmal: "die ersten zehntausend Bilder sind die schlimmsten".