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Bewerbungsanschreiben feedback

Percie

Vektorkrüppel

Hallöchen liebes PSD Forum,

in mein Anschreiben lass ich noch einige Erfahrungen einfließen und würde euch mal bitte um etwas Kritik bitten.
Einleitung, Anschrift, usw. fällt jetzt weg.


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In Folge meiner bereits abgeschlossenen schulischen Ausbildung zum
Gestaltungstechnischen Assistenten im Bereich Medien und Kommunikation besitze ich sehr gute Grundkenntnisse in den Anwendungen InDesign, Premiere, Corel Draw,
MSOffice, Dreamweaver, Acrobat, Flash, speziell in Photoshop.
Seit meiner ersten Kleinformatkamera gehört das fotografieren zu meinem Hobby und hat sich dank meiner Ausbildung sowie meiner eigenen Spiegelreflexkamera (Canon 450d) pausenlos verbessert.
Zu meinen praktischen Erfahrungen gehört ein sechs Monatiges Praktikum in der Werbeagentur Kapinos
in Magdeburg. Dort gehörten zu meinen Aufgaben:
Entwurf und Herstellung von Werbeflächen, Banner und Fahrzeugbeschriftungen,
Entwurf von Visitenkarten, Kopfbögen, Flyer und Plakaten,
Herstellung von Webseiten und Kundenbetreuung.
Seit mehreren Jahren erledige ich kleinere Grafik- und Bildaufträge für Freunde und Sportvereine um meine Fähigkeiten stets zu verbessern.
Durch meine Erfahrung bei der Bundeswehr im Bereich Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit kann ich zudem Eigenschaften wie Teamfähigkeit,
Kontaktfreudigkeit, Eloquenz und Kommunikationsfähigkeit mein Eigen nennen.
---------------------


Vielen Dank schonmal und dann natürlich noch ein frohes Fest und einen guten rutsch ins neue Jahr. Grüße.
 

Trapila

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Bewerbungsanschreiben feedback

Klingt sehr altbacken und nach Bürokraten-Deutsch. Mehr direkte Formulierungen wie: ich besitze sehr gute Kenntnisse in... Durch ein sechsmonatiges Praktikum bei... konnte ich...entwerfen bzw. erstellen
Ist zwar dann immer noch kein kreativer Text, aber nicht mehr ganz so steif.
 

DoctorG

Aktives Mitglied

AW: Bewerbungsanschreiben feedback

Hallo Percie,

da gibt's noch einige Verbesserungspotentiale. Das Wichtigste: Ich kann aus dem Schreiben gar nicht herauslesen, was Du eigentlich willst. Du beschreibst zwar zahlreiche Features von Dir (ich kann dies, ich kann jenes etc.), aber da fehlt dem Personaler ganz sicher etwas "weil ich xy als mein Lebensziel erachte, würde in ihrer XY-AG solche Projekte sehr gerne realisieren".

Du berichtest viel von Dir und scheinbar nichts davon, wie Du in die neue Umgebung passt. Jetzt kenn ich allerdings das Inserat nicht (vielleicht ist Dein Text wie Faust auf Auge - ich weiß es nicht) und weiß auch nicht, ob es überhaupt eines gibt. Es gibt ja auch sog. Initiativbewerbungen (sich ungefragt einfach einer Firma präsentieren).
So ohne Kontext wäre mein Eindruck: weil Du so viel von Dir und nichts von dem Empfänger schreibst "sehr auf sich fixiert", "kann vielleicht nicht zuhören", "will sein Ding machen, ist aber schwer zu integrieren". Ob das so ist, weiß ich nicht. Aber das könnte ein Personaler da heraus- oder auch hineinlesen.

Eine ganz andere Frage ist die, ob ich die vielen Informationen überhaupt in so einen Brief schreiben würde. Bei dem folgenden bin ich sehr (Groß-)Konzern-geprägt - das mag in kleineren Agenturen weniger formal und vielleicht weniger professionell ausgelegt werden:
Eine Bewerbungsmappe besteht aus verschiedenen Teilen. Ein separater Teil einer Bewerbung ist das Anschreiben. Also: Bewerbung = Anschreiben + Mappe. Klassisch liegt der Brief oben drauf im Couvert. Im Digitalzeitalter empfielt sich der Anschreiben-Text z.B. in der E-Mail und die Mappe als PDF oder sogar mehrere PDFs (Lebenslauf, Publikationsliste, Projektbeschreibungen, Zeugnisse, Zertifkate etc. was auch immer man davon hat).
Warum ich das schreibe: der Brief verbleibt in der Firma. Er "gehört" der Firma. Die Mappe samt Daten gehört Dir, in Papierform bekommt man sie darum im Falle einer Absage auch zurückgeschickt. Firmen dürfen diese Mappen auch nicht kopieren. Im Digitalzeitalter müssen Firmen diese Daten nach bestimmten Intervallen vernichten. Das müssen die Datenschutzbeauftragen der Firmen auch sicherstellen.

Darum: alle veränderlichen Daten - eigentlich alles was Du dort oben schreibst - gehört gar nicht in das Anschreiben. Wenn Du Dich in fünf Jahren beim gleichen Konzern als etwas ganz Anderes bewirbst - weil Dein Lebensweg nun ganz anders verlaufen ist - solltest Du möglichst wieder als unbeschriebenes Blatt wirken können.
Professionelle Personaler wissen um diese strategische Komponente und erwarten einem Anschreiben meist nichts als die sogenannten Essentials:
- welche Quelle/woher hattest Du das Inserat?
- worauf bewirbst Du Dich?
- was hast Du zuletzt gemacht?
- warum sollen wir Dich nehmen?
- Floskel: "würde mich sehr auch eine Einladung freuen"
Je ein Satz, kurz, möglich nicht in Bürokratendeutsch. Das ist in großen Umgebungen am besten ein langweiliger formaler Akt - Kreativät im Anschreiben macht hier Sorgen. Schon dass ein Personaler nicht schnell diese Essentials sieht sondern erst lesen muss, ist in der Praxis meist ein Problem.

Ganz anders die Bewerbungsmappe: Hier kannst Du Deine Fähigkeiten, Tools, Ausbildungen, Werdegang etc. aufführen, am Rahmen gestalten und etwas kreativer sein. Allerdings empfehle ich auch sehr darauf zu achten, dass Dein Angebot stark zu dem passt, was eine Firma auch sucht.

Wie gesagt: in kleinen Umgebungen bzw. mit guten Empfehlungen von Freunden geht mehr Freestyle. In größeren Firmen ist eine Bewerbung formal wie eine Kontogründung bei einer Bank. Gute Vorlagen gibt es dazu in den Büchern von Hesse und Schrader.

Vorsichtig wäre ich auch mit Selbstbeschreibungen in Form von Fakten. Aus meiner Sicht nie "ich kann eloquent kommunizieren" sondern "ich kommuniziere gerne". Ob das eloquent wirkt, entscheidet der Personaler bei einem Bewerber. Die erste Variante wirkt wie eine Verkäuferbehauptung "Mein Schuh ist gut für Sie" - und löst bei uns genau den Reflex aus "das entscheide ich doch als Kunde und nicht Sie!" Du kannst immer schreiben, was Du gerne machst, woran Du viel Freude hast etc. Wenn Du allerdings schreibst, dass Du toll komunizierst, musst Du auch 10 Jahre als Kommunikationstrainer große Hallen gefüllt haben oder Ähnliches. In Deutschland sind für solche Aussagen dann Belege nötig, die man als normaler Mensch nicht erbringen kann, wenn nicht wirklich ein bekannter Guru in dem Bereich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

patrick_l

Hat es drauf

AW: Bewerbungsanschreiben feedback

Ich kann mich da nur DoctorG anschließen. Das Anschreiben sollten in meinen Augen eher kurz und knapp mit den wichtigsten Informationen gefüllt sein. Sprich, was kann ich und was viel wichtiger ist wie kann ich mich in dem Beitrieb einbringen. Warum bist gerade Du derjenige der eingestellt werden sollte.

Ein Personaler (nicht nur der) hat nicht wirklich Lust einen halben Roman zu lesen. Außerdem kann man ja bekanntlich alles Mögliche schreiben. Was steckt denn dahinter? Daher bzw. deshalb würde ich vor allem viel Arbeit in die eigentliche Mappe (Referenzen etc.) investieren.

PDF ist in meinen Augen in der Medienbranche ein muss und darf auf keinem Fall fehlen. Wenn du ein eigenes Portfolio hast, kannst du entweder dort das ganze zum betrachten anbieten. Um einiges besser finde ich es jedoch das ganze ordentlich verpackt auf Platte zu pressen. Hier dann noch einmal Arbeitsproben, Referenzen etc. gut einsehbar präsentieren.

In deinem Schreiben stören vor allem auch die ganzen Kommas. Mehr wie eine Aufzählung "dies und jenes habe ich / kann ich". Also wichtiger wie DoctorG sagte, sind die Dinge die du einbringst bzw. dem Betrieb nützt. Was kann durch dein mitwirken aus Firmensicht verbessert / optimiert werden. Selbständiges und Team-orientiertes Arbeiten wird eigentlich voraus gesetzt, und müsste deshalb auch nicht nochmal erwähnt werden..

Grüße Otto
 

gerika

Hat es drauf

AW: Bewerbungsanschreiben feedback

Ja, der Text ist altmodisch, schlecht strukturiert und wenn er Deine (Berufs)Erfahrungen darstellt, hast Du so gut wie keine oder keine.

Hast Du die Formulierungen aus mehreren Quellen zusammengeschustert?
"In Folge meiner bereits abgeschlossenen schulischen Ausbildung"
(hört sich wie eine Krankheit an!)

"… sehr gute GRUNDKENNTNISSE) speziell in Photoshop"…
(sehr gut nur in PS? Und auch nur Grundkenntnisse?)

"Seit meiner ersten Kleinformatkamera… pausenlos verbessert."
(???)

"Zu meinen praktischen Erfahrungen GEHÖRT…"
(was hast Du noch für praktische Erfahrungen, wenn Du das Praktikum als "höchste" Erfahrung angibst, hört es sich so an, als hättest Du noch keine weiteren Erfahrungen, was man ja auch am Lebenslauf sehen könnte. Hier solltest Du dann nur das aufführen was zur Stellenausschreibung passt.)

Du ERLEDIGST kleinere Grafik- und Bildaufträge um Deine Fähigkeiten stets zu verbessern?
(Um besser zu werden, liest Du Fachliteratur, besuchst Kurse, sprichst mit Fachkollegen usw. Sicherlich fällt Dir ein besserer Terminus für "erledigt" ein.)

Bundeswehr am Ende des Textes, passt für mich auch nicht.
Was war zuerst, Ausbildung oder Bundeswehr. Wann waren welche Erfahrungen wo nützlich. Welche Bedeutung hat das für die Stellenausschreibung.

Ist das zu hart? Wenn es hilft, hat es seinen Zweck erfüllt.
Wünsche Dir Glück und Erfolg, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
gerika
 
Zuletzt bearbeitet:

Percie

Vektorkrüppel

AW: Bewerbungsanschreiben feedback

super, besten dank für euer feedback.
hilft mir unheimlich weiter, da ich schon "betriebsblind" bin... Oo
meine komplette bewerbung besteht aber schon aus einer pdf mit bewerbung, lebenslauf, zeugnisse, portfolio, ....

nochmal danke an alle, war sehr hilfreich.
(ein besonderes danke an doctorg für "Bewerbung = Anschreiben + Mappe")

und dann wünsche ich euch allen ein besinnliches fest und einen guten rustsch ins neue jahr.

mit besten grüßen,

percie.
 

NME

Noch nicht viel geschrieben

AW: Bewerbungsanschreiben feedback

Als grundlegenden Hinweis rate ich Dir auch an: lass die Finger vom Konjunktiv - Möglichkeitsformen wirken wahrscheinlich, aber nicht greifbar. Die altbekannte Abschlussfloskel "würde ich mich über eine Einladung sehr freuen" bedanke ich in den Seminaren immer mit dem Konter "...und über einen Lottogewinn würde ich mich sehr freuen, aber meine Freude tangiert den Lotterieveranstalter nur peripher". Ein alternativer Ansatz dazu ist z. B. "Gerne stehe ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch zur Klärung Ihrer Fragen zur Verfügung und erhalte dabei sicher auch weitere Informationen über Ihr Unternehmen aus erster Hand." - nur als Beispiel verstehen.

Grüße,
NME
 
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