AW: Bienenmotiv - Eure Meinung ist mir wichtig ;-)
210mm Brennweite ist, um Makros aus der Hand zu machen, schon sehr hart an der Grenze. Brauchbare Brennweiten liegen so im Bereich 90-150, 200mm würde ich nicht überschreiten. Bei 90-150mm ist noch ausreichend Fluchtdistanz, so dass die Ufos nicht gleich abhauen. Ist die Brennweite zu kurz, unterschreitet man die Fluchtdistanz oder steht sich selbst im Licht.
Blende 5,6 ist eindeutig zu groß, und auch 7,1 wie weiter oben empfohlen bringt nichts. Die minimalste Bewegung von dir (allein schon durch Atmen oder Auslösen), und schon ist dein Motiv aus dem Schärfebereich verschwunden. Da hilft dann nur ein Stativ. Und selbst bei vermeintlicher Windstille ist fast immer ein leises Lüftchen da, so dass sich das Motiv selbst auch noch bewegt. Darum ist unter Blende 16 nur bei optimalen Bedingungen was zu machen, und auch das nur mit eingeschränkter Schärfentiefe.
Die Bearbeitung mit teilweiser Entsättigung finde ich auch nicht gut. Die Welt ist grau genug, und Naturfotos sollten auch über die Farbe die Schönheit der Natur zur Geltung bringen, da schließe ich mich VampireJB an.
Vor 2 Wochen war ein Makeover meiner Blumenkästen fällig. Und da ich eine botanische Doppelnull bin habe ich Bilder gemacht, um meine "Chefin" per Email zu fragen, was nun in die braune Tonne gehört und was in den Kästen drin bleiben soll. Die Aufnahmen habe ich mit einem 90mm Macro gemacht, aber dank des Windes und der oben beschriebenen Probleme sind mir nur wenige Aufnahmen halbwegs gelungen. Die Schärfe haben sie teilweise auch nur durch Hochpass im Nachhinein bekommen.
ISO 800, f1:16, 1/125
ISO 800, f1:16, 1/125
ISO 640, f1:27, 1/125
Trotz der kleinen Blende ist die Schärfentiefe minimal. Die Blüte ist ca. 3mm groß.
Da es mir nicht um die Bilder ging, hatte ich mir natürlich keine Gedanken um den Bildaufbau gemacht, die Bilder sollten lediglich erkennen lassen, ob es sich um Unkraut handelt oder nicht. Von daher sind sie keine "fotografischen Arbeitsproben", sondern sollen nur zeigen, mit welchen minimalen Abständen für die Schärfentiefe man es im Makrobereich zu tun hat. Ich denke, das verdeutlichen sie halbwegs.
Wer gerne Makro macht sollte sich überlegen, sich statt eines Makroobjektivs eine gute Bridge zuzulegen. Kostest auch nur so viel wie ein gutes Makroobjektiv, bietet aber durch den kleinen Sensor eine erheblich größere Schärfentiefe.