AW: "Bildbearbeitung in der Kamera ", faz-Link
Tja, eigentlich alles nichts Neues, die Kamera übernimmt immer mehr das Denken, der User drückt nur noch den Knopf und wählt den gewünschten Stil aus. GPS Unterstützung mit Motivklingel (gibt es auch schon längst) lassen bei mir eher einen faden Beigeschmack aufkommen, ob es überhaupt noch Fotografie ist, was da betrieben wird. Die Industrie will einem das ganze als Fortschritt verkaufen, schneller, einfacher, besser, bla bla bla, und am Ende hat man nur noch Leute, die gerade einmal in der Lage sind, die Kamera irgendwo einzuschalten, den Rest erledigt die Kamera dann selbst, und ja natürlich, selbstverständlich sind alle Facebook-Freundschaften jederzeit per Live WLAN Übertragung immer und überall dabei.
Das einem die Technik dabei helfen kann, schneller und einfacher zum Ziel zu gelangen, ist nur die eine Seite der Medaille. Die Nachteile sind Abhängigkeit von funktionierender Technik, eigene Fähigkeiten und Kenntnisse werden überflüssig und gehen verloren. Ich habe eine Kamera, bei der ich sowohl Automatiken als auch manuelle Modi auswählen kann und die mit Abstand beste Funktion an dem ganzen Teil ist die Möglichkeit, nahezu sämtliche Automatiken auch abschalten zu können. Ich will das nicht verteufeln, Automatiken können in der Tat sehr hilfreich sein, manchmal geht es in Zeitnot auch gar nicht mehr anders, aber immer mehr User verwenden Automatiken nicht zur Unterstützung, sondern als Ersatz für eigenes Denken, Entscheidungen treffen, Werte vorgeben usw., und davon bin ich wenig begeistert, dafür sollte fortschrittliche Technik m.M.n. nicht da sein ...
Die kamerainternen Bearbeitungsmöglichkeiten sind weitestgehend vorkonfiguriert, aber wirklich flexibel einsetzbar werden die Bearbeitungen nur doch eigenes Eingreifen am Rechner, entsprechende Kenntnisse ´vorausgesetzt. Oder soll eine moderne Kamera etwa ein Photoshop samt Brain 1.0 ernsthaft ersetzen können?
Gruß
Frank