Bilderklau - was tun?

[andrea1310]

Hallo,
ich habe einige meiner Fotos (fotografiere nur hobbymäßig) auf einer Fotosharing-Seite hochgeladen, um Kritik dazu zu erhalten.
Nun habe ich entdeckt, dass eines meiner Fotos für eine kommerzielle Website als Hintergrund genutzt wird (ohne meine Zustimmung/mein Wissen).
Meine Frage dazu: Was sollte man in diesem Fall machen? Die Betreiber der Website nur freundlich darauf hinweisen, dass das Bild unerlaubterweise benutzt wird? Habe allerdings auch leider kein Wasserzeichen oder Ähnliches auf meinen Fotos...

Danke für eure Antworten.

Liebe Grüße
Andrea

 

[msblacky]

Hallo Andrea,

einen Hinweis an den Betreiber wäre sicherlich mal ein guter Anfang evtl. reagiert er ja schon darauf und wenn das nichts nützt solltest Du zu einem Anwalt gehen weil der Dir auch Rechtsauskunft geben darf. Auf den Foto brauchst Du nicht unbedingt ein Wasserzeichen oder ähnliches, eigentlich solltest Du ja die Exifdaten von Deinen gemachten Fotos bei Dir haben und das genügt als Nachweis wie ich mal gelesen habe.

msblacky

 

[annabellkiara]

Denke auch, daß zunächst ein Gespräch mit dem Besitzer der Site sinnvoll wäre. Freundlich und bestimmt auf seinen Rechtsverstoß hinweisen! Ob ein Gang zum Anwalt lohnt? Nun, es gibt Leute die prozessieren und wundern sich, wenn nichts dabei herauskommt.

 

[roweso]

Ich würde den Betreibern der Webside ein Rechnung für die Benutzung deines Bildmaterials senden.
Setze eine guten Preis (500 - 1500 €) an und teile Ihnen mit, dass nach der Begleichung rechtliche Schritte unterbleiben
Der Preis ist geschätzt, da ich das Material nicht kenne. Bei privaten Dieben wird es schwierig.
Bei mir haben zwei "Kommerzielle" freiwillig bezahlt.grins, zwei mal Gartencenter...
Berichte mal, was daraus geworden ist.
Grüße

 

[LikeLowLight]

Würde so eine Forderung nur von einem Anwalt machen lassen. Solche Firmen haben Anwälte, die sofort erkennen, dass da ein Rechtsunkundiger schreibt. Sollte es wirklich zu einem Rechtsstreit kommen besteht die Gefahr, dass Deine Formulierung vor Gericht zerpflückt wird. In der Juristerei hat die Fachsprache und besonders deren Formulierung und das Fehlen gewisser Standardformulierungen große Bedeutung.
Wenn Du es Dir nicht gefallen lassen willst, solltest Du zumindest eine Rechtsauskunft einholen. Eventuell gibt es kostenlose Beratungen bei einer Anwaltskammer oder an einem Gerichtstag.

 

[d4y]

Du hast aber nicht zufällig durch das Hochladen auf die Fotosharing-Seite deine Bildrechte abgetreten (public domain oder CC-Lizenz)? Siehe F-book, was sagen die AGB's der Seite?

 

[dagdavincy]

Die Frage von @d4y sollte schon beantwortet sein.
Eine höfliche aber bestimmte Anfrage mit Fristsetzung zur Beantwortung halte ich hier für angemessen. Sollte das nicht fruchten um in´s Gespräch zu kommen, braucht´s einen Anwalt. Solltest Du prinzipiell mit deren Verwendung einverstanden sein würde ich denen ein Angebot machen, zu welchen Bedingungen Du einer Übereignung zustimmst.
Der Nachweis von Rechten läßt sich aus Ursprungsdatei, Uploaddaten und weiteren Parametern ableiten.

Ist das Bild nur Beiwerk oder zentraler Bestandteil des Webauftritts kann beim Preis Bedeutung haben.

 

[aaarghh]

Ergänzend sei anzumerken, dass die bisher genannten Tipps nur bei deutschen (oder evtl. auch europäischen) Tätern anwendbar sind. Wenn sich der pöse Purche im sonstigen Ausland befindet, dann kannst Du Dich an einen Anwalt für internationales Recht wenden. Oder Du nimmst die Kopiererei als Kompliment an Dein Werk und wirfst dem schlechten Geld nicht noch gutes hinterher. Denn dann dürfte die Sache recht aussichtslos sein.

 

[wuestenigel]

Hallo Andrea,

Du hast schon einige gute Antworten bekommen.

Wenn es ein deutscher, kommerzieller Anbieter ist und Du Deine Bilder nicht unter Creative-Commons eingestellt hast, würde ich dem Betreiber einfach die Möglichkeit bieten, Dein Bild "nach zu lizensieren".

Mein Vorschlag: Schreibe ihnen einfach eine Rechnung zwischen 200 und 500 Euro. Du kannst es auch "genauer" mit der sog. MFM-Tabelle ausrechnen. Die ist nicht ganz unproblematisch, aber die weiter oben genannten 1.500 Euro finde ich definitiv zu hoch. Das würde dann eher zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung führen und das willst Du ja gerade nicht.

Dass Du juristisch möglicherweise nicht so ausgebildet, halte ich für kein Problem. Achte drauf, dass Du die "Beweise" sauber sichtest und von einem Bekannten einen Screenshot der Seite anfertigen lässt, die Dein Bild verwendet. Wenn du mit der rechten Maustaste auf das Bild und dann auf Eigenschaften klickst, siehst Du sogar, seit wann das Bild verwendet wird.

Wenn Dir so etwas häufiger passiert, kann ich Dir zwei Tipps geben:

1) Sprich doch mal mit einem Anwalt und lass Dich beraten.
2) Melde Dich bei unserem Dienst xxx an, der Deine Bilder automatisch auf Bilderklau untersucht:

Viele Grüße
Marco

Kommerzielle Eigenwerbung entfernt.
Pepexx
Mod

 

[defcon-one]

Ich würde an einen Anwalt gehen.
Im Zweifel könnte es sich lohnen.
Habe dies auch schon mal mit meinem Anwalt - er ist Fachanwalt für Medienrecht durchgezogen. Kann nur sagen, dem anderen hat es weh getan - zurecht.
Denn er hat ja auch meine Bilder geklaut!
Es liegt je nach Nutzung über den €1500,-
€200-500 sind wie ich denke zu wenig, das wäre das Entgeld, wenn man dich vorher gefragt hätte.

Grundsätzlich hat er deine Rechte verletzt und sitzt somit SHER in der Tinte.

Wichitg ist: MACHE SCREENSHOTS bei denen man das Datum erkennen kann.
Daran kann man erkennen, wie lange das Bild genutzt wurde.
Ich würde erst mal nicht mit dem Betreiber direkt sprechen,
es sei denn du willst auf Nutzungsentgelte verzichten.

Wenn du keinen Anwalt hast ist es zu empfehlen in dem Fall dir einen zu suchen....

 

[liselotte]

Erst mal um Unterlassung bitten. Vllt nach lizensieren anbieten. Wenn er komisch kommt, Anwalt.
MfG

 

[Rapfa]

Das ganze hängt ja auch davon ab um was für eine Seite es sich handelt.
Du kannst uns ja den Link zeigen.

Ein klärendes Gespräch mit der Firma kann da oftmals sehr hilfreich sein.
Den Anwalt kannst Du immer noch einschalten

 

[Panta rhei]

Ich denke nicht, dass man gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen sollte.
Ein schriftlicher Hinweis auf die Urheberrechtsverletzung an den Webseiteninhaber und die Aufforderung zur Unterlassung inklusive entsprechender Fristsetzung, sollte hier angemessen sein. Immerhin handelt es sich hier um Hobbyfotografie und so ist fraglich, ob letztlich Einsatz und Gewinn eines langwierigen und u.U. teuren Rechtsstreits noch in einem akzeptablen Verhältnis stünden. Man muss sich _schon im eigenen Interesse_ ja nun nicht um Alles streiten.
Gleichzeitig kann man dem "Unhold" ja anbieten, dass er die Nutzungsrechte an dem Bild erwerben kann.

Erst wenn dann keine Einsicht in die Rechtssituation zu erkennen ist, sollte man eventuell weitergehende Schritte überdenken.

 

[aaarghh]

Immerhin handelt es sich hier um Hobbyfotografie

Das heißt nicht automatisch, dass das Ergebnis weniger wert ist. Man sollte auch nicht auf etwaige Zahlungen verzichten, "nur" weil es sich um ein Hobby handelt.
Ausschlaggebend sind Qualität und Schöpfungshöhe des Bildes sowie Risiko eines Streites im Falle einer Zahlungsverweigerung, nicht aber der berufliche Werdegang des Urhebers.

 

[TheHope]

Komischer Welt in die wir da leben. Sie macht Fotos und muss auch noch eine Anwalt ranschaffen weil eine andere Firma ihre Fotos benutzt... Die Firma muss doch wissen, dass es sich dabei um einen rechtlichen Verstoß handelt. Aber vielleicht haben die ja auch jemanden beauftragt, eine Website für die zu erstellen und diese widerrum haben die Bilder von ihr geklaut.

 

[defcon-one]

Komischer Welt in die wir da leben. Sie macht Fotos und muss auch noch eine Anwalt ranschaffen weil eine andere Firma ihre Fotos benutzt... Die Firma muss doch wissen, dass es sich dabei um einen rechtlichen Verstoß handelt. Aber vielleicht haben die ja auch jemanden beauftragt, eine Website für die zu erstellen und diese widerrum haben die Bilder von ihr geklaut.

So ist das leider und ich würde der Firma sogar unterstellen, dass sie sich denkt,
es ist eh "nur" eine Hobbyfotografin - riskiren wir es.

Wie gesagt - teuer wird es (aller Wahrscheinlichkeit nach) nur für den Rechteverletzer.
Der darf den Anwalt gleich mit bezahlen.

 

[dagdavincy]

@TheHope
"Komisch" geht glaub ich anders aber Du sprichst da was an.

............. Die Firma muss doch wissen, dass es sich dabei um einen rechtlichen Verstoß handelt. Aber vielleicht haben die ja auch jemanden beauftragt, ..................

Ein Freund von mir hatte sich eine Website von so´m Hobby-Talent machen lassen und sie mir gezeigt; was ich davon halten würde. Auf meine Frage nach den tollen Bildern die da verwendet wurden, kam heraus daß alle aus dem Web gesaugt wurden ohne auf eventuelle Rechte zu achten.
Der "Künstler" war sich der möglichen Folgen nicht mal bewusst!
Der Websitebetreiber hätte also die rechtlichen Folgen zu verantworten und im besten Falle die Kosten von dem Nachwuchs-Talent einfordern müssen.
Es muß also nicht zwangsläufig üble Absicht sein.

mit freundlichem Klick

 

[Panta rhei]

Das heißt nicht automatisch, dass das Ergebnis weniger wert ist.

Nun..., das habe ich ja auch weder behauptet, noch war das Gegenstand meiner Ausführung.
Grundsätzlich darfst du aber davon ausgehen, dass hier entsprechende Gerichte ein hobbymäßig geschossenes Bild dennoch in seiner Wertigkeit anders einstufen, als handelte es sich um das Werk eines Starfotografen.
Aber ganz unabhängig davon, galt mein Rat ja der TE, die sich Aufwand und Nutzen genau überlegen sollte.
Was ist "mir" persönlich diese Hobbyarbeit wert? Bin ich bereit, schon bei meinem ersten Anwaltstermin entsprechend des benannten Streitwertes schon mal vorab eventuell mehrere 100 Euro zu zahlen? Will ich mich mit diesem Thema wohlmöglich die nächsten Jahre herumstreiten, Gerichtskosten vorschießen, mehrere Termine wahrnehmen, Post beantworten, Aufwand betreiben müssen, um letztlich vielleicht auf Teilen oder allen meinen Kosten sogar sitzen zu bleiben, weil der entscheidende Richter das ganz anders sieht, als ich und mein Anwalt?

Man sollte auch nicht auf etwaige Zahlungen verzichten, "nur" weil es sich um ein Hobby handelt.

Auf was für Zahlungen und wieso überhaupt verzichten? Bisher bestand doch für die TE noch nicht mal die Idee, das Bild zu Geld zu machen.
Und jetzt auf einmal soll sie Morgenluft wittern und meinen, das Bild derart zu vergolden, dass sich ein nervender, teurer Streit lohnen könnte?

Um was genau geht es denn überhaupt?
Möglichst viel Geld aus dem Fehler eines anderen zu schlagen oder um die unautorisierte Nutzung des Bildes zu unterbinden? Zweiteres (und damit angeblich ja auch Ersteres) dürfte nämlich mit einer Mail an den Seitenbetreiber aus der Welt geschafft sein.

Ausschlaggebend sind Qualität und Schöpfungshöhe des Bildes sowie Risiko eines Streites im Falle einer Zahlungsverweigerung, nicht aber der berufliche Werdegang des Urhebers.

Ach..., immer diese Schlagworte, die letztlich rein gar nichts aussagen.
Recht haben (oder es zu meinen) und Recht bekommen, sind noch immer zwei Paar Schuhe und da sollte man sich schon überlegen, für welchen möglichen Einsatz und Gewinn man bereit ist, das Risiko eingehen zu wollen, am Ende auch das "andere" Paar erwischen zu können.

 

[berniecook]

Hallo,
Noch ein Tipp : Du hast die Möglichkeit, Strafanzeige zu stellen. Dazu solltest Du dann die Tipps zur Beweissicherung anwenden.Folgen sind für den unrechtmässigen Nutzer:
Haftstrafe bis 3 Jahren oder Geldstrafe.

Ich will Dir damit nur sagen, dass das was mir Deinem Bild gemacht wurde keine Bagatelle ist !

Grüße

 

[defcon-one]

Also, wenn ich Dir aus meiner Erfahrung einen Tipp geben darf?
Wende dich an diesen Herren: Stephan Breckenheimer
Er ist mein Anwalt und kennt sich sehr gut im Medienrecht aus! Er arbeitet für TCI Anwälte in Mainz, Link gebe ich gerne weiter, weiß nicht ob das hier erlaubt ist. Mich am besten direkt anschreiben. Man kann sich ja auch erstmal einen Rat holen, was der Fachmann dazu sagt....

Liebe Grüße