Angefangen hatte ich 2010 mit dem HTC Desire. War ganz gut, aber leider total viele Bugs und die Fotoqualität war echt schlecht.
Keine zwei Jahre später ging es weiter mit dem Samsung Galaxy S3 und das war schon ein riesen Schritt in die richtige Richtung. Fotoqualität viel besser als beim Desire.
Danach holte ich mir das OnePlus One (2014) und da konnte man sehen, das die Weiterentwicklung der Kameras gut vorangegangen ist und kleine Digitalkameras überflüssig geworden sind. Die Bearbeitung der aufgenommen Fotos war schon damals möglich, aber eher rudimentär. Ich gab zwei Jahre später das SmartPhone meinem Vater und er erfreut sich noch heute sehr darüber (gerade weil es sehr hochwertig vom Material ist und damals mit 5,5 Zoll riesig war).
Ich ersetze es dann mit dem Samsung Galaxy S6 (2016). Da habe gleich gemerkt, dass die Fotoqualität nochmal besser geworden ist, und viele Effekte möglich sind, die man in der Foto-App hinzufügen konnte (die man aber extra runterladen musste).
Danach waren folgende Dinge möglich:
Anpassung ( Zuschneiden, Drehen, Spiegeln)
Ton (Helligkeit, Kontrast, Sättigung)
Effekt (Nostalgie, Graustufen, Sternenstaub etc.)
Portrait (Weichzeichnen, Rote Augen Korrektur etc.)
Schon damals dachte ich mir: Hm … für diverse Anwendungszwecke brauche ich gar nicht mehr mein Photoshop starten.
Dezember 2017 holte ich mir das Samsung Galaxy S7. Das ist die Fotoqualität nochmal (gefühlt ?) ein klein wenig besser geworden (vor allem, wenn genug Licht da war). Die Tools blieben die gleichen.
Und vor zwei Wochen holte ich mir das Huawei Mate 20 und bin begeistert (okay, die USA ist es nicht und ich muss wohl leider fürchten, nicht mehr das neueste Android zu bekommen). Die Fotoqualität ist durch die 3 Kameras nochmal um einiges besser als beim S7, wobei das S7 bei genug Licht fast gleich gute Qualität liefert, aber eben nicht die ganzen Unschärfe-Effekte hat. Ich kann jetzt selbst im Nachhinein entscheiden, wo der Fokus sein soll. Das finde ich faszinierend. Was ich aber noch beeindruckender fand, sind die ganzen Bearbeitungsfunktionen, die ohne Installation einer Extra-App mir zur Verfügung stehen (mein Bruder Matthias hat noch ein älteres Huawei SmartPhone und hat die gleichen Bearbeitungstools zur Verfügung).
Was da alles möglich ist, kann man schön in diesem Video sehen:
Meine Frage ist: Brauchen wir noch die Bildbearbeitungssoftware auf dem Desktop-Rechner? Okay, die Frage ist provokant und ich selbst kann sie auch mit einem klaren JA beantworten. Wobei ich oft auch zu einem “nicht immer tendiere”. Wie oft habe ich früher meine Fotos in Photoshop bearbeitet, um mal fix die roten Augen zu entfernen oder kleine Pickelchen weg zu retuschieren. Heute: Geht alles am Smartphone. Große Composings werden natürlich nicht am SmartPhone funktionieren, aber kleinere schon. Ich selbst konnte diese Woche sehen, wie einfach es ist, im Foto eine Sprechblase mit Text einzufügen und dann wie in Photoshop als Ebene hin und herbewegen. Effekte einfügen kein Problem. Und alles in einer rasend schnellen Geschwindigkeit. Sogar Augenringe (ohne die extra auszuwählen) kann ich innerhalb von 0,5 Sekunden entfernen (mit Regler, wie viel %). Es gibt sogar den Augenblick-Modus, der automatisch alle Retusche-Arbeiten vornimmt. Sieht aber meiner Meinung nach zu künstlich aus. Da sind so viele Funktionen drin, die per Knopfdruck gehen, wo ich sonst in Photoshop erstmal ein fettes Tutorial ich mir vorher anschauen muss und selbst dann brauche ich bei weitem viel länger in der Bearbeitung.
Hier ein Foto meiner Tochter Clara, welches ich letztes Wochenende auf einem Spielplatz in Berlin mit meinen neuen Huawei Mate 20 fotografiert habe. Meine Freundin hat eine große und vor allem schwere Spiegelreflex-Kamera. Wie oft wird die noch benutzt? Fast gar nicht mehr!
Was meint ihr? Zu wie viel Prozent ist die Fotobearbeitung am Desktop-PC zurückgegangen dank des SmartPhones? Wenn ich aber als Seitenbetreiber von einer Tutorial-Plattform mich einerseits über all die tollen Funktionen freue, sehe ich leider auch die Kehrseite: Immer weniger Leute brauchen z. B. Tutorials für eben die Fotobearbeitung, weil alles so selbsterklärend im Smartphone funktioniert.
Vor knapp einem Jahr hatten wir im Büro einen Praktikanten und der sollte für einen Bekannten einen kleinen Auftrag bearbeiten: Viele Videos zusammenschneiden und Musik drunterlegen + Text am Anfang und Ende. Der Praktikant hat ca. 7 Tage mit Adobe Premiere dran gesessen. Das Ergebnis war okay. Dem Bekannten hat die erste Version gar nicht so gut gefallen und er hat fix am Abend auf dem Sofo mit seinem SmartPhone das Video in einer App selbst so zusammengeschnitten, wie es ihm gefallen hat. Wenn die App auch noch SlowMotion gehabt hätte, wäre Premiere gar nicht mehr zum Einsatz gekommen. Einfach krass, oder?
Die Lebensgefährtin einer unserer Mitarbeiter hat übrigens gar keinen PC oder Laptop mehr. Sie verwaltet/bearbeitet/kommuniziert alles nur noch mit ihrem Smartphone.
Jetzt bin ich auf eure Meinungen gespannt. Geht die Entwicklung in die richtige Richtung, dass immer mehr auf dem Smartphone funktioniert und wir dadurch zwangsläufig eine immer schlechtere Körperhaltung bekommen oder ist das nur ein Hype und der Desktop-PC wird so schnell auch im privaten Haushalt noch seine Berechtigung haben?