AW: Canon 600d vs. 60d
Der einzige Vorteil der 600d ist der Preis. Kann und will man auf die technischen Vorteile der anderen Modelle verzichten, spart man Geld.
Wenn ich mich mal in den Fragesteller reinversetze: Welche sind denn das? Womit "bezahlt" man die Ersparnis? Und damit meine ich jetzt nicht die Datenblatt-Daten, die besagen das nämlich nicht unbedingt. Die werfen eigentlich nur die Frage - warum ist der eine Korpus viel teurer als der andere - erst auf.
Ich habe diese Frage für mich vor kurzem mit "600D reicht" beantwortet.
Meine Gründe:
Canon verfährt bei den APS-C Modellen >= 500D aus meiner Sicht relativ fair: Gespart wird an jeglichem Drumherum - aber nicht am Sensor, dessen Qualität oder Auflösung. Fehlende Komfort-Features wie etwa eine Wasserwaage, einige Messfelder oder das zweite Mini-Display waren mir nicht so wichtig. Das kann ich zur Not kompensieren. Eine Wasserwaage hat z.B. auch mein Stativ und ich arbeite so gut wie nie ohne.
Für meine Hauptdomäne - Video - hätte mir die 60D sogar so gut wie überhaupt nichts über die 600 hinaus geboten.
Ich habe es nicht verglichen - meine aber gehört zu haben, dass die 60D besser gegen Spritzwasser geschützt ist. Wäre für mich nicht so wichtig, da ich auch selten Outdoor arbeite und wenn, dann nur bei erträglichem Wetter und erträglichen Bedingungen. Wenn Du aber Tier- oder Wassersport-Fotograf bist, ist das vielleicht ein wichtiger Faktor.
Last but not least, habe ich den Kritiken (u.a. in der vorletzen c't Spezial Fotografie) entnommen, dass die 600D von der Bildqualität insgesamt leicht vor den älteren APS-C-Modellen liegt (ja - inklusive der 7D). Grund ist laut Produktbesprechung wohl die kontinuierliche Modellpflege. Die aktuelle Softwaregeneration ist wohl wieder einen Ticken besser auf die Hardware angepasst.
Das sollte man nun aber nicht zu hoch hängen - die Schwelle dürfte so sein, dass man Unterschiede messtechnisch ("Haarlinienzählung") nachweisen kann bzw. im Direktvergleich der Bilder dieser Geräte (gleiche Motive, Situation etc.) von Fall zu Fall erkennen kann. Natürlich nur wenn man nicht zwei Geräte hat, die im Rahmen der Serienstreuung atypisch ausscheren. Hat man Letzteres - eine am oberen Ende ausfallende 7D/60D und eine neue aber zum "unglücklichen" Ende geratene 600D - können diese Laborwerte sicherlich auch anders herum ausgehen. Will sagen: in der Praxis vernachlässigbar. Beruhigt hat mich eher der Umkehrschluss: Man sieht den Bildern womöglich viel an - aber nicht, dass ich eine der günstigeren Canon-Kameras benutzt habe. Ähem - wie bei den Bildern, die mit der Panasonic GH1 gemacht habe: lege ich die neben die Canon-Ergebnisse ist das schon eher wie Tag und Nacht: Bestimmt toll für den kleinen mFT-Sensor (kein Bashing - darum geht's nicht) - aber eben doch sichtbar schlechter gegen den knapp doppelt so großen APS-C Sensor.