Was es für After Effects seit 2013 in ähnlicher Weise schon gibt, soll nun auch Anwendern von Illustrator CC nicht länger vorenthalten werden: Das Plug-in Cineware for Illustrator baut auf die gleiche Engine wie Cinema 4D und lässt Cinema 4D-Szenen und -Objekte importieren.
Direkt in Illustrator CC ist damit Folgendes möglich: Objekte können verschoben, rotiert, skaliert, ein- und ausgeblendet werden. Sie lassen sich weiters in Farbe, Reflexion, Leuchtkraft, Transparenz und Oberflächeneigenschaften anpassen. Dazu gehört auch, dass selbst erstellte 2D-Layouts auf den 3D-Modellen platziert werden können.
Es stehen außerdem voreingestellte Kameras zur Verfügung, man kann die Kameraposition aber auch manuell festlegen. Lichtquellen können in Bezug auf Intensität und Farbe eingestellt werden und diese lassen sich ebenfalls ein- und ausblenden. Darüber hinaus werden automatisch Alpha-Kanäle erzeugt, sodass 3D-Objekte einfach freigestellt werden können.
Über das Plug-in ist es möglich, 3D-Objekte vom 3D-Modell-Anbieter TurboSquid zu beziehen. Das wird überwiegend kostenpflichtig sein – momentan und zum Einstieg gibt es auf dieser TurboSquid-Seite ein paar wenige 3D-Objekte kostenlos.
Zur Anwendung des Plug-ins nennt MAXON folgende Beispiele: „Designer können so Packungsdesigns direkt auf 3D-Modellen der jeweiligen Verpackung visualisieren, 2D-Grafiken und 3D-Elemente zu innovativen Designs kombinieren oder 3D-Elemente als Vorlagen für eine Vektorillustration nutzen.“
Aktuell steht Cineware for Illustrator als kostenloses Plug-in für Illustrator CC (macOS und Windows 10) auf dieser MAXON-Seite zur Verfügung.
Ein paar Hinweise aus der selbst vorgenommenen Installation und aus einem knappen Testlauf:
Vor dem Download werden Daten (Name, E-Mail) abgefragt. Der Datenumfang für die Windows-Variante umfasst circa 80 MB. Nach Installation findet sich in Illustrator CC unter Fenster der Bereich Cineware. Hier können die einzelnen Bedienfelder des Plug-ins zugeschaltet werden, die sich auch in Illustrator CC andocken lassen. Das Plug-in scheint nur in englischer Sprache verfasst zu sein. Das Einladen eines 3D-Modells per Drag-and-drop funktionierte reibungslos.
Unpraktisch erscheint aktuell die Bearbeitung des Modells bezüglich Rotation, Verschiebung und Skalierung. Dazu muss man – wenn ich denn nicht den entscheidenden Kniff übersehen habe – das jeweilige Icon anklicken (also z. B. für Rotation) und die Maustaste gedrückt halten, um vom Icon aus die entsprechende Aktion vorzunehmen. Ansonsten lassen sich Texturen und vorbereitete Bilder über den Szenenaufbau relativ einfach den Einzelelementen des 3D-Modells zuordnen.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau: 3D-Modell von TurboSquid in Illustrator CC; Bildquelle Titel: 3D-Modell von TurboSquid & Bedienfeld von Cineware for Illustrator in Illustrator CC
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