Als Nutzer der Bildbearbeitungssoftware PaintShop Pro hat man sich nach Version X9 eventuell auf die X10 gefreut. Doch weit gefehlt – auch hier wird mit der neuesten Ausgabe des Programms bezüglich der Bezeichnung auf die Jahreszahl übergesprungen. So nennt sich die mittlerweile 20. Version nunmehr „PaintShop Pro 2018“.
Runderneuert wurde vor allen Dingen die Benutzeroberfläche. Diese bietet größere Symbole, soll schneller navigier- und einfacher erlernbar sein. Bei Corel heißt es da beispielsweise: „Die Bildlaufleiste ist zu klein? Machen Sie sie größer. Die Größe der Knoten stimmt nicht? Passen Sie sie an.“
Für Neueinsteiger oder Bildbearbeitungs-Unbedarfte steht ab sofort der neue Arbeitsbereich „Grundelemente“ zur Verfügung, der sich auf wesentliche Werkzeuge beschränkt. Kenner greifen dann wohl eher auf den gleichfalls neuen Arbeitsbereich „Komplett“ zurück, in dem sich die Registerkarten „Verwalten“ und „Bearbeiten“ wiederfinden. Darin enthalten sind alle Tools, die die Software zu bieten hat. Hier zum Vergleich der reduzierte und der vollumfängliche Arbeitsbereich:
Arbeitsbereich „Grundelemente“ in PaintShop Pro 2018 (Bildquelle: Corel)
Arbeitsbereich „Komplett“ in PaintShop Pro 2018 (Bildquelle: Corel)
Zudem gibt es eine neue Registerkarte namens „Willkommen“, die den User beim Programmstart in Empfang nimmt. In dieser finden sich u. a. Plug-ins, Pinsel, Video-Tutorials, Shortcuts oder auch Werke-Galerien anderer Anwender. Natürlich lassen sich von hier aus auch neue Projekte angehen oder bereits gespeicherte öffnen.
In Sachen Leistung und Geschwindigkeit soll ordentlich nachgelegt worden sein. So habe sich die Dauer des Starts der Software im Vergleich zur Vorgängerversion halbiert. Auch würden mehrere Bearbeitungsfunktionen nunmehr schneller ablaufen, darunter Schärfentiefe und auch der Textumbruch, dessen Leistungsverbesserung vor allem dann auffalle, wenn für den Text Verläufe, Muster oder Texturen verwendet werden.
Bei den Werkzeugen sind folgende Features neu: Die Regler der Tools sind jetzt dokumentbezogen. Heißt: maximale Breite und Höhe eines Werkzeugs korrespondieren zu den entsprechenden Werten des Bildes. Wird das Klonwerkzeug genutzt, ist eine Vorschau der Quellpixel möglich. Beim Beschnittwerkzeug kann man sich Bildaufbau-Hilfslinien anzeigen lassen: „Raster“, „Diagonale“, „Goldener Schnitt“ und „Goldene Spirale“.
Das Textwerkzeug ist nun in der Lage, hoch- und tiefzustellen. Außerdem passt sich Text automatisch der Größe der Form an, in die er eingefügt wurde. Das geht über einen Rechtsklick und dann mithilfe von „Einfügen zum Anpassen“. Mit dem Auswahlwerkzeug lassen sich nun Kreise bzw. Ellipsen besser aufziehen, dem Mittelpunkt anzeigenden Fadenkreuz sei Dank.
Die Pipette kommt mit einem neuen Symbol daher, das für „Muster und Füllung“ steht. Damit lassen sich Farbe und Deckkraft aufnehmen, dann wird automatisch zur Farbfüllung gewechselt, mit der sich das Aufgenommene dann anderswo platzieren lässt. Weiterhin soll das Löschwerkzeug präziser und mit besserer Deckkraft-Steuerung arbeiten.
Für das Verlaufswerkzeug gibt es 30 neue Verläufe, außerdem kommen 30 neue Pinsel hinzu, darunter Blitz, Pelz und Wunderkerze, obendrauf gibt es allerhand Muster und Texturen. Galanter soll zudem die Vorschau von Bildern in der Verwalten-Palette vonstattengehen: Ein Linksklick auf eine Miniatur, gefolgt von einem Drücken der Leertaste öffnet die Schnellvorschau.
PaintShop Pro 2018 läuft ab Windows 7 aufwärts. Klickt man sich auf die Website zur Software, so steht dort neben dem Programm selbst (für 69,99 €, Upgrade: 49,99 €) auch die Ultimate-Variante zur Verfügung (für 89,99 €, Upgrade: 69,99 €). Das größere Paket enthält Corel AfterShot 3 zur Raw-Bearbeitung, Painter Essentials 5 mit Fotomalwerkzeugen, Perfectly Clear SE 3 zur Fotokorrektur und eine Kreativsammlung. Zunächst kostenlos testen kann man die Software auch.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Corel