AW: Dark Art
und wie immer bitte ich um kritik ohne ende
Somit hast du folgendes selbst zu verschulden ;-):
Zu Bild 1/2:
Lass das "Blut" am besten gleich weg. Bei jedem Element des Bildes sollte man sich fragen, warum man dass gerade so und genau dort haben will. Sei dies nun zum vermitteln einer Botschaft, oder schlicht als Gestaltungselement. Wenn man keinen konkreten Grund dafür hat, muss man sich die Möhe nicht machen. Wenn man sich diese Fragen kritisch stellt, erübrigen sich oftmals mehrere ersionen des gleichn Bildes. (Es sei denn, man heisst Roy Lichtenstein, dann darf man natürlich.
)
Meine Empfehlund wäre, jene mit dem versuchten Blut zu streichen. Zum einen sieht das Blut eher nach einer Plaque-Kontrolle beim Zahnarzt aus, und selbst dann noch sehr flau. Blut ist eine Flüssigkeit und wenn diese rinnt, hat sie einen Glanz, und eine gewisse Dreidimensionalität. Das alles fehlt hier.
Was das "Make-up" betrifft, kann man nur sagen, dass es vielleicht mal ratsam wäre, sich auf Seiten von Visagisten herumzutreiben. Da findet man oftmals interesssante Bilder mit versciedensten Schminktechniken. Wer mit digitalem Make-up arbeitet, sollte ich idealfall etwas vom Schminken verstehen. Zwar muss man dieses Handwerk nicht beherschen, da die ausführende technik eine andere ist, doch die rundlagen in der "Gesteltung" sind die selben.
Dass das Nachgeschminkte nun dezenter wirkt, würde ich so nicht unterstreichen. Im Gegenteil. Da die Farbe im Komplementärkontrast zu den Augen steht, hebt sie sich wesentlich mehr ab.
Der Farbauftrag ist einfach nur grob gewählt, und nimmt keinerlei Rücksicht auf Gesichtsstruktur, Licht / Schatten und dergleichen. Die Dame wirkt einfach nur, als habe sie heftig Prügel bezogen. Alternativ dazu kann man sich auch vorstellen, dass sie sich ausversehen mit ihrer Katze alnstelle des Pinsels geschminkt hat.
Der Liedschatten wird Prinzipiell nicht bis zu den Augenbrauen hochgezogen. Die Haare derselben mitzufärben geht schon garnicht.
Unter dem Auge mit Blau zu schminken ist in den meisten Fällen ungünstig. Hier fällt dies jetzt nicht mal sonderlich ins Gewicht, da die anderen Flächen viel zu übertrieben sind.
Die Wangenpartie wird eigentlich nicht von den Ohren bis zur Nasolabialfalte geschminkt. Zumal dies in der hier gezeigten Form eher an schottische Backenbärte als an Make-up erinnert. Also: feiner auftragen, schon vor der Falte aufhören, sänfteren oder extrem klaren Kantenferlauf wählen, eher spitz zulaufen lassen, blasser zeichnen, die Ohren nicht mit anmalen.
Auch hier ist Blau eine schwirige Farbe, da es oftmals entweder nach Kinderfasching oder Bluterguss aussieht.
Die Lippen sind nun weniger ausgefranst, das stimmt. Aber die Kontur ist zu hell, die Bögen der Oberlippe nicht gleichmässig und die Mundwinkel nicht suaber gezeichnet. Zugegeben, auch schon bei der Vorlage ist die Oberlippe nicht gleichmässig.
Soviel dazu.
Was der Schädel im Bild soll, ist mir noch ein Rätsel. Zumal er sehr nach aufgeklebtem Sticker aussieht. Aber vieleicht verstehe ich auch etwas einfach nicht.
Zum letzten Bild:
"Das schwerste auf der Welt ist ein schweres Herz" Das ist von Goethe und fällt mir spantan dazu ein.
Wenn man davon ausgeht, dass du alles mit der Maus gezeichnet hast, dann alle Achtung. Vermutlich wirst du eine Weile dran gesessen haben.
Das Herz als solches ist dir gut gelungen. Auch die Positionierung in der Hand ist nciht schlecht. Der unterschiedlichen Farbigkeit von Bild und Zeichnung wegen ist das einbinden nicht ganz einfach.
Beim Blut zeigen sich wieder ähnliche Kritikpunkte wie beim ersten Bild. Auch wenn hier versucht wurde, mit Glanzlichtern zu arbeiten. Wen d slche setzt, dann dürfen diese wirklich prägnant, oftmals klar weiss sein.
Nur muss man sich genau überlegen, von wo aus das Licht scheint, und wo demnach zu folge der Glanz sein müsste. Zudem harperts ein wenig an der Plastizität des Blutes, ebenso wie an der Linienführung. Am End einer Blutspur ist immer ein Tropfen. Wenn nichts weggewischt wurde, laufen diese niemals spitz aus.
Des weiteren müsste die Hand etwas Blutiger sein, es sei denn, der Herr hat sich zwischen entnahme des Herzens und dem eigentlichen Shooting schnell mal die Hände gewaschen. Hierbei muss man aber aufpassen, dass es nicht lächerlich aussieht. Also lieber zu wenig als zu viel.
Des weitern würde ich empfehlen, mal einen anatomischen Atlas zur Hand zu nehmen. Der Ärmste musste ja nach aufbrechen des Brustkastens noch irgendwie an der Lunge vorbeikommen, und das Zwechfell durchtrennen, bevor er überhaupt ansatzweise in die Nähe des Herzens gelangt ist. Will heissen, dass Ding sitzt wesentlich tiefer.
Zudem stimmt die Lage und Grösse der Rippen nicht.
Eine Träne hinterlässt im Gesicht eine Glanzspur, und keine hellblaue Perle.
So, du hast um Kritik gebeten, ich habe mich darum bemüht. Wenn du tatsächlich bis hier unten durchgehalten hast, warst du mit Lesen ganz schön fleissig.
LG