Ende November 2018 sprach die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V. dem Bergmolch offiziell den Titel „Lurch des Jahres 2019“ zu. Begründung: Durch seine plakative Färbung eigne er sich ideal, „um stellvertretend auf […] Amphibienrückgänge aufmerksam zu machen“. Zwar werde er derzeit in der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet eingestuft, doch gingen seine Bestände ebenso wie diese von anderen Amphibienarten zurück.
Aus der Meldung der Gesellschaft kann man lernen: Der Bergmolch bzw. Ichthyosaura Alpestris ist in waldreichen Mittelgebirgen, in tieferen Lagen Mitteleuropas und auch in alpinen Gebieten bis in Höhen von über 2.400 m anzutreffen. Der Paarung gibt er sich gern in Kleinstgewässern wie Tümpeln, Teichen oder auch wassergefüllten Fahrspuren hin.
Womit der Übergang zum Video „Becoming“ des niederländischen Fotografen und Filmemachers Jan van IJken gefunden wäre: In seiner mikroskopischen Ansicht rafft er einen circa dreiwöchigen Prozess auf sechs eindrucksvolle Minuten zusammen, in denen die Zellteilung, Gastrulation, Neurulation und Organogenese eines Bergmolchs zu sehen ist (zur weiteren Klärung sei auf entsprechende Lexika verwiesen). Mit anderen Worten: Wir beobachten die Entstehung neuen Lebens, die Entwicklung einer einzelnen Zelle hin zu einem komplexen Organismus.
Der Film wurde bereits auf über 20 internationalen Filmfestspielen gezeigt und erhielt beim Innsbruck Nature Film Festival 2018 die Auszeichnung für die beste Kurzdokumentation. Aktuell läuft er bei Aeon, einer Plattform, auf der Essays, Ideen und Videos als Antworten auf die „großen Fragen“ zusammengestellt werden, wie die Macher der Seite es in etwa selbst formulieren.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video „Becoming“ von Jan van IJken