Gefrorene Seifenblasen lassen sich mittlerweile wohl getrost zu den Klassikern unter den winterlichen Video- und Bild-Motiven zählen. Deren Aufnahme jedoch gestaltet sich durchaus herausfordernd, schließlich bewegen sich die dünnhäutigen Kugelrunde stets am Rande des Zerplatzens.
Don Komarechka veröffentlichte im Februar dieses Jahres ein YouTube-Video namens „Winter´s Magic“. Der Natur-, Makro- und Landschaftsfotograf ist eigentlich eher für seine bezaubernden Makroaufnahmen von Schneeflöckchen bekannt (). In diesem Fall zeigt er uns aber, wie eisige Kristalle in all ihrer Formenvielfalt und -schönheit über Seifenblasen ziehen.
Ursprünglich erstellte er das Material exklusiv für eine Dokumentarreihe der BBC. Nach über zwei Jahren durfte er es Anfang 2018 der Allgemeinheit präsentieren. Zu sehen ist das Destillat aus mehr als 400 Versuchen. Damals arbeitete Komarechka mit einer Canon 1DX mit 1080p. Die meisten Aufnahmen werden in Echtzeit abgespielt. Szenen mit Seifenblasen, die mit zusätzlichen kleineren Seifenblasen daherkommen, wurden beschleunigt.
Die Mischung macht´s: gefrorene Seifenblasen aufnehmen
Unter dem Video erklärt Komarechka ausführlich sein Vorgehen: Die Flüssigkeit für die Seifenblasen setze sich aus sechs Teilen Wasser, zwei Teilen Spülmittel und einem Teil Maissirup zusammen. Letztgenannte Zutat führe dazu, dass sich die Seifenblase am Boden verdickt, sodass sie beim Aufsetzen auf die Schneeoberfläche nicht so leicht zerplatzt. Für das Aufblasen der Seifenblasen empfiehlt Komarechka einen Trinkhalm, womit sich die Größe besser einstellen ließe und auch das Absetzen leichter gestalte. Außerdem solle man bis zum Absetzen ein paar Sekunden warten, damit der Maissirup Zeit hat, sich am Boden zu sammeln.
Für die meisten Aufnahmen nutzte Komarechka einen voreingestellten Fokus und eine „hauchdünne“ Schärfentiefe. Es komme dann nicht nur darauf an, die Seifenblase richtig zu positionieren, sondern auch die entsprechend passende Größe hinzubekommen. Bei Standbildern könne man die Kameraeinstellungen zwar relativ schnell korrigieren, bei Videos hingegen gestalte sich das nicht so leicht.
Um das Wachsen der Kristalle gut sichtbar festzuhalten, hinterleuchtete Komarechka die Seifenblasen mit einer hellen LED-Taschenlampe, die er meist außerhalb des Bildes platzierte. Das Fenster für den optimalen Beleuchtungswinkel sei dabei ziemlich klein. Um die Beleuchtung anzupassen, platzierte er daher zunächst Test-Seifenblasen.
Zur Wahl der LED-Taschenlampe führt Komarechka aus, jede „hell leuchtende“ würde funktionieren, wobei er zwei Exemplare der Firma Nitecore benennt. Grundlegend bevorzugt er Taschenlampen mit nur einer Diode: Im Gegensatz zu Taschenlampen mit mehreren Dioden ließe sich die Beleuchtung dann mithilfe einer Linse einfacher beeinflussen und auf die Seifenblasen einstellen.
Weitere Informationen zum Vorgehen lest ihr auf YouTube im Beschreibungstext zum Video. Ansonsten empfiehlt sich immer mal wieder ein Blick auf die Makroaufnahmen von Komarechka, die ihr in den Galerien seiner Webseite findet.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video „Winter´s Magic“ von Don Komarechka