Ich mag halt etwas Schweres ...
IMO sehe ich das Problem vor allem darin, dass der Schwerpunkt des Systems, wegen der genau so großen und schweren Objektive, sehr weit im Objektiv liegt. Das führt bei Stativbefestigung zu ungünstigen Verhältnissen (z.B. bei Makroobjektiven ohne Schelle), also noch stärkerem Schwingen und damit kein Vorteil gegenüber Spiegel hochklappen, und beim Fotografieren aus der Hand dazu, dass man fast nichts in der Hand hat, das, was man hat, jedoch stark kopflastig ist.
Dass die Hersteller das auch erkannt haben ist daran zu erkennen, dass die A7RIV auch gegenüber der A7RIII nochmals dicker wurde und einen noch stärkeren Wulst erhalten hat. Dabei war der gegenüber der A7RII schon signifikant ausgeprägter.
Und dass die Akkuleistung bei immer leistungsfähigeren Sensoren und Prozessoren bei so einem kleinen Gehäuse ein Witz, braucht man nicht zu erwähnen. Die A7RII wurde ja mit 2 Akkus ausgeliefert, damit man so einigermaßen über die Runden kommt. Und die A9, die Sportkamera von Sony, hat den selben mickrigen Akku.
Eine echte, professionelle Sportkamera, wie die Canon 1DX-Linie, hat einen Akku, mit dem man locker ein paar Stunden lang 2000 bis 3000 Fotos machen kann, und der ist dann bestenfalls zu 50% leer. Dabei verwendet man bei Sportfotos die langen, weißen Teleobjektive von 400mm bis 800mm, hat den Nachführ-AF ununterbrochen in Betrieb und schießt eben Serien, je nach Modell und Bedarf, von etwa 20 bis 200 Fotos Dauerauslösung. Ich habe mal mit der 1DXII zu Testzwecken den Auslöser gedrückt gehalten, als es mir zu blöd wurde, weil die Kamera immer noch so etwa 13 oder 14 Fotos pro Sekunden gemacht hat, habe ich aufgehört. Das waren dann einige über 180 Raw-Fotos in Serie, beim Sport habe so viele nie ununterbrochen gebraucht, da waren so etwa 2 oder 2,5 s ununterbrochen das Maximum, dann war die Szene zu Ende.
Nur zum Vergleich: Der Sony A9 geht vielleicht nach 400 oder vielleicht 500 Fotos der Saft aus. Dann heißt es Akkutausch. Um genau so viele Fotos wie mit der Canon zu machen, braucht man also wenigstens 5 Akkus. Wenn man deren Volumen zur Größe des Gehäuses rechnet, erreicht es auch in etwa die Größe einer Profi-DSLR.
Auch so kann man das betrachten.
Nur um es klar zu sagen: Ich verwende die A7RIII auch gerne, bei gutem Licht liefert sie mit den G-Objektiven ausgezeichnete Bildqualität. Und zusammen mit einem Adapter kann ich auch all diese Objektivarten nutzen, die es bei Canon, nicht aber bei Sony gibt. Das sind nicht wenige.