be water my friend!
Anmerkungen & Vorschläge bitte gerne posten, dann kann ich die mit aufnehmen. Ich bin selbst noch kein Pro, also nehmt nicht alles für die absolute Wahrheit was ich hier schreibe. Ich hoffe das ganze hilft euch etwas weiter.
...und weißt nicht weiter. :uhm:
Also, du hast im Internet diese Bilder gesehen, die dich komplett vom Hocker gehauen haben; hast dich weiter vorgearbeitet und rausgekriegt dass die an einem Computer hergestellt wurden; hast dir dann evtl sogar schon ein Tablett und Software zugelegt- und jetzt weißt nicht wo du anfangen sollst.
Um es ganz klar zu sagen: ich bin kein Freund von "Wie male ich dasunddas" Tutorials. Besonders nicht wenn man gerade anfängt. Das Problem bei solchen "Tutorials" ist folgendes: sie sind step-by-step aufgebaut (jetzt male ich diesen teil, jetzt nehme ich diesen brush und male diesen teil usw.) Angenommen du arbeitest eins durch und bist am Ende- das einzige was du gelernt hast, ist dem Tutorial blind zu folgen. Dein Gehirn läuft auf stand-by, während vorgekaute Geistesnahrung einfach durchrauscht.
Du hast weder etwas über das abgebildete motiv gelernt, noch warum du gemalt hast, was du gemalt hast. Aber genau um dieses warum geht es: Das ist der Schlüssel zum Verständniss und schließlich zum Erfolg. Frage dich immer warum du welchen strich gerade gemalt hast und ob (und wie) er dem bild dienlich ist.
Deswegen wirst du hier keine Anleitung zum malen direkt finden, sondern nur Tips und Herangehensweisen an das Thema generell: Ich kann dir den weg zeigen, gehen musst du ihn aber selbst. Auch wirst du merken dass ich von vielen Sachen am Anfang abrate, aber als Fahranfänger gibst du auch nicht gleich vollgas- sonst rast du gegen ne WandIGing,
4. Hexagram, Méng, dritte linie:
[...] Indem wir jemanden sagen, was getan werden müsste, hält er sich eher an die Form als an den Inhalt der Dinge; er richtet alle Aufmerksamkeit auf die Erscheinung anstatt darauf, was recht und wesentlich ist.[...]
Links zu einzelnen Punkten gibt's unten.
You can not build a house from the roof down!
Wenn du noch nie einen Stift in Hand hattest, um etwas zu zeichnen, leg das Tablett fürs erste beiseite (ich weiß es ist hart) und besorg dir Papier und Bleistift, vielleicht auch Pinsel und Farbe. Die meisten Leute denken man müsse ja jetzt nicht mehr zeichnen/malen können, denn man hat ja den Computer. Spätestens aber nach dem ersten Versuch wird man enttäuscht feststellen, dass der Knopf für "Mach mal ne schöne Zeichnung draus" fehlt. Am ende ist das Tablett und der Rechner eben doch einfach nur ein anderes Medium. Aber leider auch ein Medium was dazu verführt zu versuchen zu fliegen, bevor man laufen kann.
Ausserdem kannst du später Werkzeuge in deinem Malprogramm besser nachvollziehen, weil diese ja aus dem analogen ins digitale adaptiert wurden.
Das ist wirklich zu hart, warum nicht mit dem Tablett lernen, hab ich auch gemacht und funktioniert besser als mit Bleistift.
okay, nocheinmal:
um einen eigenen duktus zu entwickeln sind analoge zeichnungen unerlässlich. ein direkteres feedback als das von graphit oder farbe auf papier wird es im digitalen nie geben. selbst tabletscreens wie das cintiq haben immernoch den screen und rechner als unüberwindbare trennwand zwischen dir und deiner arbeit (ich spreche da aus erfahrung).
das tablet ist in erster linie eine adaption des traditionellen ins digitale.
das traditionelle training ganz zu ignorieren ist ungefähr so als würde ich versuchen reis zu kochen, indem ich wasser und reis in unterschiedliche gefäße fülle, das wasser trinke, den reis wegschütte und mich wundere warum ich denn nicht satt geworden bin.
wenn ich aber beides zusammenfüge und lange koche wird langsam eine genießbare masse daraus.
sich den zufällen analoger medien hinzugeben lehrt einen vertrauen in die eigenen fähigkeiten. wenn etwas nicht funktioniert, kann man es ändern bis es funktioniert. ein prozess, der durch den rückgängig-knopf und vor allem dessen leichtfertige anwendung komplett unterbunden wird. (auch nochmal sehr schön ausgeführt von J.P. Targete, in seinen "Imaginative Illustration" DVDs)
am ende habe ich noch keinen künstler gesehen der im bereich der digitalen malerei erfolgreich war und komplett auf das analoge medium verzichtet hat. ich lasse mich da aber gerne eines besseren belehren!
Die hauen die ganzen Bilder in solch einer Geschwindigkeit raus, die müssen doch ein Geheimnis haben?
Ich hab mich immer gefragt, wo denn der Trick ist. "Wie kann das sein, dass die das können und ich nicht? Ich hab doch das gleiche Equipment und hab sogar Tutorials gelesen-" Aber so sind Menschen, sie wollen alles wissen und können. Und am besten sofort. Nach fast 4 Jahren weiß ich: der einzige Trick ist Arbeit/Training, Basics und Wiederholung.
- 1. Check your Basics.
- 2. Mach Studien.
Wichtig hierbei: nicht einfach irgendwas abzeichnen, sonst lernst du nur irgendwas abzuzeichnen. Setz dir selbst ein Ziel (du kennst deine Problemfelder selbst am besten) und arbeite daran. Du hast Probleme mit der anatomischen Darstellung? Dann übe Anatomie bis zum erbrechen. Zerlege Körper in ihre Einzelteile, damit du verstehst wie sie aufgebaut sind, zeichne sie in allen Winkeln und Posen, damit du den 3-Dimensionalen Körper verinnerlichst. Nur so wirst du am Ende auch ohne Vorlage ansprechende Ergebnisse erzielen.
- 3. Wende an was du gelernt hast.
Du möchtest auch irgendwo anfangen. Also hast du hier ein paar Arbeisaufträge:
(Im von koshime/Dr. CM Wong (Opus Artz; Bioshock2))
link
- Mache mindestens 10 Bilder pro tag.
- Versuche ein paar lockere und schnelle Bilder zu produzieren (gesture drawings)
- Versuche eine gute Illustration pro Woche herzustellen.
Warum?
1. Wiederholung trainiert Muskelgedächtnis. Die zehnte Zeichnung wird besser aussehen als die erste; die zwanzigste besser als die zehnte usw..
2. Lockere striche helfen dir die Essenz des Motivs einzufangen: hier kommt es nicht darauf an dass alles anatomisch bzw. naturalistisch korrekt ist, sondern dass der ausruck stimmt.
3. Eine Herausforderung an dich selbst: versuch all dein Wissen in diesem einem Bild zu bündeln. Quasi ein Querschnitt deines Wissens. Hier wirst du später sehr schön deinen Fortschritt beobachten können.
Hier ist eine Grafik die ich nach langem Suchen auf dieser seite wiedergefunden habe. Angefertigt von Sam Nielson, Artist bei Disney Interactive. Meiner Erfahrung nach würd ich sie so wie sie ist unterschreiben:
//Es gab Anmerkungen, dass die Arbeitsaufträge doch ein bischen zu hart gewählt wären:
Ja, die Aufträge sind bewusst so hart formuliert. Es geht auch nicht um die Zahl, sondern es kommt am ende halt drauf an wie motiviert du bist besser zu werden, dich weiter zu pushen und deine Grenzen zu überschreiten. Sich in ausgetretenem Terrain zu bewegen is doch langweilig
Auerdem: am Ende ist es einfach nachhaltiger 3 pro tag als 30 am wochende zu malen.
Was zeichnen?
Kurz gesagt: alles.
Generell kann man sagen, zeichne das was du können willst. Um erstmal ein Gefühl für das Medium zu bekommen zeichne alles in deiner Umgebung. Deine Wohnung, dein Zimmer, dein Schreibtisch, der Krimskrams der draufliegt, die Aussicht auf die Straße; die Menschen die vorbeigehen, deine Familie & Freunde, einfach alles.
Schau ob es in der Umgebung einen Aktzeichenkurs gibt, zB an der Volkshochschule. Vielleicht gibt es auch andere 'Sketchgroups' die regelmäßig stattfinden.
Leg dir ein Skizzenbuch zu.
Besorg dir ein Skizzenbuch, was du immer dabei hast und niemanden zeigen musst. Darin kannst du scribbeln, schmieren, kleksen wie du willst. Du kannst üben Situationen zb. in der Ubahn schnell festzuhalten. Vor allem aber kannst du dich fern von jedem Erfolgsdruck entfalten und deinen eigenen Stil entwickeln, denn du wirst vielleicht irgendwann merken, dass der Realismus nicht das ist was du suchst.
In Photoshop selbst:
Generell gibt es viele Techniken und Werkzeuge die man erst später nutzen sollte wenn man sie kontrollieren kann. Mit der Zeit wirst du dich sicherer fühlen und kannst (und solltest!) natürlich deine Herangehensweise erweitern und viel ausprobieren.
Brushes, Brushes, Brushes
Jeder redet von Brushes.
Mein Tips ist wieder: halte dich am Anfang an die Standartgeschichten wie den harten Runden, Rechtecke, das PaletteKnife etc. Am besten mit viel Deckkraft und möglichst hart. So beugst du dem verwaschenen/dreckigen Airbrush-Look vor. Ich hab dir ein paar aus meiner Palette angehängt.
Hüte dich am Anfang vor Custombrushes die ganze Formen/Bilder (wie zum Beispiel Bäume oder Häuser) samplen. Sie gaukeln dir vor mehr zu können als du wirklich kannst.
Halte dich am Anfang am besten so fern wie möglich von Werkzeugen wie dem Smudge-Tool und Abwedeln/Nachbelichten. Diese Tools vereinfachen später vieles wenn man sie zu kontrollieren weiß. Am Anfang verleiten sie jedoch nur wieder zu peinlichen Höhenflügen...using custom brushes when beginning with digital painting is like typing in cheat codes into your newest game to get the BFG in the first level......
(Das gleiche gilt für Lens-Flares!!!)
Ein paar generelle Tips
Erstell dir einen Ordner wo du alle Bilder reinschießt die dich flashen. So kannst du immer auf Inspiration zurückgreifen. Außerdem kannst du die Bilder studieren: versuch nachzuvollziehen wie sie entstanden sind, in welcher Reihenfolge Ebenen angelegt sind; achte auf Strichführung, grobe Formen und Details. Du wirst schnell merken, dass du Techniken wiederkennst und verstehst wie es funktioniert.
Lege dir auch eine Bibliothek mit Referenzbildern an. Wohlgemerkt Referenzbilder zum lernen, keine stock-images die du verbauen sollst. Da tust du Fotos rein die dich inspirieren: Architektur, Menschen, Tiere, Landschaften? wenn du mal nicht weiterweißt kannst du hier reingehen und Studienmaterial zum üben raussuchen.
Habe Spaß!
Das ist mindestens genauso wichtig wie das Training selbst. Wenn du spaß hast, machst du es oft und irgendwann gut. Ohne spaß wirst du schnell die Lust verlieren..
Kenne deine Grenzen.
Wenn du das erste mal einen Stift in die Hand nimmst, wirst du keinen Raffael hinlegen. Und das wird auch eine ganze Weile so bleiben; gehen hast du auch nicht an einem Tag gelernt. Ich sage das, weil ich immer wieder sehe wie Leute nach dem ersten Bild verzweifeln und alles hinschmeißen.
Der Punkt bedeutet außerdem, sich seiner Unfähigkeiten bewusst zu werden und dagegenzuarbeiten. Du hast Probleme mit Licht? Dann mach Studien von Licht und Schatten bis du es verstehst etc.pp.
Noch ein Nachtrag in eigener Sache, der natürlich nicht zwingend ist:
Wenn du wirklich (ausführliche) Kritik (ich meine Kritik, keine Süßholzraspelei á la "ich würd das auch gerne können") bekommen möchtest, poste keine "Mein erstes {insert title}-bild".... Das hat mehrere Gründe:
- zum einen sinkt die Erwartungshaltung beim Betrachter- die ersten Bilder sind nie gut...
- der Titel impliziert außerdem, dass du noch keine Erfahrung hast. Auch nicht die Kritik umzusetzen. Das hängt zusammen mit dem nächsten Punkt:
- viele posten einmal ihr "erstes bild", und posten dann nie wieder. das hat zur folge, dass andere leute nicht unbedingt zeit und gedanken für einen user verschwenden wollen, der dann eh nie wieder postet/ mit der kritik (noch) nichts anfangen kann/ nicht umsetzt.
Tutorials sind nicht alles!
Du kannst noch soviel lesen, es wird dich nicht davor bewaren den Stift in die Hand zu nehmen und einfach zu machen.
In diesem Sinne auch der letzte Punkt:Conveying information is not all there is to teaching; you still have to get people to change their priorities. Experience does that best. (le-mec)
Es gibt keine Regeln.
Lass deiner Fantasie freien lauf -und mach einfach!
Zum abschluss noch ein zitat aus dem wunderbaren "shadowline" buch von iain mccaig, das alles auf den punkt bringt:
"Those are the basics," McCaig said. "Talent in a box. Do them on the phone, waiting for a bus, stuck in traffic. Do them with your fingers in the air when you have no paper and pencil. Do them, because the rule is: it takes a mile of paper to remind yourself you know how to draw. A mile of paper is a long way, but it's not forever. So get going."
Um das Rad nicht neu zu erfinden, sind hier weiterführende Links:
Onlinewissen
PSG Art tutorial DAS Tutorial
große Datenbank mit Infos & Übungen zu BASICS.
gute Tutorials zu head drawing/character design
THE ART CENTER / Sharing Ideas And Tips From Artist To Artist
Perspektive:
handprint : elements of perspective
Komposition:
Perception and Composition
Farblehre&Licht:
handprint : color theory
Color Theory Tutorial by Worqx
Drawing1
itchy animation - illustration and tutorials by Richard Yot
Literatur
Sekundärliteratur
Steambot studio presents exodyssey
ImagineFX.com | Home
Videos/DVDs/Workshops
The Gnomon Workshop - Tutorials for visual effects artists, concept designers, sculptors and comic book illustrators and traditional artists using Maya, ZBrush, 3ds Max, Photoshop and Painter as well as traditional drawing and painting.
Practical Light and Color
YouTube - Kanal von FZDSCHOOL <-FOR FREE!! oO Infochannel zu digital painting, concept art & productionpaintings
LEARN PAINT CREATE ENLIIGHTEN - tutorials von mike daarken
crtl+PAINT
Drawspace
Djahalland - videos und brushpacks
Foren&Communities
digitalartforum :: Index deutsche community
Crimson Daggers internationale Sketchgroup
deviantART: where ART meets application!
ConceptArt.org Version 3.0
Welcome to The Computer Graphics Society
- the art-order
http://drawntoday.blogspot.com/ drawn today podcast
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***** Two -warum wird c rack zensiert? das haut mir den link kaputt
synaptic stimuli
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Passender Hinweis der PSD-Redaktion: Das Photoshop Tutorial zum Digital Painting & Matte Painting von Christian Gerth erklärt in 14 Stunden alles, was ihr zum Ein- und Aufstieg für das digitale Malen wissen müsst, inkl. substanzieller Infos zum Workflow und zum sauberen Aufbau. Checkt es ab - bereits über 100 positive Bewertungen:
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