AW: eine etwas andere Frage (Logos mit gaussschen blur)
hihi so hab sie fertig. Wen es interessiert hier ist sie:
Danke auf jeden fall für eure Hilfe und das Interesse
hab das Logo dann mal aussen vor gelassen. Aber ich glaube den Wettbewerb kann ich eh nicht mehr gewinnen, weil der schon fertig ist )=
Als ich geboren wurde war ich ganz benommen. Alles um mich herum lag in einem dichten wabrigen, milchigen Nebel. Hustend schlug ich um mich, meine Sicht war verschwommen denn ich war ein Filter. Sie nannten mich Gauss und ich lernte schnell, dass alle anderen irgendwie härter waren als ich. Ich machte mir aber nichts daraus, waberte vor mich hin und eckte dafür mit Niemandem an. Und dennoch. Gelegentlich gab es gewisse Differenzen und manchmal musste ich gar um mein Leben fürchten, doch alles der Reihe nach.
Ich lebte im Adobe Universum, alles bestand aus Nullen und Einsen. Ich lebte auf dem Planeten, der sich Photoshop nannte. Gelegentlich importierten wir Individuen von anderen Planeten wie z.B. dem Illustrator und manchmal wurden auch welche Exportiert. Ich gehörte, wie bereits erwähnt, der Filterrasse an. Wir waren nie alleine, immer in Begleitung von Pixeln oder ähnlichen Geschöpfen. Ich mochte sie. Ich wohnte in einem Haus, da gab es irgendwie nur lasche, mollige, waberige Typen. Das Haus hatte viele viele Stöcke. Über mir lebte zum Beispiel eine, die war total scharf und bewegte sich auch dementsprechend. Ein anderer war eher durchschnittlich und mein Bettnachbar (er schlief im Bett über mir) war total gut in Form. Ich weiss, das Ganze hört sich jetzt ziemlich verrückt und zusammenhangslos an, und vielleicht ist es das ja auch. Wie dem auch sei.
Früh lernte ich, dass es aber auch noch andere Geschöpfe als nur uns Filter und die Pixel gab, mit denen wir immer zusammen waren. Da lernte ich zum Beispiel ein süsses Girl kennen, zwar ein wenig mollig und doch mochte ich sie auf Anhieb was nicht zuletzt damit zusammenhieng, dass wir uns in vielerlei Hinsicht ähnelten. Sie nannte sich stolz „Brush“ und irgendwie war sie manchmal ein bisschen arrogant. Wenn ich mich ihr wieder einmal in meiner vollen Pracht (so Radius 43.7 oder so) präsentierte, meinte sie nur, dass sie das alles selber auch könne und zwar mit viel mehr Stil und Kunst. Den Unterschied zwischen „künstlich“ und „Kunst“ habe ich übrigens bis heute noch nicht ganz begriffen, weshalb es mit ihr wohl nie richtig geklappt hat.
Die Erste richtige Liebe überkam mich aber plötzlich, als ich befehlshalber einem der Schönsten Objekte der Welt begegnete und ihm glatt zugeordnet wurde. Irgendwie war sie intelligenter als alle anderen Pixel, oder hielt sich zumindest dafür. Man nannte sie andächtig „Smart-Objekt“ und sie war irgendwie qualitativ hochwertiger auch wenn man es ihr nicht direkt ansah und passte so nicht ins übliche Raster. Irgendwie hat sie sich auch vielmehr gemerkt als sie preisgab. Sie war schneeweiss und mit ihr zusammen verwirklichte ich einen Teil irgendeiner 3-D Schattierung. (Ein Freund von mir, gleich nebenan, war übrigens mit einer Dunkelhäutigen zusammen)
Eine Zeitlang waren wir so glücklich. Fragt mich nicht warum, aber irgendwann verliess ich sie. Wir stellten gerade den Glanz eines überdimensionalen Headerbuttons dar, als mir das ganze aufgeplusterte Designzeugs zu nervig wurde. Ich ging weg.
Einmal hatte ich eine Frau sagen hören, man könne Männer in einer Beziehung nicht verändern, sie würden nur so tun als wären sie anders. Das gleiche galt auch für meine „Smart Lady“ Sobald ich weg war, zeigte sie wieder ihr wahres, hartes, kantiges Ich. Sie war nicht mehr die sanfte, strahlende süsse Dame die sie gewesen.
Aber halt, wo war ich stehen geblieben? Genau, beim überdimensionalen Headerbutton. Auf der Suche nach etwas ähnlichem, besserem kam ich plötzlich in eine Welt, die nur zwei Farben kannte. Schwarz und Weiss. Sie nannten ihn den „Alpha Kanal“ und ich spielte dabei irgendwie die Schlüsselrolle. Es hatte irgendetwas mit Relief zu tun und ich war nie allein, immer waren wir mehrere, die einen grösser, die anderen kleiner. Was mir an dem Ganzen nicht so passte, war die anschliessende Unreinheit. Ich, der doch schöne Kanten, weiche Kanten liebte, fand mich plötzlich wieder in einem Meer aus verpixelten unreinen Kanten wieder, weshalb ich mich entschied den Alpha Kanal zu verlassen.
Tja nun fällt mir ein, dass ich dir dringendst noch von meinem schrecklichsten Erlebnis berichten muss. Da gab es nämlich so ein Typ, er hiess „Auswahl-Werkzeug“ Irgendwie schien er eine Art Waffe zu sein und dann nicht eine x beliebige, nein, eine Spezialeinheit oder so oder warum sollte er sonst ausgewählt worden sein?
Dieses ausgewählte Werkzeug war der pure Horror, denn sobald es mich umgab, konnte ich machen was ich wollte, all meine Bemühungen IRGENDETWAS zu tun blieben erfolglos. Am Rande des Abgrunds blieb es immer kantig und hart, egal welchen Radius ich wählte.
Nunja der Rest meines Lebens ist kurz erzählt, nach diversen Pfäden fand ich mich in einer sehr sehr kalten Umgebung wieder. Es war Winter und ich war Teil einer Eisscholle, um mich herum ragten Blogslange Felsen in die Höhe, von deren Überhänge mir gefährlich spitzige Eiszapfen entgegenstarrten. Ich hatte Angst. Und irgendwann schaffte ich es, die Eisscholle zu durchbrechen. Ihr werdet das Einschlags Loch noch finden! Da stand ich nun, blurrig, blass und verlassen in der Welt der Menschen. Verwirrt habe ich um mich geschaut und plötzlich den Himmel erlickt: Die Allwissenheit. Es war ein Buch, ein Buch über mein Leben, das Buch über JEGLICHES Leben meiner Welt und es hiess „Photoshop CS4 für Webdesigner“
All meine Träume, meine Sehnsüchte und mein ganzes Ich spiegelte sich in diesem Buch mir wieder, lächelte mich an, verhöhnte mich, war Bestandteil meiner Selbst.
Tja und dann tat ich das Einzige wozu ich jemals fähig gewesen war in meinem ganzen blurrigen Leben, ich warf, wie ich nie zuvor geworfen hatte, ich warf mit Zahlen um mich. Mit Nullen. Mit Einsen. Ich warf, bis dieser ganze Text hier geschrieben stand und ich mich erschöpft in mein transparentes PNG zurückfallen liess, das der IE doch so hasste (naja ich hasste ihn auch. Gleichberechtigung muss sein).
Und das war sie auch, meine Geschichte, die Geschichte eines kleinen verwirrten Filters der sich sosehr nach der Weisheit sehnte, die ihm versagt blieb. Denn welcher Filter hat schon Geld?
Gauss