Ein bisschen an den Physikunterricht denken. Es geht um den Abbildungsmaßstab - folgende Bsp. am Maßstab 1:1, d.h.
1. eine Optik bildet im Maßstab 1:1 ab, wenn die Brennweite in gleicher Entfernung zum Motiv ist. Vereinfacht: 50mm Brennweite = 5cm Abstand von der Frontlinse (Faustformel, weil opt. System den Strahlen-Schnittpunkt nicht in der Frontlinse haben und dieser durch Scharfstellung wandert). Dies gilt für alle Kameras, unabhängig vom "Crop".
Bei Brennweite 10mm -> Motiv 10mm Entfernung zum Objektiv und bei 100mm Brennweite ist die Linse 10cm vom Motiv entfernt - also außerhalb Fluchtdistanz vieler Insekten
2. Der Abstand Strahlen-Schnittpunkt zum Sensor entspricht bei 1:1 ebenfalls der Brennweite bei einer einfachen Lupe. Bei den Objektiven kann die letzte opt. Gruppe dies verändern, aber Objektive erfüllen i.d.R. nicht diese Bedingung. Auch nicht alle Makroobjektive! Damit der Maßstab 1:1. 50mm Abstand zum Motiv und 50mm Distanz Objektiv zum Sensor bei einem 50mm Objektiv.
3. Das erste Problem ist die Entfernung Objektiv - Sensor. Diese Distanz kann durch Zwischenringe verändert werden. Optisch gibt es keine Beeinflussung, aber der Weg des Lichtes verlängert sich. Dies ist gravierend, weil das Licht an Stärke verliert im Verhältnis zum Quadrat des längeren Weges. So kann ein Zwischenring von 12mm bereits fast eine Blende Licht schlucken und ein Zwischenring von 20mm bereits 3,5 Blenden.
4. Objektive sind auf (rechnerisch) unendlich und einem kleinen Abbildungsmaßstab optimiert. Ausnahmen bilden Spezialobjektive, wie Astro- oder Makkroobjektive. Makroobjektive sind auf einen großen Abbildungsmaßstab und die Schärfeleistung vor unendlich optimiert. Ein Normalobjektiv hat zur Frontlinse das große Motiv und an der Rückseite den kleinen Sensor, damit die optische Optimierung klappt wird mit einem Umkehrring das normale Objektiv verkehrtherum auf der Kamera montiert. Jetzt ist die kleine Blume auf der hinteren Linse und die Frontlinse zeigt zum Sensor, damit hat man die Leistung des Objektives für Makroaufnahmen angepasst. -- Also NIE ein Makroobjektiv Retro montieren!
5. Man kann dem Objektiv eine Brille aufsetzen, damit wird die Abbildungsqualitä
t verschlechtert (CA, Verzerrung,etc.), aber es gibt keine Lichteinbußen. Die Mittel sind Vorsatzlinsen, deshalb korrigierte nutzen, wie Achromate (zB Raynox).
Damit möchte ich etwas Klarheit zur Entscheidung bringen, was wann genutzt wird.
Wer in Nordhessen sich am 19.7. befindet, um 19.30Uhr in Edertal-Kleinern führe ich einen kostenlosen Makro-Workshop durch, dabei können alle Hilfsmittel selbst probiert werden.